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Jack vs Chris

Jack vs Chris

Titel: Jack vs Chris
Autoren: Rigor Mortis , Kataro Nuel
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gegönnt. Ich muss die Seen finden, ich brauche dieses Gefühl zurück. Dieses gewisse Etwas.
     
         Zurück, und genau das wird Caracasas Strafe sein. So wird sie in ihren goldenen Käfig zurückkehren, was kümmert mich noch, was aus ihr wird. Sie war nicht die Richtige.
    Doch was habe ich erwartet?
    Liebe?!
    Ein Gefühl des Truges, nicht real. Wer könnte einen Mörder, eine Bestie wie mich schon lieben oder gar begehren. Mein Herz schlägt langsam seinen Takt. Routiniert säubere ich die Hütte und bringe Caracasa zurück. In der Nacht lege ich sie vor dem goldenen Käfig ab, sehe hinauf zum Himmel und lasse mir eine Brise übers Gesicht streifen.
    Ich bin der Tod in menschlicher Gestalt, ohne Herz oder Gefühle.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Zweiter Blick
    Jack
     
    Der Wind ist rauer als vor drei Tagen, trotzdem sitze ich im Park und die Menschen schwelgen in ihrer … Liebe. Welch Trugbild, verlogen und nicht existent. Vertrauen und Hingabe, in der Wiege beigelegt?
         Freudlos lache ich in mich rein, spüre den rauen Wind auf meinem Gesicht, der sich mit den Sonnenstrahlen mischt.
    Ja, ich habe mich geirrt, mit Sicherheit. Als würde es Augen geben, die der See gleichkommen, dazu genug Emotionen in sich tragen, um mich gefangen zu nehmen.
    Es kribbelt in mir, ich brauche wahre Befriedigung, habe Caracasa nicht ausgekostet, mich zu sehr gehen gelassen. Impulsiv gehandelt, das war keine perfekte Arbeit, auch wenn die Polizei etwas anderes behauptet.
    Unfähiges Volk, lassen sich manipulieren. Ich bin überall und nirgendwo, selbst auf der Wache habe ich mir eine Stelle zu eigen gemacht. Perfekt spiele ich den alten Polizisten kurz vor der Rente, und keiner durchschaut mich. Immer informiert zu sein ist ein wichtiger Teil meines Ichs, zudem ermöglicht mir die Stelle gegebenenfalls eingreifen zu können, sollte ich doch etwas unvorsichtig gewesen sein. Nicht, dass ich das schon benötigt hätte, und es wird auch so schnell nicht passieren.
    Wieder schweife ich in Gedanken ab, doch nichts anderes ist hier gewollt. Ein neues Opfer wäre sehr angenehm, natürlich. Endlich das Kribbeln aus meinem Körper befreien, doch wer soll es sein? Wen darf ich beglücken?
     
         Einzig Frauen kommen in den Genuss der Kunst, so hat es mich mein Vater gelehrt. Ein Stümper, der sich nach nur 100 Opfern der Todesspritze hingeben musste. War zu unvorsichtig. Es fehlte ihm an Intelligenz, aber die habe ich bekommen. Bin ihm weit voraus, die Zahl meiner Opfer nähert sich der seinen stetig an. Männer sind lediglich als Opfer auserkoren, wenn es nicht anders geht. Mittel zum Zweck, nannte es Vater, und ich halte mich an seine Ideale, das Einzige, was er mir mitgeben konnte. Dies und die Leere, die mich erfüllt und nur mit meinem Handwerk ausgefüllt werden kann.
    Frauen herzurichten, sie zu präsentieren, kommt einem Kunsthandwerk gleich. Männer verschwinden einfach, unauffindbar, und werden nie mehr wiedergesehen. Wozu auch, was sollte ich mit ihnen tun?
    Dagegen ist das weibliche Geschlecht gerade dazu gedacht, meinem Werk als Rohstoff zu dienen. Sie sind formbar, man kann sie drapieren und sie sind nervend. Geschwätzig und laut, riechen penetrant und meinen stets, was Besseres zu sein. Unnütz, eignen sich nur um Erben in die Welt zu setzen, dafür sind sie auch gedacht.
    Doch dazu kann ich mich nicht überwinden, ich habe es versucht. Eine Frau zu berühren, wenn nicht aus handwerklichem Drang, ist mir zuwider. An fleischlicher Lust fehlt es mir, und ich empfinde das keineswegs als Makel. Mir vorzustellen, dass sich ein Körper an mich schmiegt, ich berührt werde, verunreinigt, lässt meinen Magen rebellieren.
     
         Andere Gedanken müssen her, mein Blick schweift durch den grünen Park. Sehe die ersten Blüten, die sich durchgekämpft haben, erblühen und bin versucht, sie einzeln zu zertreten. Schöne Vorstellung, doch nicht das, was ich möchte.
    Mein Blick trifft eine männliche Brust, die sich in mein Blickfeld schiebt. Langsam sehe ich hinauf, Kinder lenken mich kurzweilig ab, die an dem Mann herumzerren.
    Dann stockt mir der Atem, denn da ist er wieder … der See, der Sturm, und ich versinke in den Tiefen, habe das Gefühl mich darin zu verlieren. Kein rationales Denken mehr möglich.
    Jeder Atemzug scheint mir zu viel Ablenkung und doch so nötig, in den Tiefen der See, die mich gefangen hält.
    Der wahre
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