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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer
Autoren: SUSAN MALLERY
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verbringen würde. Sie wollte, dass er mitkam, flehte ihn an und versprach, ihn immer zu lieben – ganz gleich, was geschehen mochte. Zum Schluss zog sie ihr T-Shirt aus und bestürmte ihn, mit ihr zu schlafen.
    Mehrmals waren sie sich sehr nahegekommen, aber sie hatten ihrem Verlangen nie nachgegeben. Nur mit äußerster Selbstbeherrschung konnte er Katie auf Distanz halten. Er musste sich dazu zwingen, denn er wusste ja, dass einer von ihnen fortgehen würde. Nur, er konnte es nicht sein.
    Heute, nach all diesen Jahren, musterte er erneut diese Frau, die damals ein Teenager gewesen war.
    Sie war noch immer klein, vielleicht einssechzig. Die langen Haare hatte sie abgeschnitten, dafür umrahmten kurze Locken ihr Gesicht und betonten ihre hohen Wangenknochen. Mit ihrem bezaubernden Lächeln konnte sie noch heute einen ganzen Raum erhellen.
    Vor allem aber war sie eine Fitzgerald geblieben. Schon damals gab es tausend Gründe, warum eine Beziehung zwischen ihnen undenkbar war. Heute waren es noch viel mehr …
    Was fühle ich bei ihrem Anblick?, fragte sich Jack. Bedauern? Trauer? Nein, er empfand gar nichts – er hatte seine Lektion gelernt. Er hatte keine Lust mehr, sich auf Frauen einzulassen, am wenigsten auf Katie Fitzgerald.
    Ein Nerv zuckte in ihrem Nacken. Katie zitterte leicht, spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. Obwohl sie gerade intensiv mit Dr. Remington über einen Patienten sprach, drehte sie sich unwillkürlich um. Zwei Personen hatten die Rezeption betreten, ihr Sohn – schmuddelig und blutend – und sein Begleiter: Jack Darby.
    „Hallo, Katie“, grüßte der Geist aus ihrer Vergangenheit.
    Sie hielt den Atem an. Unmöglich zu sagen, wessen Anblick sie am meisten schockierte. Shanes oder Jacks. Sie war froh, dass auch Stephen Remington Jacks Gruß gehört hatte.
    „Hey, Jack. Was ist denn hier passiert?“ Damit ging der Arzt auf Shane zu und hob sein Kinn an. Die Unterlippe war deutlich geschwollen.
    Mit einem trotzigen Blick auf seine Mutter berichtete Shane von der Prügelei. „Aber es war nicht meine Schuld. Die anderen haben angefangen.“
    „Jedenfalls hast du durchgehalten“, lobte Stephen den Jungen. „Ich bin beeindruckt. Lass mich zuerst deine Lippe ansehen. Tut es sonst noch irgendwo weh?“
    Katie war erschrocken, weil ihr Sohn sich geprügelt hatte, und sie war verwirrt, weil das Wiedersehen mit Jack so überraschend kam. Wie sollte sie sich jetzt verhalten?
    Vor allem erst einmal die Ruhe bewahren, befahl sie sich selbst.
    „Seine Zähne haben glücklicherweise nichts abbekommen.“ Stephen lächelte Katie aufmunternd zu. „Keine Panik.“
    „Siehst du, Mom, ich bin schon groß und gar nicht wehleidig“, trumpfte Shane auf.
    Katie zuckte zusammen. Verflixt. Offensichtlich hatte ihr Sohn das Gespräch mit ihrem Vater am Morgen belauscht. Aaron war höchst unzufrieden mit seinem Enkel, der so gar kein starkes Mannsbild zu werden versprach. Aus diesem Grund hatte Shane auch panische Angst vor seinem Großvater. Was für eine unerträgliche Situation …
    „Er hat sich tapfer gewehrt“, sagte Jack leise, damit Shane ihn nicht hörte. „Und er hat wirklich nicht angefangen. Sei nicht zu streng mit ihm, ja?“
    Katie sah den Mann an, der einmal der Mittelpunkt ihrer Welt gewesen war. Die Zeit hatte die glatten Züge des damals Neunzehnjährigen rauer und gleichzeitig noch attraktiver werden lassen. Seine gebräunte Haut verriet, dass er meistens im Freien arbeitete. Er hatte eine schlanke kraftvolle Figur – ein Farmer, der sein Leben seinem Grund und Boden widmete.
    Sein Blick wirkte offen, der Zug um seinen Mund genauso entschlossen wie damals. Vor langer Zeit hatte sie geglaubt, Jack beinahe ebenso gut zu kennen wie sich selbst. Hatte sie sich das nur eingebildet? War er möglicherweise ein ganz anderer Mensch?
    „Danke, Jack, dass du ihm geholfen hast.“ Sie hoffte, dass ihre Stimme normal klang.
    Jack lächelte sie an. „Ich bin dir ja noch etwas schuldig. Vor vielen Jahren hast du mir bei einer Prügelei geholfen.“
    Katie erwiderte sein Lächeln nicht. „Ich weiß nur noch, dass du meinetwegen verprügelt worden bist.“
    Die kleine Narbe am Mundwinkel war noch sichtbar. Wie gern hätte sie die Stelle kurz berührt – wie früher. Sie hatte sie oft geküsst, hatte geschworen, alles für ihn zu tun …
    Ihr Blick fiel auf Shane. Ganz sicher war dieses Kind für Jack der Beweis, dass ihr Schwur nichts als ein leeres Versprechen war.
    „Keine bleibenden
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