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Ja heißt für immer

Ja heißt für immer

Titel: Ja heißt für immer
Autoren: SUSAN MALLERY
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dass du deinem Bruder das Fahrrad gestohlen und dich geprügelt hast?“
    Darauf wollte Katie nicht antworten. „Es tut mir so leid, Jack“, rief sie, als der Junge davonhumpelte.
    „Du hast ihm nichts zu sagen“, befahl ihr Vater. „Die Darbys sind der letzte Dreck.“
    Tränen rollten über ihre Wangen. „Nein, das stimmt nicht. Jack ist mein Freund.“
    Vor David und seinen Freunden, schlimmer noch, vor Jack, verpasste ihr Vater ihr eine saftige Ohrfeige. „Mit solchen Leuten haben wir nichts zu tun, junges Fräulein. Verstanden?“
    Schweigend blickte Katie Jack hinterher und schwor sich, dieses Unrecht wiedergutzumachen. Und wenn es eine Ewigkeit dauern sollte …

1. KAPITEL
    Neunzehn Jahre später
    Jack Darby kam rechtzeitig hinzu, als vier junge Rüpel einen schmächtigen Jungen verprügelten. Der kleine Kerl, blass und mit Brille, boxte wie ein hilfloses Mädchen. Er hatte so wenig Chancen gegen seine Angreifer wie ein Kätzchen gegen ein Rudel Wölfe.
    Manches ändert sich nie, dachte Jack, während er sich an die vielen Kämpfe erinnerte, die er als Kind hatte ausfechten müssen. Rasch schritt er auf die Gruppe zu.
    „Aufhören“, herrschte er die Jungen an.
    Die vier Rabauken blickten auf und rannten sofort in Richtung Hauptstraße.
    Jack rechnete mit Blut und Tränen, als er sich zu dem Kleinen am Boden hinunterbeugte. „Alles in Ordnung?“
    Aber der Junge lächelte stolz. „Haben Sie das gesehen? Zweien habe ich was auf die Nase gegeben.“ Er rappelte sich auf und rückte seine Brille zurecht. Seine Unterlippe blutete, aber das schien er nicht zu spüren.
    Jack reichte ihm ein Taschentuch.
    „Blute ich?“
    „Du hast dir auf die Lippe gebissen.“
    „Toll. Wie im Kino.“ Der Kleine presste das Taschentuch an den Mund. Als er das Blut sah, freute er sich. „Cool.“
    „Für jemanden, der beinahe tot geprügelt wurde, geht es dir offensichtlich noch recht gut“, stellte Jack fest.
    „Auch wenn man weiß, dass man verliert, muss man wie ein Mann kämpfen.“
    Jack musterte ihn interessiert. Der Junge mochte sieben oder acht Jahre alt sein, klang aber älter. Vielleicht redete er auch nur altklug daher – wie Jacks Mutter es ausdrücken würde.
    „Jedenfalls hast du früh eine lehrreiche Erfahrung gemacht“, räumte er ein. „Aber nächstes Mal solltest du dir nicht gleich vier große Jungs vornehmen, sonst hast du wieder keine Chance.“
    „Werd ich nicht vergessen.“ Der Kleine gab Jack das Taschentuch zurück. „Ich bin Shane Fitzgerald.“
    „Jack Darby“, antwortete Jack automatisch. Was Shane dann noch sagte, hörte er schon nicht mehr.
    Shane Fitzgerald. Katies Sohn!
    Blondes Haar, blaue Augen. Alle Fitzgeralds hatten eine helle Haut und helle Haare. Er hätte ihn gleich erkennen müssen.
    Katies Kind. Als Katie im Sommer vor elf Jahren ihren Highschool-Abschluss gemacht hatte, versprach sie Jack, ihn bis in alle Ewigkeit zu lieben. Shane war der lebendige Beweis, dass dieses Versprechen nur leere Worte gewesen waren.
    „Ich sollte jetzt zu meiner Mom gehen“, verabschiedete sich der Junge. „Sie macht sich sonst Sorgen.“
    „Das haben Mütter so an sich. Weißt du was? Ich begleite dich. Für den Fall, dass sie mehr über deine Prügelei erfahren möchte.“
    Jetzt wirkte Shane nicht mehr so selbstbewusst. Er seufzte. „Mom mag nicht, wenn ich mich mit anderen prügle.“
    „Das glaube ich gern. Was das betrifft, habe ich in deinem Alter mehr als genug Erfahrungen gemacht.“
    „Haben Sie sich oft geprügelt?“
    „Zu oft.“
    „Waren Sie der Gewinner?“
    Jack erinnerte sich, wie er Katie Fitzgerald das Radfahren beigebracht hatte und von ihrem Bruder und seinen Freunden verprügelt worden war. „Meistens.“
    Shane lief auf das Gebäude zu, in dem sich die Praxis von Dr. Stephen Remington befand, dem neuen Arzt von Lone Star Canyon. Jack folgte dem Jungen durch die Glastür zur Rezeption und sah dort Katie Fitzgerald im Gespräch mit Remington.
    Sie bemerkten die Ankommenden nicht, und Shane schien es auch nicht eilig zu haben, sein Kommen anzukündigen. Jack war das nur recht. Er nahm die Gelegenheit wahr, Katie einen Moment lang zu betrachten und festzustellen, ob sie sich äußerlich verändert hatte, nachdem sie die Stadt verlassen hatte …
    Er erinnerte sich an jene Nacht vor elf Jahren, als sei es gestern gewesen. Katie war achtzehn und wollte aufs College. Schon damals war ihm klar gewesen, dass er den Rest seines Lebens in Lone Star Canyon
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