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Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Titel: Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1
Autoren: Bastei Lübbe
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dass du eine Hexe bist, dann musst du auch wie eine Hexe aussehen.«
    »Aber es ist mir egal, ob andere mir glauben«, gab Ivy zurück.
    Bean schüttelte den Kopf. Was für ein merkwürdiges Mädchen! »Es wird auch deine Zaubersprüche wirksamer machen. Und außerdem, Kleider machen Leute.« Ihre Mutter sagte das ständig. Meistens bedeutete das, dass Bean ein sauberes T-Shirt anziehen sollte. »Außerdem macht es Spaß. Hast du Theaterschminke?«
    Ivy nickte. »Oben in meinem Zimmer.« Sie zeigte auf ein Fenster.
    »Ist deine Mutter zu Hause?«, fragte Bean.
    »Ich glaube ja«, sagte Ivy.
    »Wird sie meiner Mutter sagen, wo ich bin?« Die Erwachsenen hielten immer zusammen. Beans Dad sagte, das läge daran, dass sie alle Mitglieder im selben Klub seien, aber Bean war ziemlich sicher,dass er sich das nur ausgedacht hatte.
    Ivy klopfte sich mit dem Zauberstab auf die Handfläche. »Vielleicht sollten wir uns lieber ins Haus schleichen.«
    Dagegen hatte Bean nichts einzuwenden. Sie schlich gern herum. Auch liebte sie es, sich das Gesicht mit Theaterschminke zu bemalen. Und es wäre das Größte zu sehen, wie Nancy für den Rest ihres Lebens mit den Beinen zappelte und mit den Armen zuckte.
    Sie schlichen sich durch die Hintertür in die Küche. Bean hörte Ivys Mutter irgendwo im Haus telefonieren.
    »Das kriegen wir leicht hin«, flüsterte Ivy. »Sie arbeitet gerade.« Laut rief sie: »Mama? Kann ich eine Banane haben?«
    »Warte einen Moment«, hörte Bean Ivys Mutter sagen. Dann rief sie Ivy zu: »Liebling, ich bin gerade am Telefon. Hol dir selber eine Banane.« Irgendwo fiel eine Tür ins Schloss.
    »Okay!«, schrie Ivy. Dann lächelte sie Bean an. »Siehst du?«
    Ein Supertrick , dachte Bean. Ivy war viel interessanter, als sie gedacht hatte.
    Sie gingen auf Zehenspitzen an der Tür vorbei, hinter der Ivys Mutter telefonierte, und die Treppe hoch. Sie waren ganz leise. Am oberen Treppenabsatz befand sich eine Tür mit einem Schild, auf dem in roter Glitzerschrift »Zutritt verboten« stand. Das war Ivys Zimmer.

    Bean trat ein – und blieb stehen. Sie sah sich staunend um. »Mann, das ist ja toll!«, sagte sie schließlich. Ein Zimmer wie dieses hatte sie nochnie gesehen. Dicke Linien auf dem Fußboden teilten den Raum in fünf verschiedene Bereiche auf. Jeder Bereich war wie ein anderes Zimmer. In einem Teil standen ein kleines Sofa und ein Regal voller Bücher auf einem Teppich. In einem anderen befand sich ein Tisch, auf dem sich Buntstifte, Papier, Glitzerklebstoff und Farben häuften. Im dritten Bereich stand Ivys Bett mit einem Baldachin aus einem silberfarbenen Netz. Der vierte bestand aus einem Kleiderschrank und einem Raumteiler, der mit Wolken bemalt war, und im letzten Teil waren lauter Puppen. So viele Puppen hatte Bean noch nie gesehen. Es gab gewöhnliche Plastikpuppen. Es gab diese seltsamen Puppen mit dem starren Blick, die kostbare Kleider trugen und meistens in den Glaskästen der Spielzeuggeschäfte saßen.

    Es gab steife Holzpuppen. Es gab Porzellanpuppen – kleine, noch kleinere und winzige. Eine Puppe war eigentlich ein Stein, dem man Kleider angezogen hatte. Alle Puppen saßen um eine Puppendecke herum. Selbst die weichen Babypuppen, diean Holzklötzen lehnten, weil sie nicht allein sitzen konnten. Mitten auf der Decke lag eine Barbiepuppe, die in Klopapier eingewickelt war. Alle anderen Puppen starrten sie an.

    »Wahnsinn«, sagte Bean. »Eine Mumie!«
    »Ja«, sagte Ivy. »Ich werde eine Pyramide bauen, in der ich sie begraben kann. Ich muss mir nur noch überlegen, wie.«
    »Ich weiß wie«, sagte Bean. »Nancy hat letztes Jahr eine Pyramide aus Zuckerwürfeln gebaut. Ich kann einfach nicht glauben, dass deine Eltern dich Linien auf den Fußboden malen lassen.«
    »Das ist bloß Kreide«, sagte Ivy. »Sie lässt sich wieder wegwischen. Ich verändere die Linien immer mal wieder, wenn ich die Räume umbaue. Im Augenblick denke ich daran, aus dem Ankleideraum eine Küche zu machen.«
    »Ist das der Ankleideraum?«, fragte Bean und zeigte auf den Bereich mit dem Schrank und dem Raumteiler.
    »Ja.«
    »Der Raumteiler gefällt mir«, sagte Bean, »aber eine Küche ist eher langweilig. Vielleicht kannst du ein Forschungslabor für Zaubertränke daraus machen. Der Raumteiler würde deine geheimen Projekte vor fremden Blicken schützen.«
    »Ein Labor«, sagte Ivy nachdenklich. »Ein Hexenlabor – eine gute Idee.«

    Bean betrachtete den Tisch mit den Farben und dem Glitzerklebstoff.
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