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Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Titel: Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1
Autoren: Bastei Lübbe
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wirkte aufgeregt. »Versteck dich«, wiederholte sie.

    Hmm , dachte Bean. Vielleicht hatte die langweilige Ivy recht. Wenn Beans Mutter sie nicht finden konnte, dann konnte sie ihr auch keinen Stubenarrest geben. Wenn sie bis zum Einbruch der Dunkelheit wegblieb, würden ihre Eltern aufhören, wütend auf sie zu sein, und anfangen, sich Sorgen um sie zu machen. Dann würde ihre Mutter vielleicht sagen: »Ach, meine arme kleine Bean! Mein armer kleiner Liebling!« Wenn sie dann nach Hause humpelte, wären ihre Eltern so glücklich über ihren Anblick, dass sie sie wahrscheinlichüberhaupt nicht bestrafen würden. Vielleicht bekam sie dann sogar eine zweite Portion Nachtisch.
    Die Sache war entschieden.
    »Okay«, sagte sie zu Ivy. »Und wo?«
    »Komm, ich zeig’s dir.«

    Ivy kam die Stufen herunter und schlüpfte hinter einen Busch, der am Haus wuchs. Bean folgte ihr und kroch unter die großen Blätter.

    »Nein, steh wieder auf. Das ist erst der Anfang«, sagte Ivy. »Ich bringe dich in ein geheimes Versteck.«
    »Nicht hier?«, fragte Bean. Der Busch sah wie ein sehr verlockendes Versteck aus.
    »Nein. Das ist bloß der Geheimgang.« Den Rücken dicht ans Haus gedrückt, bahnte sich Ivy ihren Weg. Bean schrammte sich den Rücken an der Hauswand, als sie ihr folgte. Sie bogen um eine Ecke und schlichen noch ein paar Schritte weiter. Ivys Haus war ziemlich groß.
    »Halt!«, sagte Ivy plötzlich. Bean blieb stehen. »Und jetzt mach die Augen zu«, befahl Ivy. »Dann bring ich dich in das geheime Versteck.«
    »Was? Wieso soll ich die Augen zumachen?«
    »Weil es geheim ist«, sagte Ivy. »Dummkopf.«
    Dem konnte Bean nichts entgegensetzen. Auch wenn Ivy wie eine Streberin aussah, redete sie kein bisschen so. Bean schloss die Augen. Sie spürte, wie Ivy sie am Ellbogen ergriff und ein paar Stufen nach unten führte. Dann öffnete sich eine Tür. Noch mehr Stufen. Kühle, feuchte Luft blies Bean ins Gesicht. Dann stiegen sie mehrere Stufen hinauf. Noch eine Tür ging auf. Jetzt waren sie wieder draußen. Ivy führte Bean durch hohes Gras. »Psst!«, sagte Ivy plötzlich. Wie erstarrt blieb Bean stehen. »Bück dich!«, flüsterte Ivy. Bean bückte sich. Alles war ganz still. »Okay, jetzt kannst du wieder aufstehen.«
    »Was war denn los?«, fragte Bean.
    »Spione«, sagte Ivy.
    Das hatte sich Ivy sicher bloß ausgedacht.
    »Jetzt kannst du die Augen wieder aufmachen«, sagte Ivy.



IVY HECKT WAS AUS
    Bean machte die Augen auf. Sie befanden sich in einer Ecke von Ivys Garten. Auf der einen Seite lag ein großer Stein, und auf der anderen Seite stand ein kleiner Baum. Zwischen ihnen schimmerte eine kreisrunde Pfütze. »Das soll das geheime Versteck sein?«, fragte Bean. Sie hatte etwas Geheimnisvolleres erwartet. So was wie eine Höhle oder so.
    »Ja. Hier finden sie dich nie«, sagte Ivy. »Du kannst hierbleiben, so lange du willst. Ich bringe dir was zu essen.«
    »Aber ich brauch doch bloß bis zum Abendessen hierzubleiben«, sagte Bean.
    Ivy wirkte enttäuscht. »Ich dachte, du willst von zu Hause weglaufen.«
    »Klar – aber bloß bis zum Abendessen.«
    »Ach so.«
    Bean bekam ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht für immer hierbleiben wollte. »Wären deine Eltern denn nicht sauer auf dich, wenn sie herausfinden würden, dass ich hier untergetaucht bin?«, fragte sie.

    »Sie kommen nicht oft in diese Ecke«, erklärte Ivy. »Meine Mutter fürchtet sich vor Zecken.«
    »Du kriegst wahrscheinlich sowieso nie Probleme mit deinen Eltern«, sagte Bean düster. »Ich habe dauernd Probleme mit meinen.«
    »Doch, manchmal kriege ich auch Probleme mit ihnen«, sagte Ivy.
    »Tust du nicht«, widersprach Bean. »Du liest immer nur Bücher. Fürs Bücherlesen kriegt man keinen Ärger.«
    Ivy sagte: »Ich werde Probleme kriegen – riesige Probleme –, wenn ich das tue, was ich wirklich will. Was ich vorhabe.«
    Bean wartete ab. »Und? Was hast du vor?«
    Ivy sah sich suchend um. Dann flüsterte sie: »Hexenkraft. Magie. Zaubertränke.«
    »Echt? Du meinst, wie eine richtige Hexe?«
    »Ja. Na ja, jetzt noch nicht. Aber ich bin dabei, einezu werden«, sagte Ivy. Jetzt strahlten ihre Augen. »Ich lerne gerade, wie es geht.«
    Bean betrachtete Ivys schwarzen Bademantel. Er war etwas staubig geworden, und ein paar der Papierfetzen waren abgefallen. Bean konnte erkennen, dass sie Sterne und Monde sein sollten. Sie konnte auch sehen, dass Ivy nicht wusste, wie man Sterne zeichnete. Ein paar hatten vier Zacken, andere
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