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Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1

Titel: Ivy und Bean - Frech im Doppelpack - Ivy und Bean ; 1
Autoren: Bastei Lübbe
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Ivy, die allein auf der Treppenstufe saß. Fühlte sie sich denn nicht einsam? Jetzt fing Ivy auch noch an, irgendetwas Unverständliches zu murmeln. Und dann fuchtelte sie mit dem Stock in der Luft herum. Bean konnte es nicht länger ertragen.
    »Was zum Teufel machst du da?«, schrie Bean aus dem Busch heraus.
    Ivy sah sich suchend um. Bean hatte vergessen, dass Ivy sie ja gar nicht sehen konnte. »Was soll das mit dem Stock?«, brüllte sie.
    Ivy riss die Augen weit auf. »Wer ist da?«, fragte sie. »Bist du ein Gespenst?«
    Ein Gespenst? Was für eine Bombenidee! Bean ließ ihre Stimme krächzend und gespenstisch klingen. »Schuuhuu«, heulte sie. »Ich bin der Geist von Herrn Killop. Ich habe früher in eurem Haus gelebt. Und ich bin auch dort gestorben.«

    In Wirklichkeit war Herr Killop zwar nur nach Ohio gezogen, aber Bean fand, es klang interessanter zu sagen, er sei gestorben. »Ich bin erschienen, um dir Angst einzujagen! Heute Nacht, wenn du schläfst, wirst du meine eiskalten Finger an deinem Hals spüren!«
    »Bean! Was schreist du so herum?«
    Ups – das war Nancy.



IVY UND BEAN LERNEN SICH KENNEN
    Bean spähte zwischen den Blättern hindurch auf den Bürgersteig. Nancy hatte den Zwanzigdollarschein noch nicht entdeckt. Weil sie draufstand. Hmm , dachte Bean. Ihr Plan war ruiniert, aber wenn sie weiterhin Gespenst spielte, könnte sie Nancy vielleicht ein bisschen Angst machen. »Dir werde ich meine kalten Hände auch um den Hals legen«, heulte sie mit gespenstischer Stimme. »Und dann werde ich dir ins Ohr spucken!«
    »Nein, das wirst du nicht«, sagte Nancy, die kein bisschen ängstlich klang. Sie griff mitten in den Busch hinein und zerrte Bean heraus. »Hör auf, so rumzuschreien«, sagte sie. In diesem Augenblick entdeckte sie den Zwanzigdollarschein. »Hey!«, rief sie. »Wo kommt denn das Geld her? Du hast doch keine zwanzig Dollar.« Dann sah sie den Bindfaden. »Ach, jetzt versteh ich, was du vorhattest, du Rülpsnase! Ich wette, das Geld gehört mir!«
    Dann hob sie den Geldschein auf und musterte ihn. »Du hast mein Geld gestohlen! Das werde ich Mama sagen!« Sie zog Bean in Richtung Haustür.
    Oje , dachte Bean. Heute funktionierte keine ihrer Ideen. Jetzt hatte sie die Wahl: entweder mit Nancy ins Haus gehen und der Mutter gegenübertreten – oder wegrennen.
    Also ließ Bean sich zu Boden fallen und fing an zu jammern. »Mein Fuß! Au-au-aua! Mir tut der Fuß so weh! Ich hab mir den Fuß verstaucht!« Sie umklammerte ihren Knöchel.

    Nancy runzelte die Stirn. »Du hast dir nicht den Fuß verstaucht! Du tust nur so!«, sagte sie, aber sie bückte sich trotzdem, um sich Beans Knöchel näher anzusehen.
    Bean hatte erreicht, was sie wollte. Blitzschnell sprang sie auf und rannte los. Sie flitzte aus dem Garten und um die Kurve der Pfannkuchengasse, bis sie vor Ivys Haus stehen blieb.
    »Oh, oh, jetzt steckst du aber tief in der Tinte, Bernice Blue!«, brüllte Nancy. »Na warte – wenn Ma das hört!« Bernice war Beans richtiger Vorname. So wurde sie nur genannt, wenn andere echt sauer auf sie waren.
    Bean konnte es nicht lassen. Sie musste einfach die Zunge rausstrecken und »Ääääätsch!« rufen.Und sie konnte es nicht lassen, sich umzudrehen und mit dem Po zu wackeln.

    »Jetzt reicht’s!«, schrie Nancy. »Ich hole Ma!« Sie stürmte ins Haus.
    Für einen kurzen Moment war Bean glücklich. Sie liebte es, ihre Schwester wütend zu machen. Aber sobald Nancy verschwunden war, fing Bean an, sich Sorgen zu machen. Mama konnte es nicht leiden, wenn sie mehr als ein Verbot auf einmal brach. Bean zählte zusammen: Sie hatte das Geld stibitzt, sie hatte wegen ihres Knöchels gelogen, sie war unerlaubt aus dem Garten gerannt und sie hatte Nancy ihren Po hingestreckt. Das waren vier verbotene Sachen. Sogar fünf, wenn man dazuzählte, dass sie Gespenst gespielt hatte. Bean steckte wirklich tief in der Patsche. Wie tief? Ganz sicher würde sie heute keinen Nachtisch kriegen. Vielleicht dürfte sie auch eine Woche lang keine Filme ansehen. Aber es konnte sogar noch schlimmer kommen: Ihre Mutter könnte sie für den Rest des Tages zu Stubenarrest verdonnern. Bean hasste Stubenarrest.

    »Komm, versteck dich.«
    Bean sah auf. Sie hatte Ivy ganz vergessen. Ivy saß immer noch auf der Veranda. Sie hatte alles mitgekriegt. Deswegen wusste sie auch, dass der Geist von Herrn Killop in Wirklichkeit Bean imBusch gewesen war. Sicher war Ivy jetzt sauer auf sie. Aber sie sah nicht sauer aus. Sie
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