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Irische Liebesträume

Irische Liebesträume

Titel: Irische Liebesträume
Autoren: Emma Richmond
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Welt haben Sie gesteckt? Ich habe überall nach Ihnen gesucht. Ich dachte schon, Ihnen sei etwas zugestoßen. Hatte die Fähre Verspätung?”
    “Nein”, antwortete sie lächelnd. “Die Fähre war überpünktlich. Die verdammten Dubliner Straßen haben mir Probleme gemacht. Man hätte mich vorher darauf hinweisen sollen, dass es nur Einbahnstraßen gibt.”
    “Sie haben niemals sechs Stunden von Rosslare bis hierher gebraucht!”, rief er ungläubig aus.
    “Nun, das nicht”, gab sie verlegen zu. “Ich wurde in Wexford ein bisschen aufgehalten. Dort gab es einen Markt”, fügte sie hinzu, als würde das sofort alles erklären.
    Donal lachte und schüttelte den Kopf. “Maura hat mich ja gleich gewarnt, dass es Schwierigkeiten geben würde, sobald Sie hier aufkreuzen.” Mit einem Blick auf ihre neu gewonnenen Freunde, die dem Gespräch eifrig zuhörten, fuhr er fort: “Und dass Ihnen spätestens fünf Minuten nach Ihrer Ankunft, egal wo, alle Menschen zu Füßen liegen und Sie deren Lebensgeschichte und Probleme kennen würden.”
    “Oh, was für eine maßlose Übertreibung.”
    Donal lachte leise in sich hinein, setzte sich langsam auf den Platz neben ihr und bestellte, nachdem er die Aufmerksamkeit des Barkeepers auf sich gezogen hatte, ihre Drinks.
    Ellie sah auf, und ihr Blick fiel auf den Spiegel hinter der Bar. Ein Blick aus blauen Augen begegnete ihrem und ließ ihn nicht mehr los. Da brach sie in Lachen aus.
    Feargal tippte Donal leicht auf die Schulter. “Für mich Whiskey.”
    Donal fuhr herum und rief überrascht aus: “Was um Himmels willen tust du hier? Solltest du nicht in der Galerie sein? Aber ich hätte wissen müssen, dass du genau dann auftauchst, wenn die Drinks bestellt werden. Du hast schon ein unverschämtes Glück, Feargal.”
    “Ja”, stimmte er zu, ohne dass man ihn gefragt hatte.
    “Und das hier”, fuhr Donal offensichtlich amüsiert fort, nachdem er bemerkt hatte, dass Feargal den Blick kein einziges Mal von seiner Begleiterin abgewendet hatte, “ist Ellie.”
    “Ja”, sagte er, “das ist Ellie.”
    “Du kennst sie schon?”
    “Ja.”
    Donal sah Feargal an, dann Ellie, und sein Lächeln vertiefte sich. “Du bist doch nicht extra nach Rosslare gefahren, um sie dort zu treffen. Das sollte wohl ein Witz sein.”
    “Ich weiß”, gab er zu, ohne Ellie aus den Augen zu lassen. “Aber ich habe mich gelangweilt.”
    “Gelangweilt?”, wiederholte sie. Sie sah von einem zum andern und fragte langsam: “Sie sind mir von der Fähre gefolgt?”
    “Ja.”
    “Sie wussten, wer ich bin?”
    “Ja.”
    “Aber am Empfang haben Sie nach meinem Namen gefragt.”
    “Ja.”
    “Warum?”
    “Wie ich Ihnen schon sagte, ich habe mich gelangweilt, und Sie haben mich amüsiert.”
    Sollte sie sich darüber freuen, dass sie einen Mann amüsierte oder ihm über seine Langeweile hinweghalf? Sie wusste es nicht. “Mit Ihrer blonden Begleiterin haben Sie sich dann wohl auch gelangweilt, wie?”, fragte sie.
    “Oh, mit Dolores langweile ich mich schon immer.”
    Nun, dazu gab es nicht viel zu sagen.
    “Warum”, fragte Donal, “hast du sie dann mit hierher geschleppt?”
    Feargal sah Donal an und lächelte. In diesem Lächeln lag eine Bedeutung, die Ellie nicht ganz verstand.
    Donal schüttelte amüsiert den Kopf, wandte sich dem Barkeeper zu, und Ellie fühlte sich mit ihrem Drink allein gelassen, oder vielmehr mit Feargal, der sie wieder anschaute.
    “Man hätte Ihnen den Namen Helen geben sollen”, bemerkte er ruhig.
    “Wirklich? Warum?”
    “Diese dunkelbraunen Augen”, sagte er leise. “Und ein Gesicht, auf das jede Fee stolz wäre. Nein, nicht Fee – Elfe. Sie sehen aus wie eine Elfe. Haben Sie das Haar jemals lang getragen?”, fragte er.
    Sie hätte nicht sagen können, wie viele Leute ihr diese Frage schon gestellt und wie viele Antworten sie schon darauf gegeben hatte. Während sie sich durch das dichte dunkle Haar fuhr, antwortete sie lächelnd: “Ich muss es schneiden lassen.”
    Er hob langsam die Hand, ließ die Finger über ihre dunklen Strähnen gleiten, und sie spürte ein Prickeln vom Kopf bis in die Zehen. “Wunderschön”, sagte er, bevor seine Aufmerksamkeit plötzlich auf die Tür gelenkt wurde. Enttäuscht zog er die Hand zurück, nahm sein Glas und ging auf Dolores zu, die ihm zuwinkte.
    Lachend stieß Donal mit Ellie an. “
Sláinte
.”
    “
Sláinte”
, wiederholte sie.
    “Wann werden Sie morgen aufbrechen? Maura sagte, sie wollten weiter in den
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