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Invasion (Orion 07)

Invasion (Orion 07)

Titel: Invasion (Orion 07)
Autoren: Hans Kneifel
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vernünftig!«
    Villa schüttelte schweigend seinen Kopf.
    »Nein«, sagte er dann.
    »Wir müssen aussteigen!« beschwor ihn der Kommandant heiser.
    »Wir sind nicht wichtig«, entschied Villa. »Die Erde muß das erfahren! Es kann sich hierbei durchaus um einen Anschlag der Extraterrestrier handeln. Versuchen Sie noch einmal, einen Hyperraumspruch abzusetzen! An O.R.B. und T.R.A.V.«
    Wütend sagte Lindley:
    »Sie scheinen vorzügliche Nerven zu haben – oder Sie kennen die Gefahr nicht. Also ...«
    Er machte seinem Funker ein eindeutiges Zeichen.
    Offensichtlich funktionierten die Funkgeräte jetzt wieder besser, jedenfalls begann Villa zu sprechen.
     
    *
     
    Aus dem Videophon hörten sie die Stimme der Diensthabenden auf EOS IV:
    »Wir haben wieder deutlicheren Empfang!«
    Dann erkannte Wamsler für einen winzigen Moment Oberst Villa, der vor den Linsen der TAU stand und in die Mikrophone sprach.
    »Hier spricht Oberst Villa an Bord der TAU. Ich rufe Wamsler: Nach meiner Ansicht ist das hier kein Lichtsturm, sondern die TAU ist in ein Zentrum von antigravitationären Feldern geraten. Ich vermute, daß diese Felder künstlich erzeugt werden. Haben Sie verstanden?«
    Wamslers Antwort und der Einwurf von EOS IV überlappten sich.
    »Wir haben verstanden!«
    »... verstanden!«
    Villa sprach schnell und überlegt; er machte keine einzige Pause, die nicht notwendig gewesen wäre. Selbst in der Katastrophe behielt er seinen klaren Kopf.
    »Hören Sie!
    Das ist entscheidend: kein normaler, wenn auch besonders heftiger Lichtsturm, sondern ähnlich wie bei McLanes Aktion gegen MZ 4 damals, wechselnde Schwerefelder. Aktionen der Extraterrestrier kann ich nicht ausschließen; sie sind sogar sehr wahrscheinlich.«
    Wieder erfolgte eine gewaltige Störung, die Bild und Worte unkenntlich machte.
    Kaum mehr verständlich sagte die Stimme Villas:
    »Wir versuchen, in den LANCETS Gordon zu erreichen, aber unsere Chancen sind minimal.«
    Störung.
    Dann war die Verbindung abgeschnitten.
    Noch immer riefen die Stimmen von Earth Outer Space Station IV und jemand, der an einem anderen Relaispunkt saß. Man hörte sie immer leiser werden.
    »Wir rufen TAU ... hören Sie uns ... wir rufen TAU ... hier EOS IV ...«
    Dann herrschte endgültig Stille. Wamsler hatte das Videophon ausgeschaltet.
    Die drei Männer, durch die Vorkommnisse und ihre Zugehörigkeit zu dieser Dienststelle miteinander verbunden, obwohl sie drei völlig verschiedene Charaktere waren, blickten sich schweigend an. Sie ahnten, was dieser Wechsel von Funksprüchen bedeuten konnte, und das nahm ihnen den Atem.
    Wamsler bekam seine Nerven als erster wieder in den Griff.
    »Sie stehen hier noch herum, Spring-Brauner?« fragte er halblaut.
    »Ich warte auf Ihre Anordnungen, Marschall!« erwiderte der Adjutant.
    »Los!« sagte Wamsler, obwohl er wußte, wie gering die Chancen waren, »versuchen Sie mit allen Mitteln, Kontakt mit Gordon zu erhalten. Sie sollen Villa ein Schiff entgegenschicken. Wir müssen wissen, was dort vorgegangen ist.«
    Spring-Brauner schüttelte den Kopf.
    »Gordon hat sich einige Minuten vor Villas Hyperraumspruch routinemäßig gemeldet.«
    »Resultat?« schnarrte Wamsler.
    »Sie haben nichts bemerkt. Weder einen Lichtsturm noch künstliche Felder von Schwerkraft.«
    Wamsler stützte sich mit beiden Händen auf den Tisch und sagte laut:
    »Das gibt es nicht!«
    »Ich kann nichts dazu sagen«, widersprach der Adjutant. »Die Meldung enthielt nichts, das auf außergewöhnliche Vorkommnisse schließen ließ.«
    »Die TAU gerät in dieses Feld, und Gordon merkt nichts! Das ist unmöglich! Los – versuchen Sie alles. Und dann verbinden Sie mich mit der Obersten Raumbehörde. Ich werde eine außerordentliche Sitzung und die Bildung einer Untersuchungskommission beantragen.«
    Wie ein Mann, dessen Würde zutiefst gekränkt wurde, stolperte Spring-Brauner hinaus, und McLane sandte ihm einen nachdenklichen Blick nach.
    »Marschall ... eine Frage«, sagte McLane leise.
    Wamslers ratloses Gesicht drehte sich zu ihm herum.
    »Ja?«
    »Was wollte Villa eigentlich dort draußen in Drei/Ost 203?«
    Wamsler wußte es nicht.
    »Ich denke, daß ein Geheimdienstchef hinter seinen Schreibtisch gehört und nicht an Bord der Schiffe?«
    »Nicht immer!« gab Wamsler zu bedenken.
    »Und in diesem Fall?«
    »Wenn ein besonderer Vorfall es erfordert, führt Villa mit seinem Stab auch die Untersuchungen an Ort und Stelle durch.«
    McLane lehnte sich an die Tischkante und
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