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Intruder 2

Intruder 2

Titel: Intruder 2
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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zu binden. »Mal ganz abgesehen davon, dass unser John-Wayne-Verschnitt im Dreieck hüpfen wird, wenn ich mit meiner Maschine auf seinen Hof fahre.«
    »Mag ja sein«, räumte Frank ein. »Aber das sind doch wirklich Bagatellen, verglichen mit dem, was du befürchtet hast...«
    Er zuckte zusammen, als das Telefon schrillte. »Wer kann das denn sein?«, fragte er, während er sich mit gerunzelter Stirn zum Telefonapparat umdrehte.
    »Vielleicht Stefan.« Mike wedelte ungeduldig mit der Hand.
    »Nun geh schon ran. Sonst wirst du es nie herausfinden.«
    Frank folgte der Aufforderung nach kurzem Zögern. Er sah eindeutig beunruhigt aus, fand Mike. Eine üble Vorahnung stieg in ihm hoch.
    »Ja?«, fragte Frank, nachdem er den Hörer abgenommen hatte. Mit seinem Gesicht ging fast augenblicklich etwas Merk-würdiges vor sich. Aus der leichten Besorgnis, die er bis jetzt zur Schau getragen hatte, wurde mit einem Male tiefer Schrecken. Unwillkürlich zuckte auch Mike zusammen.
    »I don't think so«, sagte Frank. »But why ... ?«
    Es war eindeutig nicht Stefan. Mike hatte nur eine ungefähre Vorstellung davon, wer am anderen Ende der Leitung war.
    Aber diese Vorstellung wurde zur Gewissheit, als Frank nach einem kurzen Dialog in Amerikanisch den Hörer sinken ließ, ohne ihn allerdings aufzulegen.
    »Du wirst nicht glauben, wer gerade angerufen hat«, sagte er tonlos. Sein Gesicht, das eben noch leicht gerötet gewesen war, wirkte jetzt unnatürlich bleich, fast wächsern. »Es war der Typ, mit dem ich eben telefoniert habe ...«
    »Du hast ihm die Nummer von unserem Hotelzimmer gegeben?«, fragte Mike fassungslos.
    »Natürlich nicht«, antwortete Frank verwirrt. »Deswegen verstehe ich das Ganze ja auch nicht... Aber ...«
    »Ja, was denn?«, drängte Mike, als Frank nicht weitersprach.
    »Es ... es scheint da ein Irrtum vorzuliegen.«
    Mike spürte, wie eiskaltes Entsetzen in ihm hochkroch. Das war ungerecht. Für ein paar Minuten hatte es so ausgesehen, als hätte ihn das Schicksal noch einmal davonkommen lassen wollen. »Also haben sie doch den Indianerjungen gefunden?«, fragte er.
    »Nein.« Frank schüttelte entschieden den Kopf und versuchte zu lächeln. »Vielleicht war mein Anruf doch nicht ganz so klug, wie ich gedacht habe. Verdammt, das kann doch mal vorkommen, oder?«
    »Was kann vorkommen?«
    »Ach, nichts.« Frank legte mit einer langsamen, fast bedächtig wirkenden Bewegung den Hörer auf die Gabel zurück und wandte sich dann dem Fenster zu, um gedankenverloren nach draußen zu starren. »Manchmal stöbert man durch eine Re-cherche erst das Wild auf, das man beschützen wollte.«
    »Was soll denn das heißen?« Mike schrie fast. »Hast du jetzt die Cops auf meine Spur gehetzt, oder was?«
    »Die Cops? Nein, das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.« Frank straffte sich und ging zur Tür. »Lass uns endlich zur Bar gehen. Ich brauch jetzt ganz dringend ein Bier.« Und so leise, dass es eigentlich nicht für Mikes Ohren bestimmt gewesen sein konnte, fügte er hinzu: »Ich wünschte, es wären die Cops gewesen!«

    Ende des zweiten Tages

    Fortsetzung folgt
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