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Intruder 2

Intruder 2

Titel: Intruder 2
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Frank. »Du hast niemanden getötet.«
    Mike blinzelte.
    »Ich habe ein bisschen herumtelefoniert, während du geschlafen hast«, erklärte Frank. »Keine Sorge - ich war sehr diskret.
    Ich habe mich als Reporter der New York Tribüne ausgegeben, so was klappt fast immer. Also, um es kurz zu machen: Der Park ist heute Morgen eröffnet worden. Es wimmelt dort von Personal und Besuchern, aber niemand weiß etwas von einem toten Indianerjungen.«
    »Du hast danach gefragt?«, keuchte Mike entsetzt.
    Frank zog eine Grimasse. »Hältst du mich für blöd?«, fragte er beleidigt. »Natürlich nicht. Ich habe mich nach dem Zwischenfall mit den Rockern erkundigt. Sie sitzen alle hinter Schloss und Riegel, und was noch viel wichtiger ist: Niemand weiß etwas von uns. Den beiden Rangern geht es übrigens gut.
    Sie werden in ein paar Tagen schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Tja, und bei der Gelegenheit habe ich gleich noch ein bisschen weiter herumgefragt. Es gibt keinen toten Indianerjungen. Niemand hat irgendwelche Spuren gefunden.«
    »Aber ich habe ihn angefahren«, beharrte Mike.
    »Wenn, dann war er jedenfalls nicht so schlimm verletzt, wie du geglaubt hast«, antwortete Frank. »Allerdings glaube ich nicht, dass er überhaupt da war.«
    »Willst du mir auf diese Weise schonend beibringen, dass ...«
    »Ich will dir sagen, wie ich die Sache sehe«, fiel ihm Frank ins Wort. Er grinste noch immer, aber seine Augen blieben dabei ernst. »Du hast dich gestern ziemlich über diesen Jungen aufgeregt und noch viel mehr über seinen Vater. Sie haben dir Angst gemacht, habe ich Recht?«
    Mike reagierte nicht, was Frank als Zustimmung zu deuten schien, denn er fuhr mit einem Nicken fort: »Mir jedenfalls haben sie Angst eingejagt. Du bist gestern Abend gestürzt, nicht weil du den Jungen angefahren hast, sondern einfach so, weil du Pech hattest. Du bist ziemlich hart aufgeschlagen.«
    »Meinst du damit: auf den Kopf?«
    »Möglicherweise«, antwortete Frank ungerührt. »Jedenfalls hast du unter einem gehörigen Schock gestanden. Wahrscheinlich hast du eine Gehirnerschütterung. Und da wunderst du dich, wenn dir dein Unterbewusstsein einen Streich spielt?«
    »Aber es war so real!«
    »An der Maschine ist jedenfalls kein Tropfen Blut«, antwortete Frank. »Und das sollte es, wenn du den Jungen wirklich so zugerichtet hast, wie du glaubst. Aber sie ist sauber. Ich habe sie mir angesehen, außerdem hätte Stefan das Blut entdeckt, als er sie reparierte.«
    »Und du meinst, den ganzen Rest habe ich mir nur eingebil-det?« Warum wehrte er sich eigentlich mit solcher Kraft gegen diese Erklärung? Er sollte sie begierig akzeptieren! Dagegen suchte er fast verzweifelt nach irgendwelchen Argumenten, um sie zu entkräften.
    »Grob gesagt, ja«, antwortete Frank. »Wenn dir der Begriff lieber ist: Bewusstseinsstörungen. Hey, was erwartest du? Du hattest einen schweren Unfall. Andere in deiner Lage vergessen sogar ihren eigenen Namen! Du bist noch glimpflich da-vongekommen. Du gehörst ins Bett, nicht auf ein Motorrad!«
    Plötzlich grinste er wieder. »Ich fürchte nur, daraus wird erst einmal nichts.«
    »Wieso?«, fragte Mike misstrauisch.
    »Weil wir zwei jetzt nach vorne gehen«, antwortete Frank.
    »Es gibt hier eine kleine Bar, und ich gedenke nicht eher ins Bett zu gehen, bis wir beide bis zum Stehkragen abgefüllt sind.
    Schließlich haben wir allen Grund, zu feiern!«
    »Ich hoffe, da hast du Recht.« Mike hätte nicht einmal sagen können, warum: Aber Franks Euphorie ging ihm ganz gehörig auf die Nerven.
    »Du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter«, beschwerte sich Frank. »Dabei kannst du doch froh sein, dass dein ganz persönlicher Albtraum zu Ende ist, bevor er überhaupt richtig angefangen hat. Mann, jetzt können wir endlich unbeschwert Urlaub machen!«
    »Unbeschwert!» Mike hätte beinahe laut aufgelacht. »Das glaubst du doch selbst nicht, oder? Hast du schon Stefans Sprösslinge vergessen? Spätestens wenn die Ranger aus dem Krankenhaus entlassen werden, setzen die doch Himmel und Hölle in Bewegung, um uns zu schnappen.«
    »Quatsch«, widersprach Frank lautstark, aber auch ein wenig verunsichert. »Wegen so einer Lappalie werden sie wohl kaum das FBI einschalten.«
    »Aber dem Motorradvermieter in Phoenix Feuer unterm Arsch machen, wenn sie Stefans Nummernschilder notiert haben.« Mike stützte sich auf dem Bett ab; ihm war schwindlig und übel, aber er hatte nicht die geringste Lust, das Frank auf die Nase
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