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Intruder 2

Intruder 2

Titel: Intruder 2
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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nicht nur deinen Urlaub aufs Spiel setzt, wenn du so weitermachst, sondern auch unseren?«
    »Und du setzt deine Schneidezähne aufs Spiel, wenn du nicht sofort das Thema wechselst«, knurrte Mike. »Ich weiß schon, was ich tue.«
    Er öffnete die Tür, machte einen Schritt nach draußen und kniff erschrocken die Augen zusammen. Das Licht war so grell, dass es im ersten Moment regelrecht wehtat. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er seine Umgebung wirklich erkennen konnte.
    Mike musste gestehen, dass er sich tatsächlich nicht erinnerte, wie er hierher gekommen war. Der Anblick war ihm vollkommen fremd.
    Das Motel bestand aus einem halben Dutzend niedriger, mit Holzschindeln gedeckter Blockhütten, die jeweils vier neben-einander liegende Zimmer beherbergten und sich in typisch amerikanischer Platzverschwendung um einen Parkplatz von den Abmessungen eines Fußballfeldes gruppierten. Am Ende dieses Areals befand sich ein größeres, aus Bruchstein erbautes Gebäude, das vermutlich die Anmeldung und das Restaurant enthielt. Der Name über der Tür sagte Mike nichts - aber er war sich ziemlich sicher, dass es nicht der Name war, der auf seinen Hotelgutscheinen stand.
    »Wir haben das Billigste genommen, das wir auf die Schnelle finden konnten«, sagte Frank. Mikes leicht verwirrter Blick war ihm nicht entgangen. »Du warst gestern Abend nicht mehr in der Lage, das Heft mit den Gutscheinen herauszusuchen oder auch nur auf eine Frage zu antworten.«
    »Das ist in Ordnung«, sagte Mike. »Die Mehrkosten übernehme ich.«
    Frank winkte ab. »Du würdest nicht glauben, was ein Zimmer hier kostet. Es ist spottbillig.«
    »Dafür ist es ja auch nicht größer als ein Schuhkarton. Und der Kaffee schmeckt nach Rattengift.«
    Mike humpelte in die Richtung, in der er Stefan und die drei Maschinen entdeckt hatte. Sie standen nicht direkt vor ihrer Blockhütte, sondern näher zur Anmeldung hin. Ihre Ankunft hier schien tatsächlich ziemlich überstürzt gewesen zu sein.
    Stefan lag auf der Seite und schraubte fluchend am Hinterrad einer der drei eineiigen Drillinge herum, die ihre Intruder gestern Abend noch gewesen waren. Jetzt waren es nur noch Zwillinge: Mikes Suzuki bot einen Anblick des Jammers. Tank und vorderes Schutzblech waren verbeult, der linke Blinker abgerissen. Frank hatte kein bisschen übertrieben, denn Stefan hatte den Blinker und den ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Scheinwerfer mit breitem, silberfarbenem Klebeband fixiert, das er Gott-weiß-woher hatte. Die losgerissene Satteltasche hatte er mit Draht festgebunden. Über all die kleineren Schrammen und Blessuren, die Mike auf den ersten Blick entdeckte, wollte er erst gar nicht nachdenken. Totalschaden, dachte er.
    Genau wie der Junge, den er damit in den Boden gerammt hatte!
    »Nein, wen haben wir denn da?« Stefan ließ den Schraubenschlüssel sinken und richtete sich in eine halb sitzende Position hoch. »Bist du aus dem Bett gefallen?«
    Mike sah auf die Uhr, ehe er antwortete. Es war nicht einmal acht. Zu Hause wäre er nach einer durchgearbeiteten Nacht um diese Uhrzeit gerade in seine erste Tiefschlafphase gefallen.
    »Dasselbe wollte ich dich gerade fragen.«
    Stefan grinste und schlug mit seinem Schraubenschlüssel leicht auf den Auspuff der Intruder. Es gab ein helles, metalli-sches Pling! »Ich habe einen Patienten, wie du siehst.«
    »Und wie lautet die Diagnose?«
    »Es sieht schlimmer aus, als es ist«, antwortete Stefan. »Anscheinend sind keine lebenswichtigen Organe verletzt, und der Patient befindet sich in unerwartet gutem Allgemeinzustand.
    Die Kiste hält die Tour wahrscheinlich besser durch als du, mach dir keine Sorgen. Allerdings möchte ich nicht in deiner Haut stecken, wenn wir die Maschinen zurückgeben. Unseren Freund aus Phoenix trifft glatt der Schlag.«
    »Deshalb habe ich ja auch eine Vollkasko abgeschlossen«, knurrte Mike, während sich seine Gedanken überschlugen.
    Wenn sie nach der Tour mit der notdürftig zusammengeflickten Intruder nach Phoenix zurückkehrten, als wäre nichts geschehen, konnte er genauso gut gleich in die nächste Polizeiwache marschieren und ein Geständnis ablegen. Aber da war noch etwas anderes gewesen, was flüchtig in ihm aufgeblitzt war, als Stefan von ihrer Rückfahrt gesprochen hatte. Etwas, das er auf gar keinen Fall außer Acht lassen durfte.
    »Warum machst du nicht eine kleine Pause, und wir gehen frühstücken?«, schlug Frank vor.
    »Lohnt sich nicht.« Stefan setzte sein Werkzeug
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