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Intelligenz unerwünscht

Intelligenz unerwünscht

Titel: Intelligenz unerwünscht
Autoren: K. H. Scheer
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GWA-Chef tat­säch­lich an zu grin­sen!
    Hö­ren Sie: Ein­mal steht das ei­nem Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral rang­mä­ßig über­haupt nicht zu; zwei­tens hat er die nö­ti­ge Dis­zi­plin zu wah­ren und drit­tens da­für Sor­ge zu tra­gen, daß sich sei­ne Un­ter­ge­be­nen nicht ge­nas­führt vor­ka­men. Aber nein, er grins­te! Fast noch brei­ter als die Ner­ven­sä­ge Fra­mus G. Al­li­son.
    »Wie schön Sie das sa­gen, HC-9. Ich bin be­geis­tert. Und jetzt will ich hö­ren, was Al­li­son von Ih­nen woll­te. Ein zwei­stün­di­ges Vi­si­phon­ge­spräch pri­va­ten Cha­rak­ters ist das tolls­te Stück, was sich ein ak­ti­ver GWA-An­ge­hö­ri­ger in­ner­halb des Vam­pir-Turms je­mals er­laubt hat. Was woll­te er?«
    Ich wink­te le­thar­gisch ab. Als wenn das der Al­te nicht längst ge­wußt hät­te! Ein Mann wie er hör­te doch die Sand­wür­mer auf dem Mars hus­ten; und da frag­te er auch noch, was Al­li­son ge­wollt hat­te.
    »Ich for­de­re Euch we­gen un­loya­ler An­spie­lun­gen zum Du­ell«, ent­geg­ne­te ich, am En­de mei­ner Ner­ven­kraft an­ge­kom­men. »Im Ernst, Chef – Al­li­son glaubt, daß er sich in­fol­ge sei­ner Ver­diens­te, die ich gar nicht schmä­lern will, denn sie wa­ren groß­ar­tig, je­der­zeit mit sei­nen pri­va­ten An­lie­gen an uns wen­den kann. Das heißt – ich soll den Ver­bin­dungs­mann spie­len. Er braucht lä­cher­li­che fünf­zig Mil­lio­nen Dol­lar für sei­ne Tief­see-Tauch­aus­rüs­tung und au­ßer­dem die kos­ten­lo­se ›Zur-Ver­fü­gung­stel­lung‹ ei­nes Tief­see-U-Boo­tes der US-Na­vy plus erst­klas­si­ger Aqua­nau­ten-Be­sat­zung. Die­ses Er­su­chen ba­siert auf der Tat­sa­che, daß er zu sei­nen un­ter dem Was­ser ge­le­ge­nen Ein­satzor­ten kaum hin­schwim­men kann. Könn­te er es, wür­de er es tun. Dem traue ich al­les zu.«
    »Ich auch«, be­stä­tig­te der Al­te.
    Bei die­sen Wor­ten wur­de ich hell­wach.
    Wis­sen Sie, Män­ner mei­ner Art ent­wi­ckeln im Lau­fe der Jah­re einen ge­wis­sen In­stinkt für Rea­li­tä­ten oder Ab­sur­di­tä­ten. Das hier war re­al!
    »Oh, mein bes­ter Mann kommt zu sich«, freu­te sich Re­ling of­fen­sicht­lich. »Das ist aber schön. Er­lau­ben Sie mir, mich we­gen Ih­res plötz­lich nor­mal er­schei­nen­den Ge­sichts­aus­druckes huld­vollst zu be­dan­ken, Eu­er Gna­den?«
    »Rau­ben Sie mir nicht den Rest mei­ner Be­herr­schung«, droh­te ich. »Was ist los? Was wol­len Sie mit die­ser An­deu­tung sa­gen?«
    »Sie ken­nen mich, was? Hö­ren Sie, Herr Ge­ne­ral, einen der­art ver­dienst­vol­len Freund, Spit­zen­kön­ner und in­di­rek­ten Ret­ter der Mensch­heit wie Al­li­son darf man doch nicht so ver­un­si­chern, wie Sie es ge­ra­de ge­tan ha­ben.«
    »Was?« brüll­te ich.
    Re­ling wink­te be­sänf­ti­gend ab.
    »Be­ru­hi­gen Sie sich, Herr Ge­ne­ral. Selbst­ver­ständ­lich wer­den Sie Ih­rem Freund Al­li­son die fünf­zig Mil­lio­nen Dol­lar und das von ihm ge­wünsch­te Tief­see-Tauch­boot, so­wie ei­ne ein­ge­spiel­te Be­sat­zung zur Ver­fü­gung stel­len. Was glau­ben Sie, wie sehr sich Ihr Freund über Ih­re Hil­fe­leis­tung freu­en wird?«
    Was ich als Ant­wort ge­stam­melt ha­be, weiß ich nicht mehr. Ich kann mich aber gut dar­an er­in­nern, daß plötz­lich die Pan­zer­tü­ren mei­nes Ar­beits­zim­mers auf­flo­gen und zwei weiß­ge­klei­de­te GWA-Me­di­zi­ner hecht­sprung­ar­tig von mei­ner Per­son »Be­sitz er­grif­fen«.
    Ich ver­nahm das Zi­schen ei­ner Hoch­druck­sprit­ze. Kurz dar­auf wur­de ich schläf­rig. Man hat­te mir ein spe­zi­ell ent­wi­ckel­tes Me­di­ka­ment ver­ab­reicht, das bei »nor­ma­len« Men­schen den Tod her­bei­ge­führt hät­te.
    Ich war je­doch kein »nor­ma­ler« Mensch mehr, son­dern ei­ner der bei­den plan­voll her­an­ge­züch­te­ten Te­le­pa­then der GWA. Es hat­te vor Jah­ren mit ei­ner schwer­wie­gen­den Ge­hirn­ope­ra­ti­on be­gon­nen und mit ei­ner sorg­sam do­sier­ten Schu­lung auf der GWA-In­sel Hen­der­won-Is­land ge­en­det.
    Han­ni­bal, Othel­lo, Xer­xes Utan und ich, Thor Kon­nat, wa­ren als Spe­zia­lis­ten ent­las­sen wor­den, die plötz­lich in der La­ge wa­ren, den
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