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Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln

Titel: Inspector Alan Banks 01 Augen im Dunkeln
Autoren: Peter Robinson
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Gedanken, sich allein zu glauben und beobachtet zu werden.»
      «Ja, das kann ich mir vorstellen», bestätigte Banks. «Was mich aber im Moment weit mehr beschäftigt, ist der Gedanke an diese verdammten Feministinnen, die jetzt wieder über uns herfallen werden. Die scheinen wirklich zu glauben, daß wir diese Vorgänge insgeheim billigen und uns überhaupt keine Mühe geben, den Knaben zu erwischen. Diese Damen halten alle Männer für verkappte Vergewaltiger und sind fest davon überzeugt, daß wir in Jack the Ripper unseren heimlichen Helden sehen. Außerdem meinen sie natürlich, daß wir die Wände auf dem Revier mit Pin-up-Fotos tapeziert haben.»
      «Habt ihr auch. Ich hab sie selbst gesehen. Vielleicht nicht ausgerechnet in deinem Büro, aber unten im Erdgeschoß.»
      «Ich spreche von Pin-ups mit Jack the Ripper.»
      Sandra lachte. «Das wäre allerdings ein starkes Stück, da hast du recht.»
      «Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie schwer es ist, einen Spanner zu erwischen?» fragte Banks. «Alles, was diese Ferkel tun, ist, sich die Augen auszugucken und dann wieder im Dunkeln zu verschwinden. Keine Fingerabdrücke, keine Patronenhülsen - nichts. Wir können nur darauf hoffen, ihn auf frischer Tat zu ertappen, und zu diesem Zweck haben wir seit Wochen Sondertruppen abgestellt, weibliche und männliche Beamten, die das Gelände durchkämmen, in dem der Bursche vermutlich sein Unwesen treibt. Ohne Ergebnis bisher. Aber wo wir gerade von nackten Körpern reden», sagte Banks und streckte die Hände nach ihr aus, «das bringt mich auf Gedanken. Wie wär's, wenn wir zu Bett gingen?»
      «Tut mir leid», antwortete Sandra und schaltete das Stereogerät aus. «Heute nicht, Liebling, ich hab Kopfschmerzen.»
     
     

** 2
     
    * 1
     
    «Und wo, zum Teufel, hast du dich die ganze Nacht rumgetrieben?» fuhr Graham Sharp seinen Sohn quer über den Frühstückstisch an.
      Trevor schaute mißmutig in seine Cornflakes. «Ich war aus.»
      «Das hab ich gemerkt, verdammt. Garantiert mit diesem Nichtsnutz von Mick Webster, wie?»
      «Na und? Ist doch meine Sache, mit wem ich mich abgebe.»
      «Der Kerl taugt nichts, Trevor. Total verkommen, genau wie sein Bruder und sein Vater.»
      «Mike ist in Ordnung.»
      «Glaubst du, ich hab dich all die Jahre großgezogen, mit meinen eigenen Händen, damit du mit diesem Gesocks rumhängst und auf die schiefe Bahn kommst?»
      «Wenn du dich nicht immer wie so'n verdammter kleiner Hitler aufführen würdest, wär meine Mum bestimmt nicht fortgelaufen.»
      «Halt dich da raus», antwortete Graham leise. «Du hast keine Ahnung davon, schließlich warst du damals noch klein. Ich will ja nur dein Bestes», fuhr er bittend fort. «Sieh mal, ich hab's nicht besonders weit gebracht, dazu hatt' ich keine Gelegenheit. Aber du bist ein intelligenter Bursche, und wenn du hart an dir arbeitest, kannst du an die Uni gehen, damit du eine bessere Ausbildung bekommst.»
      «Wozu? Gibt ja doch keine Jobs hinterher.»
      «Das geht vorüber, Trevor. Ich weiß, wir haben schlechte Zeiten im Moment, das brauchst du mir nicht zu sagen. Aber du mußt in die Zukunft sehen. In fünf oder sechs Jahren hast du vielleicht dein Diplom gemacht, und bis dahin kann sich viel geändert haben. Und inzwischen brauchst du nichts weiter zu tun, als ein bißchen häuslicher zu werden und zu lernen. Das ist dir doch immer leicht gefallen, und du weißt, daß du's schaffen kannst.»
      «Lernen ist langweilig.»
      «Schau dir Mike an», fuhr Graham zunehmend gereizt und mit lauter werdender Stimme fort. «Seit einem Jahr aus der Schule und geht immer noch stempeln. Haust in 'ner Bruchbude mit diesem Faulenzer von Bruder, der Vater ist auf und davon und die Mutter ständig auf der Rolle, statt sich um ihn zu kümmern.»
      «Lenny ist kein Faulenzer. Er hat einen Job gehabt, in London, bis man ihn wegrationalisiert hat. Das ist alles, es war jedenfalls nicht seine Schuld.»
      «Wir wollen nicht streiten, Trevor. Ich möchte nur, daß du nicht so oft ausgehst und dich mehr mit deinen Schulaufgaben beschäftigst. Ich hab wahrscheinlich nicht viel gemacht aus meinem Leben, aber du kannst es - und du wirst es auch, verdammt noch mal, und wenn es mich den letzten Nerv kostet!»
      Trevor stand auf und griff seine Schultasche. «Muß mich beeilen», sagte er. «Du willst doch nicht, daß ich zu spät zum Unterricht komme, oder?»
      Krachend fiel die Tür hinter
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