Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel der Haie

Insel der Haie

Titel: Insel der Haie
Autoren: Boris Pfeiffer
Vom Netzwerk:
Insel in Ufernähe ab. Und die beiden anderen suchen mit dem Motorboot weiter draußen nach meinem Vater. Obwohl er eigentlich ein sehr guter Schwimmer ist ...« Er sprach nicht weiter und begann hastig, ihre Seesäcke und übrigen Ausrüstungsgegenstände aus dem Schlauchboot auf den Strand zu werfen. Dabei öffnete sich einer der Beutel, aber Peter achtete gar nicht darauf.
    Justus und Bob waren ihrem Freund nachgeeilt. Bob bückte sich, um nach seinem Seesack zu greifen, in dem seine Badehose war, als sein Blick auf den Ozean fiel. Wie erstarrt hielt er inne. »Just, Peter!«
    »Was denn?« Peter richtete sich auf.
    Stumm deutete Bob aufs Meer. Im nächsten Augenblick wurde Peter grün im Gesicht. Zwischen ihnen und dem Motorboot ragte dunkel und gefährlich ein dreieckiges Gebilde aus dem Wasser. Es war mindestens so groß wie Peters Brustkorb und schnitt schnell durch die Oberfläche des Pazifiks.
    »Ein Hai!«, keuchte Peter. »Und was für ein riesiger! Wenn mein Dad da draußen ist, gibt es keine Rettung mehr!«
    »Ruhig!«, rief Bob. »Haie fressen keine Menschen. Menschen passen nicht in ihr Beuteschema. Das wissen wir doch.«
    »Aber sie nehmen Menschen ins Maul, um mit dem Gaumen zu prüfen, ob sie genießbar sind«, rief Peter voller Angst. »Und wenn man sich dann bewegt, reißt man sich die Arterien an den spitzen Zähnen auf und verblutet. Was ist das für ein Monster da draußen? So eine große Flosse habe ich noch nie gesehen. Justus, wir müssen sofort was unternehmen!«
    Justus starrte mit dunklen Augen aufs Wasser. Dem Anführer der drei ??? stand kalter Schweiß auf der Stirn. Er kannte die Angst um die eigenen Eltern sehr genau. Schließlich hatte er als kleiner Junge seine beiden Eltern verloren. Und obwohl er nie darüber sprach, trug er tief in sich einen gewaltigen Schmerz. Er musste seinem besten Freund helfen. Doch wie? Seine Augen rasten über ihre Ausrüstungsgegenstände. Was davon konnte er jetzt für einen Plan benutzen?

    Im nächsten Augenblick stieß Justus verblüfft die Luft aus. »Peter! Dein Vater ist nicht da draußen im Wasser.« Er bückte sich und riss einige Dinge aus dem Haufen, den Peter eben aus dem Schlauchboot geworfen hatte. Es waren Mr Shaws Flossen, seine Taucherbrille und sein Seesack, aus dessen offenen oberen Ende eine trockene Badehose hing. »Hier ist der Beweis. Dein Vater wäre vielleicht ohne Flossen und Brille schwimmen gegangen, aber ganz bestimmt nicht ohne seine Badehose!«

    Peter fuhr zusammen. Er starrte zuerst Justus an, dann wieder aufs Meer hinaus. Die dreieckige Haiflosse hatte sich etwas entfernt und schwamm jetzt auf das Motorboot zu.
    »Aber, aber ...?«, stotterte Peter plötzlich. »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Justus ruhig. »Was ich allerdings verstehe, ist, dass wir es hier mit einer ziemlich unlogischen Situation zu tun haben. Dein Vater verschwindet, ohne dass wir erklären können, wie oder wohin. Unmittelbar darauf taucht eine Haiflosse auf, obwohl wir gehört haben, dass es hier überhaupt keine Haie geben soll. Diese Haiflosse schwimmt zudem genau zwischen uns und dem Motorboot, das wir bräuchten, um Hilfe zu holen, denn mit dem Schlauchboot kommen wir nicht weit. Und das Ganze passiert auf einer Insel, auf der Filmausrüstungsgegenstände in beträchtlichem Wert lagern, auf die dein Vater aufpassen soll.« Justus hielt inne. Sein Blick war jetzt ganz klar, und in seinem Gesicht stand deutlich zu lesen, dass sein detektivischer Spürsinn hellwach war.
    »Meiner Meinung nach, Freunde«, sagte Justus langsam, »haben wir es hier mit einem mysteriösen Fall zu tun. Und unsere erste Aufgabe ist es, herauszufinden, wohin dein Vater verschwunden sein könnte, beziehungsweise, ob ihn jemand gefangen hält, Peter. Denn ich fürchte, dass es sich bei seinem Verschwinden nicht um ein aus freiwilligen Schritten unternommenes Versteckspiel handelt.«
    »Ein aus freiwilligen Schritten unternommenes Versteckspiel?« Peter sah Justus an. Dann straffte er sich und streckte das Kinn vor. Wenn Justus so hochgestochen redete, dann war klar, dass die drei ??? einen Fall zu bearbeiten hatten. Und diesen Fall, das schwor sich Peter, würden sie so schnell lösen wie noch nie!

Unmöglich, aber wahr
    Bob hatte eine Skizze der Insel in den feuchten Sand gezeichnet. Die drei Jungen beugten sich aufmerksam darüber.
    »Welche Orte haben wir noch nicht abgesucht, und welche können wir ausschließen?«, fragte Justus. »Was ist
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher