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Innerste Sphaere

Innerste Sphaere

Titel: Innerste Sphaere
Autoren: Sarah Fine
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den rechten Worten zu suchen, und ging einfach mit ihr zurück zur Schule.
    Wenn mir an meinem zweiten Tag an der Warwick Highschool jemand erzählt hätte, dass ich für dieses Alphaweibchen durch die Hölle gehen würde, hätte ich ihm vielleicht geglaubt.

1
    Ein Jahr später
    Meine Muskeln arbeiteten angestrengt und kontrolliert, drückten mich hoch und ließen mich langsam wieder auf den Boden sinken. Immer wieder und wieder, bis meine Arme zitterten und mein Atem stoßweise ging. Und danach noch ein paar Mal, nur um sicher zu sein, dass ich es konnte. Dann beendete ich meine Liegestütze und ging zu den Sit-ups über.
    Das Klopfen riss mich aus meinem stumpfsinnigen Training. »Schatz? Es ist arg ruhig bei dir.«
    Ich ließ mich zurücksinken, drehte den Kopf zur Tür und strich mir meine schweißnassen Locken aus der Stirn. Diane, meine Pflegemutter, machte die Tür einen Spaltbreit auf und schaute herein.
    Ich setzte mich auf und wischte mir das Gesicht mit dem Ärmel ab. »Bin schon fast fertig. Du kannst reinkommen.«
    Sie machte die Tür ganz auf. »Du plagst dich so.«
    Ich nahm das Wasserglas von meinem Nachttisch. »Ich dachte, das wird von mir erwartet.«
    Sie nickte zu den Büchern und Papieren hin, die meinen Schreibtisch bedeckten. »Keine Ahnung, wo du die Energie hernimmst. Du bleibst immer so lange auf.« Auf ihrem dunkelhäutigen Gesicht bildeten sich Sorgenfalten. »Für mich steht fest, dass du zu wenig schläfst.«
    In den letzten Jahren war mein Schlaf nicht gerade erholsam gewesen, aber darüber redete ich nicht. »Ich hab so viel nachzuholen.« In dem einen Jahr, seit ich bei Diane wohnte, hatte ich es geschafft, meinen Notendurchschnitt auf eine Zwei vor dem Komma anzuheben, aber nur mit Mühe und Not.
    »Du hast noch viel mehr getan als nur das. Hast du heute schon die Post angeguckt?«
    »Ja. Nix dabei.«
    Sie zuckte die Schultern. »Der Brief kommt schon noch, Schatz. Das spüre ich.«
    Manchmal hatte ich das Gefühl, dass die einzige Collegebewerbung, die ich abgeschickt hatte, für Diane mehr bedeutete als für mich. Doch so ungern ich es zugab, ich hatte angefangen auf eine Zukunft zu hoffen, die ich nie für möglich gehalten hätte.
    »Hast du heute Abend was mit Nadia ausgemacht?«, fragte Diane.
    »Ich möchte bei ihr übernachten. Ihre Mom ist mit ihrem neuen Freund auf den Seychellen.«
    »Macht nur keinen Blödsinn.«
    Wir machten nie Blödsinn. Das war der Grund, warum Diane Nadia so gern hatte. Abgesehen von der Sorge, dass sie immer perfekt sein musste, war Nadia, na ja, perfekt. Ich runzelte die Stirn. Oder vielleicht auch nicht. In letzter Zeit wirkte sie gestresst.
    Ich duschte rasch, packte mein Zeug in den Rucksack und verließ das Haus. Die Fahrt zu Nadia war kurz, aber wenn man in ihre Straße einbog, war es, als würde man eine andere Welt betreten. Ich fragte mich, ob ihre Nachbarn die Türen abschlossen und die Jalousien runterließen, wenn sie mich kommen sahen. Oder vielleicht bezahlten sie jemanden, der das für sie erledigte.
    Der alte, heruntergekommene Toyota Corolla, den mir Dianes Onkel geliehen hatte, kam mir klein und schäbig vor, als ich in Nadias Einfahrt stehen blieb. Ich parkte neben Tegans BMW. Normalerweise verzogen sich Nadias andere Freundinnen, wenn sie wussten, dass ich auftauchte. Obwohl wir schon fast ein Jahr zusammen rumhingen, waren ihre Freundinnen – vor allem Tegan – immer noch sauer, weil sie sich mit jemandem wie mir abgab. Vor ungefähr einer Woche hatte Nadia, weil es sie tierisch nervte, Tegan erklärt, ich würde mich nicht in Luft auflösen und sie müsste wenigstens mit mir reden.
    Ich wünschte, Nadia hätte mich vorher um meine Meinung gefragt.
    Nadia öffnete die Haustür, noch bevor ich dort war. »Ich wollte ja, dass ihr beiden es langsam angehen könnt, aber anscheinendhat Tegans Therapeutin ihr gesagt, dass sie eine Bindung mit dir eingehen muss.«
    »Das hört sich … ziemlich unangenehm an.«
    Sie biss sich, halb lachend, halb schuldbewusst, auf die Lippen. »Sei mir nicht böse.«
    Ich schulterte meinen Rucksack und ging vorsichtig die Stufen zum Eingang hinauf. Meinen Wunsch, Tegan einen Tritt in den Hintern zu verpassen, hatte ich schon längst überwunden. »Ist schon gut. Es sei denn, sie fängt an, mir ein völlig neues Styling aufzuschwatzen, dann werde ich ungemütlich.«
    Tegan spähte über Nadias Schulter. Ihr kurzes braunes Haar hing ihr modisch zackig in die Stirn. »Hi, Lela. Schön, dass deine
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