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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod
Autoren: J. D. Robb
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in dem Tandys Apartment lag.
    »Wirklich, ich kann auch einfach die U-Bahn nehmen. Ich möchte Ihnen keine Mühe machen, und schließlich ist es gar nicht weit.«
    »Wenn es gar nicht weit ist, macht es uns auch keine Mühe«, antwortete Roarke.
    »Was soll ich da noch sagen?« Tandy lachte fröhlich auf. »Vor allem ist es einfach angenehm, in einem warmen Wagen zu sitzen, während es draußen derart eisig ist.« Mit einem wohligen Seufzer lehnte sie sich gegen ihren Sitz. »Ich komme mir vor wie ein verhätschelter Wal. Mavis und Leonardo sind einfach wunderbare Menschen. Man hat sofort gute Laune, wenn man mit einem von den beiden zusammen ist. Und wie ich sehe, haben sie auch mit ihren Freunden echtes Glück. Ups.«
    Eve drehte ihren Kopf so schnell, dass er ihr beinahe von den Schultern flog. »Kein Ups. Bloß nicht upsen, solange Sie in unserem Wagen sitzen, ja?«
    »Er hat sich nur etwas bewegt. Keine Angst. Ist Ihnen übrigens klar, wie aufgeregt Mavis schon wegen der Babyparty nächste Woche ist? Sie gerät vollkommen aus dem Häuschen, sobald sie auch nur darüber spricht.«
    »Babyparty. Richtig. Nächste Woche.«
    »So, da wären wir. Nochmals vielen Dank für das wunderbare Essen, die nette Gesellschaft und die luxuriöse Fahrt.« Tandy rückte ihren Schal zurecht und hievte eine Tasche in der Größe eines Koffers auf den Bürgersteig. »Wir sehen uns dann am Samstag auf der Babyparty, ja?«
    »Falls Sie Hilfe brauchen, äh ...«
    »Nein, nein«, winkte Tandy fröhlich ab. »Selbst ein Wal muss für sich alleine sorgen. Und auch wenn ich meine Füße nicht mehr sehen kann, kann ich mich noch daran erinnern, wo sie sind. Gute Nacht und nochmals vielen Dank.«
    Roarke wartete mit laufendem Motor, bis Tandy durch die Tür des Wohnhauses verschwunden war. »Scheint eine nette Frau zu sein. Vernünftig und stabil.«
    »Das genaue Gegenteil von Mavis. Abgesehen von dem Wal-Faktor. Muss ziemlich schwierig sein, wenn man ein Kind erwartet, auf sich allein gestellt und dann noch nicht einmal zu Hause ist. Aber sie kommt anscheinend gut damit zurecht. Wie kommt es eigentlich, dass man Geburtsvorbereitungskurse besuchen, bei Geburten zusehen und dann auch noch Babypartys ausrichten muss, nur weil man mit jemandem befreundet ist?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Da auch sie selber keine Antwort auf die Frage hatte, stieß sie einen abgrundtiefen Seufzer aus.
    Eve träumte von Babys mit Reißzähnen und unzähligen Armen, die aus Mavis herausquollen, durch das Zimmer sprangen und die kreischende Hebamme die Flucht an-treten ließen, während Mavis säuselte: Sind sie nicht süß? Sind sie nicht einfach wunderbar?
    Als sie durch das Schrillen des Links auf ihrem Nachttisch aus dem Schlaf gerissen wurde, erschauderte sie kurz.
    »Video aus. Licht auf zehn Prozent. Hier Dallas.«
    Hier Zentrale, Lieutenant Eve Dallas. Bitte begeben Sie sich umgehend in die Jane Street 51 , Apartment 3 B . Wahrscheinlich handelt es sich um Mord. Es sind bereits Beamte dort.
    »Verstanden. Kontaktieren Sie auch Detective Delia Peabody. Ich mache mich sofort auf den Weg.«
    Verstanden. Zentrale aus.
    Eve drehte den Kopf und sah, dass Roarkes blaue Augen geöffnet waren und er zu ihr herübersah.
    »Tut mir leid.«
    »Ich bin nicht derjenige, der um vier Uhr morgens aus seinem warmen Bett gerissen wird.«
    »Da hast du recht. Die Leute sollten wenigstens die Höflichkeit besitzen, einander zu normalen Zeiten aus dem Verkehr zu ziehen.«
    Sie rollte sich vom Bett, trottete ins Bad, nahm eine kurze Dusche, und als sie nackt und warm aus der Trockenkabine kam, hob er gerade eine Tasse dampfenden Kaffee an seinen Mund.
    »Warum bist du auf?«
    »Weil ich wach bin. Und weil ich dich nicht hätte betrachten können, wenn ich mich einfach wieder umgedreht und weitergeschlafen hätte.« Er drückte ihr die zweite Tasse Kaffee, die er aus dem Auto-Chef gezogen hatte, in die Hand.
    »Danke.« Sie nahm sie mit zum Schrank. Es war wahrscheinlich bitterkalt, überlegte sie, trat vor ihre Kommode und riss einen Pullover mit V-Ausschnitt heraus, der sich über ihrem Hemd und unter ihrer Jacke tragen ließ.
    Zweimal schon hatten sie den Plan, ein paar Tage in den Tropen zu verbringen, verschoben. Mavis hätte den Gedanken einfach nicht ertragen, dass ein Teil von ihrem
    Coaching-Team so kurz vor dem Geburtstermin in Richtung Sand und Sonne floh.
    Sie hatten also keine andere Wahl.
    »Babys kommen doch ohne Zähne auf die Welt, oder?«
    »Ich kann mir nicht
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