Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde
Autoren: Boris Pfeiffer
Vom Netzwerk:
sah Justus Peter und Bob an. Aber leider hatten die beiden nur Augen für die Kuckucksuhr.  Peter räusperte sich. »Ist das auch nicht gefährlich?«, wollte er wissen. »Ich meine, kann man da nicht ins Uhrwerk geraten? Die Zahnräder müssen ja riesig sein.«
    »Um Himmels willen«, Mr Pim schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »So vorsichtig werdet ihr ja hoffentlich sein, dass ihr nicht gleich zermalmt werdet. Natürlich ist ein Uhrwerk da drinnen und bewegt sich. Genauso wie der Kuckuck. Er ist allerdings in einer extra Kammer.« Bob staunte.
    »Das klingt ja immer geheimnisvoller!«
    »Geheimnisvoll?« Mr Pim lachte. »Angeblich ist irgendwo in der Uhr wirklich noch das Geheimnis von Felix Blacktree verborgen.«
    »Ein Geheimnis? Was für ein Geheimnis?«  Neugierig betrachtete Justus die Uhr.
    »Man weiß es nicht.« Mr Pim schwieg einen  Augenblick. »Aber da man nicht weiß, wo Blacktree sich aufhält, gibt es das Gerücht, er habe in seinen Uhren ein Zeichen hinterlassen, wo er zu finden sei. Er lebt ja völlig zurückgezogen.«  Nachdenklich knetet Justus seine Unterlippe.
    »Und Sie haben dieses Geheimnis nicht gelüftet?«

    »Nein«, Mr Pim schüttelte den Kopf. »Ich habe allerdings auch nicht wirklich danach gesucht. Ich war glücklich genug, diese Uhr auf einer Auktion zu ersteigern. Und da ich mit ihr die größte aller Uhren von Blacktree besitze, habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt.«  Bob staunte. »Würden Sie nicht gerne wissen, wo sich der Uhrmacher aufhält?«
    »Ach, ich weiß nicht.« Mr Pim überlegte. »Einerseits schon, aber andererseits auch wieder nicht.  Seit Blacktree verschwunden ist, baut er ja keine Uhren mehr. Und so bin ich sicher, dass diese Uhr immer die größte sein wird, die es gibt. Und damit bin ich eigentlich ganz zufrieden.«  Er zog einen schweren Schlüssel aus der Tasche und trat hinter die Uhr. »Wir haben noch einige Minuten, bevor die Uhr schlägt. Also kommt.  Vorsichtig, da drin ist es dunkel. Stoßt nirgends an und bewegt euch behutsam. Das Uhrwerk ist  übrigens nicht wirklich gefährlich. Es ist aus Holz und geht nur sehr langsam. Also los! Wer kann von sich schon behaupten, schon einmal in einer Kuckucksuhr gewesen zu sein? Ich kenne jedenfalls niemanden!«

Justus Jonas verschwindet
    Vorsichtig stiegen Bob, Peter, Justus und Mr Andrews hinter Mr Pim in die Kuckucksuhr. Rund um sie herum knackte und knirschte es und roch nach altem Staub.
    »Das klingt ja, als würden wir doch gleich zer-mahlen werden«, gruselte sich Peter.  Er streckte die Hand aus und hielt sich an Bob fest, der vor ihm ging. »Schön langsam«, mahnte Mr Pim von vorne, »wir gehen jetzt mitten durch das Uhrwerk.«
    »Darf ich ein Foto hier drinnen machen?« Bobs Vater schien genauso aufgeregt wie die drei ???.
    »Einverstanden«, Mr Pim nickte.
    »Los Bob, bleib nicht stehen.« Peter schob Bob vorwärts. »Wir sind ja erst ein paar Schritte gegangen, aber mir kommt es vor, als wären wir schon mitten in einem riesigen Irrgarten.«  Das Blitzlicht von Mr Andrews’ Kamera zuckte auf. In dem hellen Schein erkannte Bob eine 

    Unzahl von großen Rädern und Hebeln, die  langsam ineinander griffen, sich hoben und senkten, mahlten und sich drehten.

    »Wow«, Bob schüttelte voller Bewunderung den Kopf, »jetzt weiß ich, warum man von Uhrmacherkunst spricht. So eine Uhr zu bauen ist wirklich nicht ohne. Dieser Blacktree hat echt was auf dem Kasten gehabt.«
    »Allerdings!«, kam Justus Stimme von hinten.
    »Es ist, als stünde man mitten in einer Zeitmaschine. Es ist fast wie in einer anderen Welt.«
    »Ja, wie bei Alice im Wunderland oder so.«  Peter sah ein großes Pendel über seinem Kopf schwingen und schüttelte sich.
    »Noch eine Minute«, verkündete Mr Pim. »Ich würde vorschlagen, wir kehren jetzt alle um, sonst verpassen wir noch den Kuckuck.«  Das ließ sich Peter nicht zweimal sagen. So aufregend es auch war, im Inneren einer Riesenuhr zu stehen, so sehr freute er sich, gleich wieder frische Luft atmen zu können. Er ließ Bob los und drehte sich nach Justus um, der hinter ihm gegangen war. Doch statt seines Freundes stand Mr Andrews da.

    »Wo ist denn Justus auf einmal hin?«, wollte Peter wissen. »Wie?« Mr Andrews sah durch seinen Fotoapparat und machte weitere Bilder. »Er war eben noch hier. Wahrscheinlich ist er schon rausgegangen.«  Der Reihe nach kamen Mr Andrews, Peter und  Bob wieder aus der Uhr.  Peter grinste erleichtert.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher