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In letzter Sekunde

In letzter Sekunde

Titel: In letzter Sekunde
Autoren: Boris Pfeiffer
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hast!«  Peter grinste. »Ehrlich gesagt, das habe ich Just zu verdanken. Ich musste gar nicht mehr viel machen.«
    »So? Und wie hat Just das gemacht?« Mr Pim zog fragend eine Augenbraue in die Höhe.  Justus warf sich geschmeichelt in Positur und sah in die Runde. »Ganz einfach. Bob meinte ja vorhin schon, ich würde vor Hunger Kreide essen, als er ein Stück davon in meiner Hand sah. Aber ich habe ihm gesagt, dass Kreide in den richtigen Händen nützlicher sein kann, als einfach nur verspeist zu werden. Als Peter nicht kam, habe ich ihm den Weg von Waggon zu Waggon mit einem Zeichen  markiert.«
    »Aber ein Kreidezeichen an einem Eisenbahnwaggon kann doch alles mögliche bedeuten«,  mischte sich Bobs Vater ein. »Woher wusste er denn, dass es Zeichen von dir waren?«  Peter schüttelte den Kopf. »Just hat zwei große ›J‹  auf den Bahnsteig gemalt und daneben ein Fragezeichen. Und ›J‹ kann einfach nur Justus Jonas bedeuten. Danach hat er dann an Jeden Waggon ein Fragezeichen gemalt und es durchgestrichen, bis an diesem hier dann nur noch ein Fragezeichen war.  Also musste das der Richtige sein.«  Anerkennend klopfte Mr Pim Justus auf die  Schulter. »Das war schlau!«
    »Ja, wirklich ziemlich genial«, befand Bob.
    »Schnell zu machen und klar zu verstehen. Auf diese Art und Weise kann man sich ganz unauffällig Botschaften hinterlassen.«  Justus nickte. »Ich glaube auch. Vielleicht habe ich eben einen geheimen Code für uns erfunden.«
    »He, Just, nun krieg dich mal wieder ein«, Bob verdrehte die Augen. »Schließlich sind wir immer noch wegen der Kuckucksuhr hier.«
    »Das ist ja tatsächlich eine Uhr!« Peter staunte.
    »Ich habe mich schon gewundert, warum hier  jemand eine Hütte reingebaut hat!«  Mr Pim lachte und deutete auf die Uhr. »Also, wie ihr seht, ist dies die größte Kuckucksuhr der Welt. Sie misst vier mal vier Meter und ist ungefähr dreieinhalb Meter hoch. Alleine der Kuckuck im Inneren hat eine Höhe von fast zwei Metern und wiegt 200 Kilo.«
    »Oh, Mann!« Peter stöhnte. »Ein Glück, dass man den nicht füttern muss. So ein Monster wäre bestimmt nicht leicht satt zu kriegen.«  Bobs Vater schaltete sein Diktiergerät ein. »Mr Pim«, fragte er, »diese Uhr ist doch von dem berühmten Uhrmacher Felix Blacktree. Stimmt es, dass er nur wenige Uhren gemacht hat, und dass man nicht weiß, wo er sich heute befindet?«  Mr Pim nickte. »So ist es. Blacktree gilt als der genialste Kuckucksuhrenmacher aller Zeiten.  Angeblich gibt es von ihm überhaupt nur sechs Uhren. Eine schöner als die andere. Aber diese hier ist eben auch von allen die größte. Und das ist nun mal mein Spezialgebiet.«  Ehrfürchtig strich Mr Pim über das Uhrengehäuse 

    Etwa zwei Meter über dem Waggonboden erhob  sich eine große Doppeltür, hinter der der Kuckuck auf seinen Einsatz wartete. Darunter lag das Zifferblatt und direkt daneben waren auf beiden Seiten große, geschnitzte Schaufelräder zu sehen.
    »Guckt euch mal die Schaufelraddampfer an«, staunte Bob. »Aber wieso sind denn ausgerechnet Schiffe auf einer Kuckucksuhr? Die gehören doch eher auf einen Fluss wie den Mississippi.«  Mr Pim nickte. »Eine gute Frage. Auf die ich allerdings eine ebenso gute Antwort habe. Blacktree hat die Uhr nämlich in New Orleans gemacht.  Also am Mississippi. Und die Schaufelraddampfer sind nun mal ein typisches Wahrzeichen dieser Gegend. So hat Blacktree es wohl immer gehalten.  Er hat seine Uhren mit den Wahrzeichen der  Gegenden verziert, in denen er sie angefertigt hat.«
    »Das ist klasse!« Justus hatte Feuer gefangen.
    »Stellt euch vor, Felix Blacktree macht eine Uhr in Rocky Beach und schmückt sie mit Fred Fireman.«
    »Oder mit Justus Jonas, wie er gerade eine Hähn chenkeule verspeist und Bob Andrews, der ihm dabei mit offenem Mund zusieht!« Grinsend boxte Peter seine Freunde in die Seite.  Mr Pim sah auf seine Armbanduhr. »Eigentlich wollte ich meine Kuckucksuhr ja erst in einigen Tagen für das Publikum öffnen. Aber so wissbegie-rige und clevere Jungen wie ihr verdienen es, belohnt zu werden. Für euch werde ich sie heute schon einmal aufmachen. Wenn ihr wollt, dürft ihr euch das Innere ansehen.«
    »Man kann da rein in das Innenleben der Uhr?«  Mit großen Augen sahen die drei ??? Mr Pim an.
    »Aber ja. Es ist die größte Uhr der Welt. In dieser Uhr könnten wir fünf bequem schlafen. Na ja, ich vielleicht nicht, aber ihr Leichtgewichte schon.«  Geschmeichelt
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