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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht
Autoren: Jill Shalvis
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größten Schwachkopf auf Erden zu bezeichnen, hat die Presse dabei vergessen, dachte Garrett. Denn Terrell war mit einer kompletten Entourage persönlicher Mitarbeiter am Drehort aufgetaucht. Inklusive Bodyguard, Sekretär und eigenem Maskenbildner. Zudem war ein eigener Koch für ihn engagiert worden. Terrell war sauer gewesen, als er erfahren hatte, dass er mit einer relativ unbekannten Schauspielerin drehen würde. Er hatte Finn tatsächlich gesagt, dass er nur an der Seite einer Top-Schauspielerin arbeiten würde. Finn hatte ruhig erwidert, dass er sich damit abfinden oder gehen müsste. Daraufhin hatte Eric den Mund gehalten.
    Aber Garrett wusste, dass der Schauspieler über diese Entscheidung verärgert war. Er hoffte nur, dass Terrell seine arrogante Haltung beibehalten und die Finger von Ivy lassen würde. Aber er bezweifelte, so viel Glück zu haben. Mit ihrem Aussehen stellte Ivy die pure Versuchung dar.
    Garrett hätte nie Terrell für den Film ausgesucht. Doch Finn hatte auf seiner Wahl bestanden. Und während der letzten drei Wochen hatte Garrett dann doch anerkannt, dass sein Schwager recht hatte. Aufgrund des noch ungeschnittenen Filmmaterials, das er bisher gesehen hatte, glaubte er, dass Finn einen weiteren Blockbuster in Arbeit hatte. „Das ist das erste Mal, dass ich mit ihm arbeite“, beantwortete er schließlich unverbindlich Ivys Frage.
    Sie lächelte ihn kurz an. „Ich habe seine Filme gesehen. Aber wer hat das nicht getan, nicht wahr? Ich hätte nie gedacht, die Chance zu bekommen, mit ihm zu drehen. Ich hätte auf Angelina Jolie oder Jessica Alba als Hauptdarstellerin getippt.“
    Er betrachtete sie eingehend. „Glauben Sie mir“, meinte er, „es stand nie infrage, Ihnen diese Rolle zu geben.“ Sie schaute aus dem Fenster, um ihren Gesichtsausdruck vor ihm zu verbergen. Aber er bemerkte dennoch ihr erfreutes Lächeln. Dass er dafür verantwortlich war, erfüllte ihn mit Genugtuung. Er bemerkte, dass ihre inzwischen fast trockenen Haare ihr Gesicht in sanften Korkenzieherlocken umrahmten. Wie sich diese Locken wohl unter seinen Fingern anfühlen würden? Eine Sekunde lang umklammerte er das Lenkrad. Dann zwang er sich, sich wieder auf die Straße zu konzentrieren.
    „Ich habe hart an meiner Karriere gearbeitet“, fuhr Ivy fort. „Sicherlich würden manche Leute meine Filmauswahl als unorthodox bezeichnen. Aber ich habe mir immer Rollen ausgesucht, die mich herausfordern, wissen Sie?“
    „Sicher.“
    „Ich meine, mir sind viele Rollen in seichten Unterhaltungsfilmen angeboten worden. Aber ich wollte ernst genommen werden. Deshalb ist diese Rolle so aufregend für mich. Endlich bin ich in meiner Karriere an einem Punkt angekommen, an dem die Leute anfangen, auf mich aufmerksam zu werden.“ Sie lächelte. „Ich hätte nie gedacht, dass meine letzten Projekte das Interesse von einem Regisseur wie Finn Mac Dougall wecken.“
    Garrett ignorierte entschlossen die aufsteigenden Schuldgefühle und lächelte sie höflich an. „Ich bin sicher, dass Sie ihn nicht enttäuschen werden.“
    Ivy lachte. „Nicht wenn ich es verhindern kann. Ich werde alles tun, um die beste schauspielerische Leistung meiner Karriere abzuliefern.“
    Sie fuhren jetzt durch das winzige malerische Dorf Pancho Viejo und anschließend durch ein geöffnetes Eisentor. Langsam gab die dichte Vegetation an beiden Seiten der Straße den Blick auf steil ansteigende Hügel frei. Garrett unterdrückte ein Lächeln, als Ivy beim ersten Blick auf die Hacienda la Esperanza nach Luft schnappte.
    Das Anwesen am Ende der langen, von Zypressen und Feigenbäumen begrenzten Einfahrt war ein weitläufiges, zweistöckiges weißes Stuckgebäude mit hohen, schmalen Fenstern. Auf einer Seite wuchs der Efeu bis hinauf zum Dach. Der Sonnenuntergang setzte das Gebäude zusätzlich in Szene und tauchte die Berge dahinter in warme Orange- und Rottöne. Das Haus machte wirklich einen atemberaubenden Eindruck.
    Er fuhr um das Gebäude herum bis zu einem gepflasterten Gehweg, der auf beiden Seiten von üppigen Gärten flankiert war. Als er den Parkplatz ansteuerte, drangen gedämpftes Lachen und Stimmen zu ihnen herüber. Er sah auf die Uhr. Es war fast neun Uhr abends. Wie fast immer hatte sich das Ensemble nach dem Abendessen am Pool versammelt, um vor dem Zubettgehen bei ein paar Drinks über die Arbeit des Tages zu diskutieren.
    Ivy stand neben ihm, als er das Gepäck aus dem Jeep holte, und er bemerkte, dass sie unsicher zum Haus schaute.
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