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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht
Autoren: Jill Shalvis
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Minuten.“ Garrett setzte sich hinter das Steuer und hob sein Bein mit der Hand in den Jeep. Er wandte den Blick ab, als er den Motor anließ. Er würde zu gern eine Menge Emotionen in diesen großen, dunklen Augen sehen – alle außer Mitleid.
    „Der Name gefällt mir. Hacienda la Esperanza. Das klingt schön.“
    „Im sechzehnten Jahrhundert war das Gebäude ein Kloster.“ Er manövrierte den Jeep über die unebene Straße. „Jetzt ist es in Privatbesitz und dient zumeist als Rückzugsort oder wird für besondere Events wie Hochzeiten genutzt.“
    „Oh.“
    Er wusste nicht, welche Erwartungen Ivy hegte, vermutete aber, dass sie angenehm überrascht von der Hazienda sein würde. Mit über hundert Zimmern auf zwei Stockwerken war das Gebäude ein Meisterstück klassischer spanischer Architektur. Die Räume, in denen einst Jesuitenmönche gewohnt hatten, waren in elegante Zimmer umgewandelt worden, wobei die Originalarchitektur inklusive der Bogenfenster und der gewölbten Decken weitgehend erhalten worden war. Allerdings hatte jedes Zimmer ein eigenes Marmorbad bekommen.
    Die Hazienda war ausgewählt worden, weil die gesamte Filmcrew sowie alle Schauspieler darin wohnen konnten. Aber noch wichtiger war, dass das Grundstück inklusive der bergigen Umgebung stark der Landschaft Kolumbiens ähnelte. Der Regisseur und seine Crew hatten das Grundstück in unterschiedliche Locations aufgeteilt. Auch ein baufälliges Lagerhaus in der Nähe wurde für die Dreharbeiten genutzt.
    Garrett hatte nur die ersten beiden Nächte in der Hazienda verbracht. Denn durch die breiten Flure und hohen Decken hatte er sich unbehaglich gefühlt. Er bevorzugte die alten Arbeiterhütten hinter dem Haus. Jede dieser Casitas bestand aus einer einfachen Holzplattform mit Holzwänden und einem dünnen Dach. Er hatte die Skorpione und Spinnen aus einer Holzhütte entfernt, und das Produktionsteam hatte ihm einige einfache Möbelstücke und Kerosinlaternen besorgt. Trotz des fehlenden Komforts konnte er darin den angrenzenden Wald genießen und wurde von der ständigen Geräuschkulisse und der Unruhe im Haupthaus verschont.
    Er warf einen Blick hinüber zu Ivy, die sich offensichtlich in ihren nassen Kleidern sehr unbehaglich fühlte. Trotz des warmen, feuchten Wetters hatte sie Gänsehaut. „Sie müssen aus diesen nassen Sachen herauskommen“, meinte er. „Eine der Maskenbildnerinnen müsste Ihre Kleidergröße haben. Vielleicht können Sie sich etwas von ihr ausleihen, bis Sie Ihren zweiten Koffer wiederhaben.“
    Sie sah Garrett dankbar an. „Das wäre wunderbar.“ Einen Moment lang war sie still. „Und wie ist es so am Set? Ich meine, alle anderen sind bereits seit drei Wochen dort. Irgendwie komme ich mir wie ein Eindringling vor.“
    Er wusste, dass sie darauf anspielte, die Rolle erst vor zwei Tagen angeboten bekommen zu haben. Obwohl Finn ihm versprochen hatte, dass Ivy Helena Vanderveer verkörpern würde, hatte er damit bis zur letzten Minute gezögert. Zweifellos hatte sein Schwager gehofft, er würde ihn die Rolle doch noch mit einer populären Hollywoodschauspielerin besetzen lassen, die neben Eric Terrell für Besucherrekorde in den Kinos sorgen würde. Tatsächlich ging Finn mit Ivy ein Risiko ein, weil sie sich trotz ihres Talents noch keinen Namen gemacht hatte.
    Doch Garrett hatte unbedingt Ivy James gewollt. Natürlich mit einem Hintergedanken. Aber abgesehen von seiner Schwäche für sie hatte er jeden der kleinen Independant-Filme gesehen, bei denen sie mitgewirkt hatte. Er war beeindruckt von ihrer Schauspielkunst gewesen und wusste, dass sie Finns Projekt gerecht werden würde.
    Erneut warf Garrett einen Blick auf Ivy. Sie hatte die Rolle angenommen und brauchte nichts von den Umständen zu erfahren, unter denen sie ihr angeboten worden war. „Finn wollte Sie nicht von Ihrem Projekt in Montreal ablenken und hat sich deshalb Zeit gelassen“, log er. „Ich weiß, dass er darauf brennt, Sie zu treffen. Mit den Dreharbeiten Ihrer Szenen wird ohnehin erst in ein paar Tagen begonnen.“
    „Haben Sie schon vorher mit Eric Terrell zusammengearbeitet?“, fragte sie scheinbar beiläufig.
    Doch Garrett bemerkte ihre Nervosität und konnte ihr nicht verübeln, dass sie Angst hatte, den berühmten Schauspieler zu treffen. Der Mann war auf jedem Titelblatt der Boulevardpresse zu sehen und stand an der Spitze aller Medialisten. Heißester Schauspieler. Begehrtester Junggeselle. Der sexies te Mann Amerikas .
    Ihn als
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