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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht
Autoren: Jill Shalvis
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hatten, um der Terrorherrschaft und dem Drogenschmuggel des Kartells ein Ende zu setzen.
    Ivy würde in dem Film die holländische Missionarin Helena Vanderveer darstellen, die ihn schließlich gerettet hatte. Doch als Garrett Ivy jetzt betrachtete, fragte er sich, ob er falsch gelegen hatte. Zweifellos strahlte sie eine starke Sinnlichkeit aus. Dennoch wirkte sie gleichzeitig so verdammt zerbrechlich. Die wirkliche Helena war zwar klein und hatte ein süßes Lächeln, war aber sehr robust und durchsetzungsstark.
    Ivy starrte ihn noch immer an. Plötzlich hörte der Regen auf, und die Sonne kam heraus. Ivy schaute zum Himmel und lächelte. „Oh, Mann. Es ist vorbei. Einfach so“, sagte sie atemlos und wandte den Blick wieder zu Garrett. Mit den Fingern wischte sie sich die Regentropfen vom Gesicht, als sie sich erneut auf ihren Koffer konzentrierte. „La maleta … La sandalia“, stammelte sie und deutete mit leicht gerunzelter Stirn zuerst auf das Gepäckstück und dann auf die Sandale, die er trug. „Es mina.“
    Er wischte ihre schmutzige Sandale an seiner Cargohose ab und reichte sie ihr. „Ja, ich weiß, dass es Ihre Sachen sind.“
    „Oh! Sie sprechen Englisch! Das ist großartig.“ Ivys Gesicht hellte sich auf, als sie die Sandale über ihren mit Schlamm verschmierten Fuß streifte. „Eine Sekunde lang war ich nicht sicher, ob Sie mich verstehen.“
    Garrett lächelte. „Ich bin Amerikaner. Finn hat mich geschickt, um Sie abzuholen. Etwas weiter unten steht mein Jeep. Ich werde Sie zur Hacienda la Esperanza fahren.“
    „Was für ein Glück!“, rief sie erleichtert aus. „Ich dachte wirklich, ich wäre hier im Niemandsland verloren. Und dann sah ich Sie und …“
    Interessiert beobachtete er, wie sie errötete.
    „Nun – lassen Sie es mich so sagen –, ich habe mir das Schlimmste vorgestellt.“ Ivy strich sich eine nasse Haarsträhne hinter das Ohr und schulterte ihre kleine Reisetasche. „Sie müssen zur Filmcrew gehören.“ Einen Moment lang betrachtete sie ihn nachdenklich. „Sind wir uns schon einmal begegnet? Sie kommen mir irgendwie bekannt vor.“
    Er zögerte. Ihm fehlten die Worte. Nachdem sie ihre Tasche über die Schulter gestreift hatte, konnte Garrett unter dem nassen Stoff ihres ärmellosen Tops ihren BH und darunter ihre vollen Brüste sehen. Seine Kehle wurde trocken, und er musste sich zwingen, den Blick abzuwenden. „Nein“, antwortete er schließlich möglichst neutral. „Ich fungiere als technischer Berater. Ich werde noch Ihren anderen Koffer holen. Dann können wir uns auf den Weg machen.“
    „Oh, der gehört nicht mir.“ Sie legte ihm die Hand auf den Arm, um ihn aufzuhalten. „Der Busfahrer hat den falschen Koffer vom Dach heruntergeworfen und ist weitergefahren, bevor ich es ihm sagen konnte.“
    Er warf einen Blick auf ihre Hand, und Ivy zog sie schnell zurück. Aber er konnte ihre schlanken Finger immer noch auf der Haut spüren und fragte sich kurz, wie sie sich wohl auf anderen Stellen seines Körpers anfühlten. „Wir nehmen ihn trotzdem mit“, entschied er. „Für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass Ihr Koffer zurückgegeben werden sollte, können wir diesen Koffer zurück zum Flughafen in Veracruz bringen, um ihn einzutauschen.“
    Garrett hatte nur ein, zwei Sekunden lang damit verbracht, ihre verstreuten Sachen zurück in den ruinierten kleinen Koffer zu werfen. Dennoch war ihm nicht entgangen, dass nur Unterwäsche darin war, aber was für welche! Er hatte regennasse Satinslips, BHs aus Spitze, Seidenpyjamas und dünne Trägerhemdchen in den Händen gehabt – und in seiner Fantasie eine spärlich bekleidete, sehr verführerische Ivy. Wenn sie in Mexiko die ganze Zeit über nur in Dessous herumlaufen würde, würde ihm das ausgesprochen gut gefallen.
    Er nahm auch noch den anderen Koffer und ging voraus zu dem geparkten Jeep. Bei jedem Schritt war er sich der Frau bewusst, die ihm folgte und ihn betrachtete. Zum ersten Mal, seitdem er nach Monaten der qualvollen Physiotherapie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, machte ihn sein leichtes Hinken verlegen. Er wusste, dass er sich glücklich schätzen konnte, wieder ohne Krücken gehen zu können. Doch er hatte sich noch nicht ganz damit abgefunden, dass das Hinken ebenso wie die vielen Narben jetzt zu seinem „neuen“ Selbst gehörten.
    „Wie lange wird die Fahrt zur Hazienda dauern?“, fragte Ivy, als er das Gepäck verstaute und ihr dann die Beifahrertür aufhielt.
    „Etwa zehn
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