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In den Armen des Sizilianers

In den Armen des Sizilianers

Titel: In den Armen des Sizilianers
Autoren: Sharon Kendrick
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du mich verlassen hast?“
    Obwohl sie mit so etwas hatte rechnen müssen, war Emma völlig schockiert. „Du hast mit anderen Frauen geschlafen?“, vergewisserte sie sich schmerzerfüllt.
    „Was meinst du wohl?“, spottete er. „Allerdings finde ich es schmeichelhaft, dass du annimmst, es seien gleich mehrere gewesen.“
    „Bitte keine falsche Bescheidenheit, Vincenzo“, erwiderte sie wieder ruhiger. „Wir wissen doch beide, du brauchst nur mit den Fingern zu schnippen und kannst jede haben.“
    „So wie dich, oder?“
    Sie biss sich auf die Lippe und hoffte, er würde nicht nachträglich auch noch die schönen Erinnerungen zerstören. „Versuch nicht, die Tatsachen zu verdrehen. Du hast dich damals sehr um mich bemüht, nicht umgekehrt, wie du genau weißt.“
    „Du warst ungemein raffiniert und hast mir vorgespielt, du seist unschuldig“, hielt er ihr vor.
    „Ich habe dir nichts vorgemacht, das war ich wirklich“, wehrte sie sich hitzig.
    „Ja, und diesen Trumpf hast du dann auch ausgespielt.“ Vincenzo lehnte sich zurück und betrachtete sie mit arroganter Miene. „Deine Unberührtheit hast du geschickt eingesetzt, nicht wahr? Du wolltest mich haben und hast mich nach allen Regeln der Kunst verführt, sodass ich dir beim besten Willen nicht widerstehen konnte. Du wusstest, wie wichtig mir als Sizilianer die Unschuld einer Frau ist.“
    „Was für ein Unsinn!“, fuhr sie ihn an.
    „Wenn ich geahnt hätte, dass ich der erste Mann für dich war, hätte ich dich nicht angefasst. Warum hast du es mir erst erzählt, als es zu spät war?“
    Auf die Idee, mit ihm darüber zu reden, war sie gar nicht gekommen. Sie war viel zu sehr in ihn verliebt gewesen, um über irgendwelche Konsequenzen nachzudenken. Außerdem hatte sie sich gerade in einer schwierigen Lebensphase befunden und nicht im Traum daran gedacht, aus der Affäre mit Vincenzo könne mehr werden. Hatte er ihr nicht klar und deutlich zu verstehen gegeben, er würde eines Tages eine Sizilianerin heiraten, die den gemeinsamen Kindern dieselben Werte vermitteln würde, mit denen er aufgewachsen war?
    „Du solltest der erste Mann für mich sein“, antwortete sie wahrheitsgemäß. Sie war damals überzeugt gewesen, kein anderer Mann würde ihr jemals so viel bedeuten wie er.
    Er verzog spöttisch die Lippen. „Du hast dir einen reichen Ehepartner gewünscht, das war alles“, widersprach er verächtlich. „Da du ganz allein dagestanden hast, keine Ausbildung und kein Geld hattest, war ich als vermögender Sizilianer für dich so etwas wie der Garant für ein Leben in Sicherheit und Luxus.“
    „Meine Güte, was hast du für eine lebhafte Fantasie!“ Sie war verletzt und empört.
    „Stimmt es etwa nicht?“, fragte er herausfordernd.
    „Ich hätte dich auch geheiratet, wenn du kein Geld gehabt hättest. Auf deinen Reichtum kam es mir wirklich nicht an.“
    „Aber du hattest Glück, ich war nicht arm“, entgegnete er sarkastisch. „Als du mit mir geschlafen hast, wusstest du ja schon, mit wem du es zu tun hattest.“
    Insgeheim zuckte Emma zusammen, so als hätte er sie geschlagen. Er ließ keinen Zweifel daran, was er von ihr hielt. Doch den Gefallen, hier vor ihm zusammenzubrechen, würde sie ihm nicht tun. Stattdessen würde sie versuchen, ihn zu überreden, in die Scheidung einzuwilligen, und sich verabschieden, ohne dass er ihren Stolz hatte brechen können.
    „Okay, dann ist ja die endgültige Trennung wirklich die beste Lösung“, stellte sie ruhig fest.
    Sekundenlang schwieg er. Dass sie so logisch argumentierte, gefiel ihm nicht, denn es machte sie irgendwie unangreifbar. Normalerweise reagierten die Frauen, mit denen er zusammen war, leidenschaftlicher und emotionaler. War Emma wirklich so kühl und beherrscht, wie sie tat? Machte es ihr überhaupt nichts aus, sich völlig von ihm zu lösen und einen Schlussstrich unter alles zu ziehen, was sie einmal verbunden hatte? Es wäre interessant, herauszufinden, wie sie auf seine Zärtlichkeiten reagierte.
    Er beugte sich zu ihr und berührte ihre Lippen federleicht mit seinen. Als sie erbebte, konnte er sich ein triumphierendes Lächeln nicht verkneifen.
    Wie erstarrt saß sie da, während ihr Herz zum Zerspringen klopfte. „Vincenzo, was, zum Teufel, soll das?“, wisperte sie.

3. KAPITEL
    „Ich wollte dich nur testen“, erwiderte Vincenzo leise, während er Emmas Lippen sanft mit seinen berührte. Der Wunsch, ihren Mund zu erforschen und sie wieder so leidenschaftlich zu
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