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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals
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beim Doktor war keine Zeit. Er würde sie wieder ins Wasser setzen. Dieses Mal jedoch warmes Wasser, das ihren ganzen Körper bedeckte, ihre Temperatur in die Höhe trieb und die Blutzirkulation normalisierte.
    Das nächste Badezimmer lag nicht weit von der Treppe in der oberen Etage. Iain sah die Stufen hinauf. Er hatte es nur mit Anstrengung bis hierher geschafft, und noch immer zitterte er vor Kälte. Selbst das Laufen mit dem zusätzlichen Gewicht hatte ihn nicht aufgewärmt. Die Treppe wand und drehte sich, und einen Moment lang fragte er sich, ob er es bis nach oben schaffen konnte. Aber es blieb ihm wohl keine große Wahl.
    Oben auf dem Absatz schwankte er und wusste, er hatte sich bis zum Letzten verausgabt. Das Desaster vor Augen, fiel ihm eine Szene aus einem alten amerikanischen Spielfilm ein, den eine ehemalige Freundin ihn gezwungen hatte, sich mit ihr anzuschauen. Penelope hatte sich als eine zweite Scarlett O’Hara gefallen, aber jetzt hatte Iain den Beweis, dass die Rolle des Rhett Butler keineswegs auf ihn passte. Butler hatte seine Lady beschwingt für eine leidenschaftliche Nacht nach oben ins Schlafzimmer getragen, Iain dagegen wankte und taumelte und kämpfte darum, das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Zudem hatte er nichts als eine Badewanne mit heißem Wasser im Sinn.
    Mit den letzten Kraftreserven stolperte er vorwärts.
    Im Bad setzte er seine Last direkt in der Wanne ab. Aus Erfahrung wusste er, dass es Minuten dauerte, bevor heißes Wasser aus dem Hahn kam, und er verfluchte die britischen Sanitärinstallationen. In einer Ecke stand ein kleines Heizgebläse, angeschaltet allein, wenn Gäste zu Besuch kamen. Nur wenige Schotten würden so etwas überhaupt erwarten oder gar nutzen. Jetzt jedoch drehte Iain den Lüfter auf die höchste Stufe und schloss die Tür, um die Hitze im Raum zu halten.
    Die Lippen der Frau waren blau, ihre Haut schimmerte fast in der gleichen Farbe. Im Raum mochte es vielleicht schnell warm werden, doch die nassen Kleider legten sich wie eine eisige Hülle um ihren Körper.
    Er dachte nicht lange nach, zog sie zu sich heran, schob ihren Pullover an ihrem Rücken hoch und stülpte ihn ihr über den Kopf. Dann ließ er sie wieder gegen den Wannenrand sinken und wiederholte das Ganze an ihrer Vorderseite. Wenig später war sie von der Taille aufwärts nackt, und ein Haufen eisig-nasser Wolle lag auf dem Boden neben der Wanne. Ihre Jeans war da schon ein größeres Problem. Trotz der fast tauben Finger schaffte Iain es, den Reißverschluss herunterzuziehen, doch der nasse schwere Jeansstoff klebte ihr an den schmalen Hüften und Schenkeln.
    Iain kämpfte weiter und hoffte inständig, dass sie nicht das Bewusstsein wiedererlangte, während er sie auszog. Er konnte sich ihre Panik bestens ausmalen. Vermutlich würde er auch nicht viel zu seiner Verteidigung vorbringen können, bevor sie ihm das Schlimmste unterstellte. Mit einem leisen Fluch zerrte und ruckte er den Stoff tiefer. Bis er sich ihre Reaktion vorgestellt hatte, hatte er nicht unbedingt daran gedacht, was er hier freilegen würde. Jetzt allerdings nahm er die perfekten kleinen Brüste und die schmale Wespentaille wahr.
    Er löste die Schnürsenkel ihrer soliden Wanderstiefel und zog ihr die Schuhe aus, warf sie achtlos hinter sich. Die dicken wollenen Socken folgten und dann endlich auch die Jeans. Die Beine waren ebenso wohlgeformt wie der Rest von ihr.
    Dann endlich drehte Iain den Hahn auf, doch der Strahl, der aus der Öffnung lief, war fast ebenso kalt wie die Wasser des Sees.
    Iain merkte, dass er an seine Grenzen stieß. Sie war eiskalt, er auch, und das verdammte Badezimmer war noch immer alles andere als warm. Sein Blick schwang zum Duschkopf – die moderne Dusche hatte einen eigenen Durchlauferhitzer. Nur konnte er die Frau schlecht unter einen heißen Wasserstrahl legen, wenn sie bewusstlos war.
    Aber er konnte sich mit ihr hinstellen und sie aufrecht halten, und dann würde das Wasser sie beide aufwärmen.
    Er kickte die Schuhe von den Füßen und stieg in die Wanne. Mit letzter Kraft hob er die Frau unter den Achseln hoch und stützte sie mit seinem eigenen Körper. Sekunden später umspülte sie warmes, weiches Wasser.
    Sie stand in Flammen. Zumindest schien es Billie so. Wirklich überzeugt davon war sie jedoch nicht, denn noch nie im Leben war ihr so kalt gewesen. Während Feuer an ihrer Haut leckte, bebte sie innerlich vor Kälte.
    Etwas arbeitete sich in ihrer Kehle empor, ein Laut, fremd
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