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In den Armen des Fremden

In den Armen des Fremden

Titel: In den Armen des Fremden
Autoren: Emily McKay
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so vehement protestierte, lachte er gutmütig auf. Inzwischen hatte er längst vergeben und vergessen. Ein Yankee eben, dachte er nur – so nannten sie die Nordstaatler in Texas.
    Da Dale nun beschwichtigt war, zog Ford die zauberhafte Kitty in Richtung der ziemlich vollen Tanzfläche. „Komm, Liebling, zeig mir, wie gut du in deinen neuen Schuhen tanzen kannst.“
    Beim letzten Wort blickte er vielsagend zu Dale hinüber. Aber natürlich erwiderte sie ungehalten irgendetwas – woraufhin Dale noch herzlicher lachte.
    Als sie weit genug von ihm weg waren, versuchte Kitty, Ford loszuwerden. „Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar. Aber ich wäre auch allein zurechtgekommen. Sie erwarten jetzt doch nicht ernsthaft, dass ich mit Ihnen tanze …“
    „Doch! Achtung übrigens, Dale sieht zu uns herüber.“
    Bevor sie widersprechen oder gar seine Bemühungen zunichtemachen konnte, zog er sie an sich und begann, mit ihr zu tanzen. Als sie ihm so nahe war, kam Ford der Verdacht, dass er all das vielleicht nur wegen ihr inszeniert hatte … War es ihm in Wirklichkeit gar nicht darum gegangen, einen Streit zu vermeiden?
    Sie war größer, als er an der Bar vermutet hatte. Verwundert stellte er fest, dass sie ihm mit ihren hochhackigen Schuhen bis zum Kinn reichte, während er die meisten Frauen deutlich überragte. Wie Ford richtig vermutet hatte, verbarg sich unter ihrer gerade geschnittenen Kostümjacke eine Spitzenfigur: schlank und wohlproportioniert, mit schönen weiblichen Rundungen an den richtigen Stellen.
    Plötzlich fühlte er eine Sehnsucht in sich aufsteigen. Was eigentlich kein Wunder war … Da er zu Hause in San Francisco oft im Licht der Öffentlichkeit stand, verhielt er sich Frauen gegenüber ziemlich vorsichtig. Sie mussten diskret und gebildet sein und durften keine zu großen Erwartungen haben. Gerade weil er ein Mann mit viel Verantwortung war, wollte er keine eheliche Verpflichtung eingehen.
    Vor ungefähr sechs Monaten war seine damalige Freundin Rochelle mit einer Bekannten und deren zwei Kindern unterwegs gewesen und hatte bei ihrer Rückkehr auf einmal von Designer-Wickeltaschen geschwärmt … Er hatte diese Klippe glücklich umschifft und sich seitdem um keine neue Freundin bemüht.
    Vielleicht reagierte er deshalb so stark auf die hinreißende Lady. Wie war doch gleich ihr Name? … Kitty!
    Als sie einen Texas Twostepp tanzten, spürte er, wie sie sich in seinen Armen entspannte. Wenn ihn sein erster Eindruck nicht täuschte, war Kitty klug, wunderschön und daran gewöhnt, auf sich aufzupassen. Kurz gesagt: genau sein Geschmack!
    Sehr wahrscheinlich war sie das Beste, was ihm seit Langem passiert war.
    In so einer Situation hatte sich Kitty noch nie befunden.
    Natürlich tanzte sie nicht zum ersten Mal mit einem Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatte. Aber sie verfolgte stets gewissenhaft die gesellschaftlichen Ereignisse in Manhattan. Daher wusste sie normalerweise über alle Anwesenden genauestens Bescheid. Egal ob es um Vermögen, die Familiengeschichte oder gar sexuelle Vorlieben ging.
    Was für viele schlichtes Geplauder war, das nur der Unterhaltung diente – Kitty fühlte sich aus geschäftlichen Gründen dazu verpflichtet. Für sie kam es nicht infrage, sich auf irgendwelche Unwägbarkeiten einzulassen. Mit einem Mann, der nicht in der Lage war, den Besitz ihrer Familie angemessen aufzustocken, hätte sie sich niemals getroffen. So jemand war nicht nur als Ehemann ausgeschlossen. Sie würde ihn schlicht keines Blickes würdigen.
    Seit Kitty dieser Suzy Snark aufgefallen war, war es leider noch schwieriger geworden, den Richtigen zu finden. Derek war die perfekte Wahl gewesen. Bis er sich in eine andere verliebt und Kitty verlassen hatte.
    Inzwischen war Kitty es längst leid, jeden ihrer Schritte im Voraus genau zu planen. Der Fremde, mit dem sie hier tanzte, dieser Cowboy, ein Mann, den sie nie wiedersehen würde, ließ ihr Herz höher schlagen.
    Seit er die Bar betreten hatte, fühlte sie sich so lebendig wie seit Monaten nicht mehr. Oder waren es sogar schon Jahre? Und als er sie enger an sich zog, steigerte sich dieses Gefühl. In den Geruch nach Zigaretten und Bier schlich sich sein angenehm männlicher Duft, der eine dezente Gewürznote aufwies.
    Schultern und Arme wirkten kräftig und muskulös, aber nicht übertrieben durchtrainiert. Er hatte die Statur eines Mannes, für den körperliche Arbeit kein Fremdwort war. Offenbar war er es gewohnt, schwere Lasten zu tragen.
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