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Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis

Titel: Immortals after Dark 02 - Kuss der Finsternis
Autoren: Kresley Cole
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Irgendwann würde er trinken, um zu töten, und er würde der Blutgier erliegen.
    Es gab keine Ausnahmen.
    Er ging um einen Stapel gebundener Bücher heru m – nur ein kleiner Teil von Hunderten von Bänden, die im ganzen Raum verstreut lagen, mit Titeln in russischer und, ja, estnischer Sprach e – und lehnte seinen gewaltigen Körper gegen die baufällige Wand. Es sah wirklich nicht danach aus, als würde er auch nur einen Finger zu seiner Verteidigung rühren.
    „Aber bevor du das tust, sprich noch einmal. Deine Stimme ist wunderschön. So schön wie dein Gesicht.“
    Sie schluckte und bemerkte mit Schrecken, dass ihre Wangen heiß wurden. „Zu wem gehörst d u … ?“ Sie verstummte, als er die Augen schloss, als ob es reine Glückseligkeit bedeutete, ihrer Stimme zu lauschen. „Zu den Devianten?“
    Er riss die Augen wieder auf und blickte sie zornig an. „Ich gehöre zu niemandem. Vor allem nicht zu ihnen.“
    „Aber auch du warst einmal menschlich, oder nicht?“ Die Devianten waren eine Armee, beziehungsweise ein Orden, der aus gewandelten Menschen bestand. Sie weigerten sich, Blut von lebenden Wesen zu trinken, da sie glaubten, dass dieser Akt für die hemmungslose Gier nach Blut verantwortlich sei. Indem sie Abstinenz übten, hofften sie, nicht wie die wahnsinnigen Vampire der Horde zu enden. Die Walküren hielten ihre Aussichten eher für gering.
    „Ja, aber ich habe keinerlei Interesse an diesem Orden. Und du? Du bist auch kein Mensch, oder?“
    Sie ignorierte seine Frage. „Warum hältst du dich in diesem Schloss auf?“, erkundigte sie sich. „Du hast die Dorfbewohner in Angst und Schrecken versetzt.“
    „Ich habe diesen Besitz auf dem Schlachtfeld gewonnen, und das vollkommen rechtmäßig, also bleibe ich. Und ich habe ihnen niemals auch nur das Geringste zuleide getan.“ Er wandte sich ab und murmelte: „Ich wünschte, ich würde ihnen keine Angst einjagen.“
    Kaderin musste diese Tötung endlich hinter sich bringen. In nur drei Tagen würde sie bei der Talisman-Tour antreten, einer tödlichen Version der Unsterblichen von Das große Rennen . Neben der Jagd auf Vampire war die Tour das Einzige, wofür sie lebte, und sie musste sich noch um ihre Reisevorbereitungen kümmern und einige Vorräte und Material beschaffen. Trotzdem hörte sie sich sagen: „Sie haben mir erzählt, dass du allein hier lebst.“
    Er sah sie an und nickte kurz. Sie spürte, dass diese Tatsache ihn in Verlegenheit brachte, als ob er sich schuldig fühlte, weil er keine Familie besaß.
    „Seit wann?“
    Er zog seine breiten Schultern mit gespielter Gleichgültigkeit hoch. „Ein paar Jahrhunderte.“
    Wie mochte das sein, so lange in Einsamkeit zu leben?
    „Die Menschen im Dorf haben mich gerufen“, fuhr sie fort, auch wenn sie ihm keine Erklärung schuldete. Die Bewohner dieses entlegenen Dorfes gehörten dem Mythos a n – ein buntes Gemisch von Unsterblichen und Fabelwesen, die sich vor den Menschen verbargen. Viele von ihnen verehrten die Walküren und zollten ihnen Tribut, aber das war nicht der Grund, wieso Kaderin an diesen abgeschiedenen Ort gereist war.
    Die Aussicht, auch nur einen einzigen Vampir töten zu können, hatte sie angezogen. „Sie haben mich angefleht, dich umzubringen.“
    „Wann immer es dir beliebt.“
    „Warum tötest du dich nicht selbst, wenn es das ist, was du willst?“, fragte sie.
    „Das is t … kompliziert. Aber du bewahrst mich vor einem solchen Ende. Ich weiß, dass du eine ausgezeichnete Kriegerin bis t … “
    „Woher weißt du, wer ich bin?“
    Er wies mit einem Kopfnicken auf ihr Schwert. „Auch ich war einmal ein Krieger, und deine außergewöhnliche Waffe verrät viel.“
    Die eine Sache, auf die sie stolz wa r – das Einzige in ihrem Leben, das ihr noch geblieben war und dessen Verlust sie nicht ertragen würd e – , und ihm war seine Vortrefflichkeit aufgefallen.
    Er näherte sich ihr und senkte seine Stimme. „Schlag zu, schönes Geschöpf. Sei gewiss, dass kein Ungemach über dich kommen kann, wenn du einen wie mich tötest. Es gibt keinen Grund zu zögern.“
    Als ob dies eine Gewissensfrage wäre! Ganz und gar nicht. Das konnte es auch nicht sein. Sie hatte kein Gewissen. Keinerlei Empfindungen, keine tieferen Gemütsregungen. Sie war kaltherzig. Nach der Tragödie hatte sie um Vergessen gefleht, sie hatte gebettelt, dass ihre Verzweiflung und ihre Schuld betäubt werden mögen.
    Irgendeine geheimnisvolle Macht hatte sie erhört und ihr Herz in Asche
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