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Immortal 3 - Schwarze Glut

Immortal 3 - Schwarze Glut

Titel: Immortal 3 - Schwarze Glut
Autoren: Joy Nash
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trieb dem Licht entgegen und versank in ihm.
    Mutter, zeig mir deinen Sohn!
    Ein Schauer jagte ihr über die nackte Haut. Das Verlangen machte ihre Brüste noch schwerer und wurde stärker, so dass Christine einen weiteren stummen Schrei ausstieß, als die Energie durch ihren Kreis wirbelte. Sie erbebte. Diese Magie war viel zu stark, ebenso wie das Sehnen in ihr zu bitter und zu süß war, als dass sie es aushalten konnte. Jetzt aufzuhören aber würde bedeuten, die letzte Chance zu vertun, ihn zu finden.
    Kalen, Unsterblichenkrieger.
    Er war einer von fünf Unsterblichen, die erschaffen worden waren, indem sich Göttinnen, die einzelne Wesenszüge der Mutter Göttin verkörperten, mit ihren menschlichen Priestern vereint hatten. Damals waren die Menschen noch neu auf Erden gewesen. In jenen dunklen Jahren hatte die Todesmagie eine ungeheuerliche Macht besessen. Es waren Kalen und seine Brüder gewesen, die die junge Menschheit beschützt und gegen das Böse verteidigt hatten. Von ihren Göttinnenmüttern ausgebildet, mit gottgleicher Stärke beschenkt und im Besitz magischer Waffen und Kräfte sowie von Unsterblichkeit, waren sie für die frühen menschlichen Siedlungen Verbündete von unschätzbarem Wert gewesen.
    Die fünf Unsterblichenbrüder – Kalen, Adrian, Darius, Hunter und Tain – waren ein Mysterium. Aus Lebensmagie erschaffen, brachten sie den Tod. Dämonen, Zombies, Golems, Vampire und schwarze Magier – keiner konnte es mit ihnen aufnehmen. Unter dem Schutz der Unsterblichen waren die ersten menschlichen Siedlungen erblüht. Irgendwann lernten Männer und Frauen, ihre eigenen Schlachten zu schlagen, und die Unsterblichen erschienen weniger oft. Und dann, im Mittelalter, verschwanden sie schließlich ganz.
    Nun aber wurden sie wieder gebraucht – dringend. Erst vor einem Monat hatte eine amerikanische Hexe namens Amber Silverthorne Nachforschungen über ihre ermordete Schwester angestellt, die Mitglied des Hexenzirkels gewesen war. Als sie einer Spur gefolgt war, war Amber dem ältesten der Unsterblichen, Adrian, begegnet, und gemeinsam hatten die beiden herausgefunden, was hinter der plötzlichen Zunahme von Todesmagie steckte.
    Der Anstieg des Bösen war das Werk Tains, des jüngsten Unsterblichen. Wahnsinnig und emotional von einem alten und mächtigen Damon versklavt, den Adrian als Kehksut kannte, hatte Tain geschworen, jedwede Lebensmagie auf der Welt zu vernichten.
    Indem er todesmagische Pforten benutzte, sogenannte Dämonen- oder Höllenportale, konnte Tain sich ungehindert zwischen dem Menschen- und dem Dämonenreich hin- und herbewegen. Folglich konnte er buchstäblich aus dem Nichts überall auftauchen, wo er wollte. Zudem besaß er unzählige Spione und eine furchterregende Macht. Die Dämonen und Untoten auf der ganzen Welt rissen sich darum, Tain zu helfen, seine böse Vision zu verwirklichen.
    Wie Adrian sagte, könnten nur die anderen Unsterblichen ihren Bruder aufhalten. Deshalb hatte der Hexenzirkel des Lichts sich gestern, am Beltane-Abend, versammelt, um den Ruf zu sprechen, den uralten Zauber, mit dem die Unsterblichen in die Schlacht gerufen wurden. Hexen auf sechs Kontinenten hatten ihn gemeinsam gewirkt. Dann aber ging etwas schrecklich schief. Der Zauber wurde gebrochen, und Amber wäre beinahe umgekommen. Die vermissten Unsterblichen jedoch waren nicht erschienen.
    Christine hatte entdeckt, dass der Unsterblichenkrieger Kalen der Sohn der Mutter Göttin in Gestalt von Uni war, der etruskischen Götterkönigin. Als einziges Zirkelmitglied, das in der alten Heimat der Etrusker lebte, war es an Christine, Uni um Hilfe anzurufen. Die Göttin wusste doch gewiss, wo ihr Sohn war.
    Den Blick auf die stille silbrige Oberfläche des Regenwassers gerichtet, bemühte Christine sich zu entspannen. Sie ließ zu, dass die Sinnlichkeit, die so eng mit ihrer Magie verbunden war, sie vollkommen einnahm. »Göttin«, flüsterte sie, »große Mutter … Uni, Königin von Etruria … zeig mir deinen Sohn!«
    Das Pochen zwischen ihren Beinen nahm zu und wurde beständig unerträglicher, ebenso wie das damit einhergehende Verlangen. Christine rang nach Luft und sog zu viel Sauerstoff ein, so dass ihr prompt schwindlig wurde. Sie musste ihre gesamte Kraft aufbringen, um sich auf die Schale zu konzentrieren, auf das heilige Wasser.
    »Ich bitte dich, zeig ihn mir!«
    Ein Gedanke tauchte in ihrem Kopf auf.
    Er ist hier, Tochter.
    Die Wasseroberfläche veränderte sich. Schatten huschten
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