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Immer wieder Lust auf dich

Immer wieder Lust auf dich

Titel: Immer wieder Lust auf dich
Autoren: Annette Broadrick
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sie an den Haaren.
    “Was ist denn so geheimnisvoll daran, wenn man Arbeit sucht?”, entgegnete sie und schlug seine Hand weg.
    Rafe sah sie an und lächelte. “Nichts. Es ist vollkommen in Ordnung so.” Sie erwiderte sein Lächeln. Ihr gefiel der Junge mit den traurigen schwarzen Augen.
    Beim Mittagessen stellte ihr Dad Rafe allerlei Fragen, die die Arbeit auf einer Ranch betrafen. Aber er stellte keine einzige Frage darüber, warum Rafe einen Job und eine Bleibe suchte. Mandy vermutete, dass Dan ihm schon alles erzählt hatte, als sie nicht dabei gewesen war.
    So kam es, dass Rafe McClain an jenem Tag Ende August sein neues Zuhause auf der Ranch fand. Rafe zog in eine kleine Hütte mit Bad, die nur einen Steinwurf vom Haus und den Scheunen entfernt lag. Vor der Hütte standen große alte Eichen, und ein kleiner Bach floss daran vorbei.
    Niemand sprach darüber, dass Rafe nichts besaß. Zu den Mahlzeiten erschien er in Dans abgelegten Hemden und Jeans. Ihr Dad hatte darauf bestanden, dass Rafe neben Kost und Logis auch Lohn erhielt. So konnte sich Rafe eines Tages ein Paar neue Schuhe kaufen und zum Friseur gehen. Er arbeitete von Sonnenaufgang bis Schulbeginn und nach der Schule, bis es dunkel wurde oder noch länger.
    Irgendwann im Laufe der nächsten vier Jahre hatte Mandy begonnen, sich in Rafe zu verlieben. Sie konnte sich noch gut an ihr Herzklopfen erinnern, das sie in seiner Gegenwart immer gehabt hatte. Aber lange Zeit schien sie für ihn nichts weiter gewesen zu sein als Dans kleine, nervtötende Schwester.
    Beim Aufwachen vernahm Rafe die vertrauten Geräusche eines Morgens auf einer Ranch. Er lag mit offenen Augen im Bett. Ihm fiel wieder ein, warum er nach Texas zurückgekehrt war. Als er sich aufrichtete, spürte er die Müdigkeit noch in allen Gliedern.
    Er zwang sich aufzustehen und ging zur Kommode, auf der Suche nach passender Wäsche. Als er die oberste Schublade aufzog, pfiff er leise. Das Zeug sah nicht gerade billig aus. Mit spitzen Fingern fischte er seidene Boxershorts heraus und grinste. Wenn er Dan das nächste Mal sah, musste er sich den Knaben einmal zur Brust nehmen.
    Wenn er ihn sah.
    In dem geräumigen Wandschrank hingen auf der einen Seite Anzüge und Hemden und auf der anderen Jeans und Western-Hemden.
    Bemerkenswert. In Rafes Augen sah das Ganze nach einer Garderobe für alle Gelegenheiten aus, sowohl für die Stadt als auch für das Leben auf dem Lande.
    Er überlegte, wann er vor jenem geheimnisvollen Brief zuletzt von Dan gehört hatte. Es war schon einige Jahre her, da hatte ihm Dan geschrieben, dass er sich verlobt hatte und hoffte, dass Rafe als Trauzeuge zur Hochzeit kommen würde.
    Rafe hatte seine Antwort lange hinausgezögert. Er wollte schon absagen, da schrieb ihm Dan einen kurzen Brief, in dem er seinem Freund mitteilte, dass die Verlobung inzwischen schon wieder gelöst worden sei und eine Hochzeit nicht stattfinden würde.
    Erst jetzt wurde Rafe klar, wie wenig er über das Leben seines Freundes wusste. Wozu brauchte er diese vielen Anzüge, Hemden und teuren Krawatten?
    Rafe suchte sich ein Arbeitshemd aus. Es passte. Mit den Jeans war es etwas schwieriger. Anscheinend hatte Dan um die Hüften etwas zugelegt. Rafe suchte weiter und fand dann doch noch passende Jeans, die bestimmt noch aus Schulzeiten stammten, da sie an den Knien und hinten ziemlich abgewetzt waren.
    Dann fand er noch ein Paar Socken, die er sich überzog, bevor er in seine eigenen Stiefel stieg. Jetzt fehlte ihm nur noch ein Kaffee.
    Als er in die Küche kam, war Mandy zwar nirgendwo zu sehen, aber sie hatte ein Frühstück zubereitet. Neben einem Korb mit knusprigen Brötchen stand ein Teller mit frischem Schinken. Beim Anblick des appetitlichen Frühstücks spürte Rafe seinen leeren Magen. Nachdem er sich einen Becher Kaffee aufgebrüht hatte, biss er genüsslich in ein Schinkenbrötchen.
    Rafe sah aus dem Fenster, aber von Mandy war immer noch nichts zu sehen. Er musste unbedingt seine Tasche aus dem Gebüsch holen und jemanden finden, der mit ihm den Mietwagen zurückfuhr. Er ging aus der Hintertür nach draußen. Außerdem wollte er schnellstens mit diesem Verwalter reden, um zu erfahren, was in jener Nacht, in der Dan verschwunden war, passiert sein könnte.
    Als er auf das Gatter zuging, hörte er hinter sich ein leises Geräusch. Er drehte sich um. Doch es war schon zu spät. Sekunden später spürte er nur noch einen stechenden Schmerz hinter seinem Ohr.
    In rasender Geschwindigkeit
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