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Immer wieder Lust auf dich

Immer wieder Lust auf dich

Titel: Immer wieder Lust auf dich
Autoren: Annette Broadrick
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zugestoßen wäre. Er …” Rafe verstummte, weil er sich auf einmal lächerlich vorkam. Schließlich wusste er nur zu gut, wie schnell alles vorbei sein konnte. “Am besten erzählst du jetzt erst einmal der Reihe nach, Mandy, und erklärst mir, was hier eigentlich los ist.”
    Mandy nahm ein Glas und füllte es mit Wasser. Er hätte sie gern gefragt, ob sie ihm etwas zu trinken geben könnte, unterdrückte aber seinen Wunsch. Im Moment gab es Wichtigeres. Als sie sich ihm wieder zuwandte, bemerkte er, dass ihre schimmernden blaugrauen Augen irgendwo in die Ferne gerichtet waren. Sie schien ihn gar nicht mehr wahrzunehmen.
    Während er darauf wartete, dass sie etwas sagte, überlegte er, ob diese junge Frau noch irgendetwas von dem Mädchen an sich hatte, das er einmal gekannt hatte. Sie bewegte sich noch genauso anmutig wie früher, und er stellte fest, dass er sie immer noch sehr anziehend fand.
    Sie war schlank, hatte aber eine weiblichere Figur bekommen, mit der sie jedem Mann den Kopf verdrehen konnte. Er hätte gern ihre Wange berührt. Das rotbraune Haar trug sie immer noch lang. Die Locken fielen über ihre Schultern, und ihm fiel ein, dass er sie gerade aus dem Bett geholt hatte.
    Als sie ihn wieder ansah, seufzte sie.
    “Ich habe Dan schon seit ein paar Monaten nicht mehr gesehen. Wir hatten beide viel zu tun. Dennoch hat er mich immer mindestens ein Mal in der Woche angerufen. Vor etwa zehn Tagen bekam ich einen Anruf von Dans Verwalter, Tom Parker. Er fragte mich, ob ich etwas von Dan gehört hätte.”
    “Warum rief er dich an?”
    “Er wollte herausfinden, ob Dan sich bei jemandem gemeldet hatte.”
    “Du meinst, er ist einfach so verschwunden?”
    “Tom erzählte mir, dass er eines Nachmittags kurz mit Dan gesprochen hatte. Er wollte mit ihm klären, ob man das Vieh nicht auf eine andere Weide bringen sollte. Dan hatte ihm gesagt, dass er am Abend eine Verabredung hätte und am nächsten Morgen zur Verfügung stehen würde. Doch am nächsten Tag war Dan nirgendwo auffindbar.”
    “Weiß jemand, wen Dan treffen wollte oder wo er die Verabredung hatte?”
    “Leider nicht. Ich glaube, dass er jemanden bei der Landebahn getroffen hat. Er muss mit einem Flugzeug verschwunden sein, weil sein Wagen immer noch in der Garage steht und Tom den Jeep an der Landebahn gefunden hat.”
    “Was für eine Landebahn?”
    “Vor drei Jahren ließ Dan auf dem Grundstück eine Landebahn bauen. Er und sein Geschäftspartner wollten eigentlich zusammen ein Flugzeug kaufen. Doch sein Partner erzählte mir, dass daraus nichts wurde. Sie mieten sich manchmal eins und benutzen dafür die Landebahn.”
    Rafe schüttelte den Kopf. “Ich glaube, ich bin jetzt nicht mehr in der Lage, über irgendetwas nachzudenken. Das Ganze klingt jedenfalls sehr rätselhaft. Ich muss erst einmal ein wenig Schlaf bekommen, bevor ich wieder denken kann.”
    “Hoffentlich kannst du helfen. Seit Toms Anruf kann ich auch kaum noch schlafen. Ich bin sofort hierhergekommen, um herauszufinden, was passiert ist. Aber im Moment weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Abgesehen von Tom und mir scheint Dans Verschwinden niemanden zu beunruhigen, weder seinen Partner noch die Polizei. Sein Partner meinte nur, dass Dan schon wieder zurückkommen würde. Aber das glaube ich nicht. Dan verschwindet nicht einfach so, vor allem nicht, wenn er sich vorher mit Tom verabredet hat. Außerdem hätte er doch bestimmt angerufen, damit sich niemand Sorgen macht, wenn er sich zum Beispiel verspätet hätte.”
    “Das glaube ich auch. Ich kenne niemanden, der so verantwortungsbewusst ist wie Dan.”
    “Genau.” Sie sah ihn an. “Du siehst sehr müde aus. Geh schlafen. Wir reden morgen weiter.”
    Rafe stand auf. “Er wird schon so lange vermisst, dass es wahrscheinlich auf ein paar Stunden mehr oder weniger auch nicht mehr ankommt.”
    Mandy ging vor ihm durch den Flur. “Du kannst in Dans Zimmer schlafen.”
    Bevor Rafe das Licht in der Küche ausmachte, sprach er noch einmal mit dem Hund, der ihn unverwandt ansah. “Ich bin froh, dass du hier aufpasst.” Dann folgte er Mandy.
    “Dan ist nach Moms Tod in das große Schlafzimmer umgezogen.”
    “Es tut mir leid, Mandy. Sie war immer so nett zu mir. Ich werde sie nie vergessen.”
    “Sie musste nicht lange leiden.”
    “War es ihr Herz?”
    Sie nickte. “Dad hatte es hingegen schwerer. Er kämpfte länger gegen den Krebs, als die Ärzte angenommen hatten.”
    Rafe wollte weder jetzt noch später
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