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Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Titel: Immer wieder, immer mehr (German Edition)
Autoren: Tori Carrington
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Sogar ihre Großmutter hatte davon gesprochen … Jahre später, nachdem sie Liz den Hintern versohlt hatte, als sie nach einem besonders ausgiebigen Ringkampf mit Mitch in Peabodys Maisfeld mit offener Bluse heimgekommen war.
    Am Ende der Treppe blieb Liz stehen und lehnte sich an die Wand. Kein Wunder, dass sie in Erinnerungen schwelgte. Denn was die Gegenwart betraf – die war sowohl auf beruflicher als auch auf privater Ebene höchst unerfreulich. Wenn Richard ihre Konten sperrte, so wie er es angedroht hatte, dann stand ihr ein Abstieg ins Bodenlose bevor. Erst hoch dotierte Unternehmensberaterin, dann arbeitslos – und das über Nacht.
    „Unerfreulich“ war noch milde ausgedrückt. Und dennoch, irgendwie machte sie sich deswegen überhaupt keine Sorgen. Allerdings musste sie schon zusehen, dass sie so bald wie möglich wenigstens an ein bisschen Bargeld herankam.
    Müde ging sie in ihr früheres Zimmer. Es hatte eine Tapete mit Rosenmuster, und ein altes Himmelbett stand darin. Liz stellte die Lampe auf dem Nachttisch ab und begann ziellos in der Kommode herumzusuchen. Sie fand ihr altes Kopfkissen, nahm es heraus und öffnete die nächste Schublade. Was lag da unter der Plastikfolie? Sie griff hinein und holte ihre alte Kellnerinnenuniform heraus. Es schien so unendlich lange her zu sein, seit sie als Bedienung bei Bo und Ruth gearbeitet hatte. Liz lächelte wehmütig.
    Dann ließ sie sich einfach auf die Matratze fallen. Das war es, was sie jetzt brauchte. Sie war viel zu erschöpft, um über Richard und seine Drohungen nachzudenken. Zu erschöpft, um sich wegen ihrer Sehnsucht nach der Vergangenheit den Kopf zu zerbrechen – und über ihre Reaktion auf Mitch McCoy. Zu erschöpft, um Bettwäsche aus dem Schrank zu holen. Morgen war auch noch ein Tag. Morgen konnte sie das alles nachholen und versuchen, ihr total aus den Fugen geratenes Leben wieder in Ordnung zu bringen.

2. KAPITEL
    Kaum hatte Mitch die Augen geschlossen, da riss er sie schon wieder auf. Er drehte sich auf den Bauch und hätte sich um ein Haar verletzt, so erregt war er. Also legte er sich wieder auf den Rücken, stöhnte entnervt und versuchte, nicht mehr an Liz zu denken – an ihre verlockenden Lippen, die verführerischen Kurven, die süße, rosa Zungenspitze.
    Irgendwann stand Mitch auf und riss das Rollo hoch. Am Horizont zeigte sich schon ein schmaler heller Streifen. Er musste wohl doch etwas geschlafen haben, auch wenn er sich nicht so fühlte, denn es war bereits Morgen.
    Mitch ging ins Badezimmer, nahm eine kalte Dusche, zog sich an und ging in die Küche. Niemand war da. Wo, zum Teufel, steckte Pops?
    Und warum war ihm das so wichtig? Sehnte er sich nach Normalität? Nach einem Zeichen dafür, dass zumindest etwas in seinem Leben noch genauso war wie vor Liz’ Rückkehr?
    Mitch schaltete die Kaffeemaschine ein und ging zur Treppe. „Pops? Der Kaffee ist gleich fertig!“, rief er hinauf.
    Dann sah er auf die Uhr. Es sah seinem Vater gar nicht ähnlich, so spät aus den Federn zu kommen. Normalerweise stand er sonntags sogar vor Sonnenaufgang auf und bereitete das Frühstück. Es war der einzige Morgen in der Woche, den sie zusammen verbrachten, bevor Mitch hinausging, um irgendeine dringende Arbeit auf der Ranch in Angriff zu nehmen.
    Nachdenklich fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Eigentlich hatte er keine Ahnung, wie sein Dad in der letzten Zeit die Sonntage verbrachte.
    „Pops? Eier oder Pfannkuchen zum Frühstück?“
    „Eier sind okay.“
    Mitch fuhr herum. Sein Vater schloss die Haustür hinter sich. Offenbar war er in der Nacht gar nicht in seinem Bett gewesen.
    „He, Mitch, du hast ja schon Frühstück gemacht.“ Sein Vater schenkte sich Kaffee ein.
    „Einer von uns muss ja dafür sorgen, dass wir etwas in den Magen kriegen.“
    Sean nahm einen kräftigen Schluck. Irgendwie wirkte er ein bisschen zu fröhlich für Mitchs Geschmack. „Tja“ war alles, was er sagte, und dann lächelte er breit.
    Mitch verzog das Gesicht. Na schön, vielleicht hatte sein Vater bei der Hochzeit von Marc und Mel einen über den Durst getrunken und sich für den Rest der Nacht ein Hotelzimmer genommen. Oder …
    Oder sein Vater hatte ein viel interessanteres Liebesleben als er. Zum Teufel! Er konnte sich nicht daran erinnern, sich jemals Gedanken um das Liebesleben seines Vaters gemacht zu haben, und war nicht sicher, ob er es jetzt konnte. Sein Vater hatte damals den unerwarteten Tod seiner Frau nicht verkraftet. Das
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