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Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Immer wieder, immer mehr (German Edition)

Titel: Immer wieder, immer mehr (German Edition)
Autoren: Tori Carrington
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Anfang an ein ungutes Gefühl bei Richard gehabt. Der Vizepräsident ihrer Bank, die all ihre Konten verwaltete, war mit dem sprichwörtlichen silbernen Löffel im Mund geboren worden, denn seiner Familie gehörte die Bank. Und Liz hatte sich mit ihm verlobt …
    Sie sah zu, wie Mitch die Schrauben am Ersatzreifen festdrehte. Als er aufstand, blickte sie auf die Straße.
    „Was ist los? Erwartest du jemanden?“
    Sie lachte auf, brach dann jedoch ab und schwieg. War es naiv, anzunehmen, dass Richard ihr auf keinen Fall folgen würde?
    Mitch stand wie betäubt da und hielt das Werkzeug in den Händen. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen, und sein ganzes Leben kam ihm plötzlich wie ein Chaos vor. Merkwürdig, aber Liz Braden löste immer so intensive Gefühle in ihm aus. Nur war sie ihm früher wie die Sonne erschienen, die die dunklen Schatten aus seinem Leben vertrieb. Heute brachte sie seine Welt zum Einstürzen.
    Unruhig blickte Mitch auf die Straße. Wonach hatte Liz Ausschau gehalten?
    „Keine Sorge.“ Sie trat neben ihn. „Ich habe den Wagen, der mich verfolgte, längst abgehängt.“
    Mitch zuckte zusammen. „Du wirst verfolgt?“
    „Ich habe nur Spaß gemacht. Wirklich, es gibt keinen Grund zur Sorge.“ Sie sah Mitch schelmisch an. „Was hast du eigentlich um diese Zeit auf der Landstraße verloren?“
    „Ich … es ist …“, begann er, brach jedoch gleich wieder ab, da ihm die Ironie des Schicksals bewusst wurde. „Ich komme von einer Hochzeit in Maryland.“ Nervös zupfte er an seiner Krawatte. „Marc hat geheiratet.“
    Liz nickte. „Und du?“, fragte sie.
    Die warme Nachtluft vermischte sich mit ihrem Parfüm. „Was soll mit mir sein?“, fragte er zurück.
    Sie deutete auf seine Krawatte und das weiße Hemd. „Bist du verheiratet?“
    Er ließ sich Zeit mit der Antwort und betrachtete eingehend ihr Kleid. Der Blutfleck beschränkte sich nur auf die eine Stelle. Keine Spritzer, kein einziger Tropfen waren sonst irgendwo zu sehen. „Und ob. Seit fünf Jahren. Drei Kinder, fünf Katzen, eine Ziege bilden jetzt mein Heim. Und ein weißer Lattenzaun.“
    Liz presste die Lippen zusammen. Er lächelte breit.
    „Hab nur Spaß gemacht.“ Was sie konnte, konnte er schon lange, oder? „Nein, ich bin nicht verheiratet. Ein Versuch hat mir gereicht.“
    „Klasse, McCoy.“ Sie lachte. „Genau das Gleiche habe ich mir heute Morgen auch gedacht. Dass ein Versuch eigentlich genug ist, meine ich.“ Ihre braunen Augen funkelten, es war einfach unmöglich, woandershin zu schauen.
    In diesem Augenblick hätte er fast vergessen, dass sie ihm das Herz gebrochen hatte. Ihr Blick sagte ihm so viel … genau wie damals, ja, vielleicht sogar noch mehr, und ihr wunderschöner Mund schien wie geschaffen zum Küssen.
    Konzentrier dich auf den Blutfleck, McCoy, ermahnte sich Mitch.
    „Tja, ich schätze, ich fahr dann mal wieder los“, sagte Liz. „Ich habe noch etwas vor heute Nacht.“
    Mitch unterdrückte den Impuls, sie bei den Handgelenken zu packen und zu fragen, was sie denn noch vorhabe, wo sie gewesen sei, warum sie ihre Haarfarbe geändert habe, alles nur, damit sie noch ein bisschen blieb. Er war überrascht von der Heftigkeit seiner Gefühle.
    „Wohnst du im Haus deiner Grandma?“, fragte er Liz. Das alte viktorianische Haus am Ortsrand war unbewohnt, seit die alte Dame gestorben war und Liz die Stadt mit unbekanntem Ziel verlassen hatte. Nur der alte Peabody schaute ab und zu noch nach dem Rechten.
    „Schon möglich.“
    Mitch hob eine Braue. „Aber fährst du dann nicht in die falsche Richtung?“
    Liz erschauerte, obwohl es eine schwüle Sommernacht war. „Ich dachte, ich gucke mich erst noch ein bisschen in der Stadt um. Es hat sich doch sicher einiges verändert in der langen Zeit.“
    Er nickte, als ob diese Antwort völlig logisch wäre. Aber was erhoffte sie sich zu sehen, nachts um halb eins? Wieder blickte Mitch die Straße hinab. „Tja, wir werden uns wahrscheinlich nicht mehr begegnen, bevor du wieder wegfährst. Alles Gute.“
    Liz raffte ihr Kleid und stieg ein. Er schlug die Tür für sie zu, allerdings nicht, bevor er einen Blick auf ihre hochhackigen roten Pumps geworfen hatte.
    „Leb wohl, Mitch“, sagte sie durchs offene Seitenfenster.
    „Ja, leb wohl.“
    Automatisch trat er ein wenig zurück, damit sie losfahren konnte. Er bebte vor Verlangen. Liz war wieder da!
    Liz bog in die Einfahrt zum Haus ihrer Großmutter ein, hielt
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