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Im Zeichen der Angst Roman

Titel: Im Zeichen der Angst Roman
Autoren: Mika Bechtheim
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mir kam und ich wie Mankiewisc meine Waffe auf Thomas Hart richtete.
    »Das wagen Sie nicht vor den Augen des Kindes.« Mit einem Lächeln stand er auf. Irgendein Instinkt warnte mich.
    »Schachmatt«, sagte ich, zielte und drückte ab. Auch Mankiewisc hatte abgedrückt. Thomas Hart schrie auf. Er starrte auf seine Hand. Die Pistole war ihr entglitten. Einer von uns hatte seine Hand getroffen.
    Dann band ihm Mankiewisc mit meinem Gürtel die Handgelenke aneinander.Thomas Hart fluchte, und Mankiewisc tat etwas, das ich ihm nie zugetraut hätte. Er zog seinen eigenen Gürtel aus der Hose und fesselte Thomas Hart auch noch die Beine.

    »Gehen wir«, sagte er und griff nach dem Hosenbund.
    »Das können Sie nicht machen«, schrie Thomas Hart uns in ohnmächtiger Wut hinterher.
    »Eines würde mich mal interessieren«, rief ich zurück und drehte mich noch einmal nach ihm um. »Hat meine Mutter Ihnen einen Deal angeboten, oder Sie ihr?«
    Thomas Hart sah einen Moment irritiert aus. »Ihre Mutter hielt sich für die Größte und die Schlaueste, genauso wie Sie! Ich habe ihr einen Deal angeboten. Wir haben uns getroffen. Leider musste ich von meinem Vorschlag zurücktreten, und sie wurde ganz klein, als ich ihr sagte, ich hätte kein Interesse an einem Deal, und ich würde mir das Geld auch ohne sie zurückholen.«
    »Christine haben Sie in die ganze Sache mit reingezogen?«
    »Christine hatte nie etwas damit zu tun«, sagte er. »Niemals.«
    »Sie hat für Sie den Brief mit den Fotos am Bahnhof abgegeben.« Ich schaute ihn an. »Sie haben sie da mit reingezogen.«
    »Sie ist tot«, sagte er. »Sie werden es nie beweisen können.«
    Ich nahm Josey auf den Arm. Sie legte die Arme um meinen Hals und presste ihren Kopf so fest an mein Gesicht, dass ich kaum Luft bekam. Ich folgte Katharina, die vor uns herging. Wir schlossen die Türen. Eine nach der anderen.
    »Er hat gesagt, du bist gar nicht mehr oben im Hotelzimmer, sondern krank im Krankenhaus. Er hat gesagt, niemand hätte es mir gesagt, weil ich so klein bin, und er bringt mich zu dir«, flüsterte sie mir ins Ohr. »Er hat gelogen.«
    »Ist gut, Herzchen«, sagte ich. »Ist ja gut. Du hast keinen Fehler gemacht.«
    Vor dem Mausoleum wartete Mankiewisc mit Katharina. Er sprach in sein Handy. Er hielt kurz die Sprechanlage zu. »Groß hat Tassilo von Weiden verhaftet. Es war sein Stiefelabdruck. Er trug die Stiefel sogar noch. Doch erschossen hat sie Thomas Hart. Madeleine hat von Weiden erzählt, dass sie glaubt, Sie hätten Bruchsahl nicht erschossen, sondern ihr gemeinsamer
Freund Hart. Das war ihr Todesurteil. Von Weiden rief Hart an. Der hat sich heute Nacht sofort ins Auto gesetzt und die Drecksarbeit erledigt. Danach ist er umgehend nach Hamburg zurückgefahren, so dass ihn niemand vermisst hat. Von Weiden ist vor den Augen seiner Tochter zusammengebrochen. Er hat alles gestanden, und Sie hatten in fast allem recht. Die Ballistiker werden beweisen, dass Ihre Mutter und Madeleine mit derselben Waffe erschossen wurden, die Thomas Hart bei sich trägt. Und alles wegen einer Frau.« Mankiewisc schüttelte den Kopf. »90 Meter mit vollem Einsatz und auf den letzten zehn Metern gepennt.«
    »Meine Mutter hat bei dieser Frau gewohnt«, sagte ich langsam. »Wie konnte sie bei Christine wohnen, wenn sie wusste, dass sie an Johannas Tod mitschuldig war?«
    Mankiewisc musterte mich, und zum ersten Mal sah ich so etwas wie Anteilnahme in den blauen wässrigen Augen. »Sie war nicht so, wie Sie geglaubt haben, oder?«
    Ich biss mir auf die Lippen.
    »Sie ist Plotzer ähnlicher, als ihr selbst vielleicht klar war. Ich glaube«, sagte Mankiewisc, »es hat ihr Spaß gemacht, Madeleine und Christine in der Hand zu haben.«
    Josey klammerte sich an mir fest. »Einmal war der Mann mit jemandem da«, sagte sie leise. »Sie haben vor der Tür geflüstert, aber ich hab’s gehört.«
    Mein Herz setzte aus. »Hast du sie beide gesehen?«
    »Nein«, sagte sie. »Immer nur den Mann von eben.«
    »Du hast ihn gesehen?«, fragte ich, und eine eiserne Faust griff nach meinem Herz.
    Sie nickte, und es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Ich hätte sie niemals lebend zurückbekommen. Das war Thomas Harts Rache an meiner Mutter. Ihr Tod hatte ihm nicht gereicht. Sie hatte ihn gedemütigt. Sie hatte ihm das Lösegeld abgenommen. Sie hatte dafür gesorgt, dass er Peter Plotzer ausgeliefert war. Sie hatte vor 13 Jahren seinen Traum, mit Christine
und einer Butlerschule neu anzufangen, in der
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