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Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)

Titel: Im Wettstreit der Gefühle (German Edition)
Autoren: Ester D. Jones
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Vielleicht wäre sie ihm nicht mehr böse, wenn sie aufwachte. Vielleicht könnte er sich mit ihr versöhnen, und dann würde er sie dazu bringen, sich in ihn zu verlieben. Sie würde ihm jeden Abend sanfte Liebesworte ins Ohr flüstern, während er sie langsam entkleidete. Jede Nacht würde er sie verwöhnen, bis sie um Erlösung flehte.
    Halt! Jede Nacht? Eine absurde Vorstellung, und doch schien die Umsetzung in die Realität erstrebenswert. Hölle! Wollte er diese Nähe tatsächlich eingehen?
    Eine Frau hatte in seinem Leben keinen Platz. Schließlich musste er tagein tagaus für die Leute auf Sigleß sorgen, sich um die Geschäfte kümmern, sich auf seine Aufgaben konzentrieren, und … Nun, ja. Frauen hatten trotzdem eine gewisse Rolle in seinem Leben gespielt, gestand er sich ein. Er war ein attraktiver Mann in den besten Jahren und einer Affäre nie abgeneigt. Warum also nicht sein Interesse vorübergehend auf eine einzige Frau konzentrieren? Niemand konnte verlangen, dass er ihr auf Dauer treu blieb. Zuerst musste er ohnehin dafür sorgen, dass Erin sich in ihn verliebte. Sobald sie endlich aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachte.
    Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Seine Wünsche würden nur Träume bleiben. Sobald sie die Augen aufschlug, würde sie sich mit einer Wut auf ihn stürzen, die einem Orkan um nichts nachstand. Den Moment fürchtete und sehnte er gleichzeitig herbei. Wie kam er da auf den verrückten Gedanken, dass sie sich in ihn verlieben könnte? Diese Chance hatte er vertan. Fast wünschte er, die Zeit zurückdrehen und den Verlauf ihrer ersten Begegnung ändern zu können.
    In diesem Moment bewegte sich Erin leicht, und er stürzte besorgt an ihre Seite. Und damit waren auch seine ernsten Gedanken verschwunden, um echten Sorgen Platz zu machen.
    Zwei Tage später kehrten die drei für die Organisation von Zerstreuung losgeschickten Männer von ihrer Eroberungsjagd zurück. Im Schlepptau hatten sie drei junge, hübsche Frauen. Unter normalen Umständen hätte Liam nichts dagegen gehabt, sich von ihnen verwöhnen zu lassen. Doch seit er hier bei Erin saß, war nichts mehr wie zuvor. Er veränderte sich. Verdammt, sie hatte ihn verhext! Durch sie wollte er ein besserer Mensch werden, damit er es wert war, von ihr geliebt zu werden.
    Liebe? Warum dachte er plötzlich an Liebe? Nur naive Träumer oder kürzlich der verhätschelnden mütterlichen Hand entflohene Jünglinge konnten glauben, dass dieses Gefühl von Dauer war. Meist handelte sich ohnehin nur um einen Rausch der Hormone, ein kurzes Aufflackern von Leidenschaft, welches beides der Realität nicht standhielt. Er selbst hatte diesen Taumel der Emotionen selbst in seiner Vergangenheit gekannt. Aye, auch er war einmal verliebt gewesen. Das war lange her und würde sich nicht mehr wiederholen, wenn er es vermeiden konnte. Er hatte nur Schmerz dadurch erfahren.
    Aber von Erin geliebt zu werden, wäre für ihn ungefährlich und würde seinem Leben wieder einen Sinn geben. Welche schöne Vorstellung, wenn sie für immer an seiner Seite wäre! Ihre Art, sich nichts gefallen zu lassen und ständig ihre Meinung zu verlautbaren, rang ihm Respekt ab. Bei ihrem ersten Zusammentreffen hatte sie allen Ernstes behauptet, seine weltweit gerühmte Attraktivität würde nicht der Wahrheit entsprechen. Dazu würden die im Kampf erworbenen Narben sein Gesicht zu sehr entstellen. Die anderen ihm zugeschriebenen Eigenschaften müssten also ebenfalls der Fantasie kichernder Weiber entsprechen. Wem hatte sie etwas vormachen wollen. Sie war trotz ihrer Kommentare von ihm hingerissen gewesen.
    Da es nicht in Frage kam, seinem zu lange enthaltsamen Körper bei den drei Frauen im Lager Erleichterung zu verschaffen, schob er lüsterne Gedanken weit von sich. Doch in seinen Träumen ließen sich seine Sehnsüchte nicht verleugnen.
    Darin begegnete er einer Frau, die er vor langer Zeit gemocht hatte. Die einzige Frau, der er treu bleiben wollen hatte. Sie war Erin sehr ähnlich gewesen, hatte dasselbe rotblonde Haar gehabt und war ebenso eigensinnig. Liam hatte sie heiraten wollen, obwohl er sie erst drei Monate gekannt hatte. Die junge Frau war in einem Kampf mit einem arroganten Engländer von einem Schwerthieb getroffen worden, der eigentlich ihm gegolten hatte. Er dachte nicht gerne an die Zeit danach. Der rachsüchtige, brutale Mensch, der er im ersten Jahr nach ihrem Tod gewesen war, erschreckte ihn noch heute.
    Jetzt sah Liam seine Verlobte vor sich, und
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