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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr
Autoren: Toni Anderson
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Augenblick sah er äußerst kampfbereit aus. »Das Taucherteam ist nicht zufällig schon eingetroffen?«, fragte sie.
    »Nein. Voraussichtliche Ankunftszeit ist elf Uhr. Der West Coast Marine Service hatte letzte Nacht einen Einsatz nördlich von Prince Rupert. Es wird noch ein paar Stunden dauern, bis sie zurück sind. Also sind Sie die Erste.« Sein Blick strich über ihre Figur. Er wirkte nicht gerade beeindruckt. Darüber hätte sie beleidigt sein können, aber sie war am effektivsten, wenn man sie unterschätzte.
    »Ich will den Tatort umgehend besichtigen.«
    Sein Gesicht verriet nichts außer Skepsis. Die Arme hatte er vor der muskulösen Brust verschränkt, die Lippen zu einer starren Linie zusammengepresst. Sie ließ den Blick über seinen Körper wandern. Er war wirklich sehr attraktiv und absolut tabu. Das zu wissen verschaffte ihr einen eindeutigen Vorteil.
    »
Sie
können mich hinbringen«, schlug sie vor.
    Er bedachte sie mit einem Seitenblick, weder feindselig noch freundlich. »Der Verantwortliche für diese Untersuchung wäre davon wahrscheinlich nicht sehr begeistert.«
    »Ich. Ich bin die Verantwortliche. Jedenfalls hier vor Ort.« Auch wenn sie das neuste Mitglied im Dezernat für Schwerverbrechen hier auf der Insel war, hatte sie bereits eine Menge Erfahrung. Diesmal erreichte ihr Lächeln auch ihre Augen. Es war ihr erster Fall als leitende Ermittlerin in einem Mordfall, und normalerweise musste sie sich nicht so anstrengen, um jemanden für sich zu gewinnen. »Zuletzt habe ich mitgeholfen, einen Fall unten in Blaine aufzuklären.« Eine Kooperation der RCMP mit den städtischen Behörden und dem FBI . Eine Riesensache. »Ein Typ hatte seine Frau umgebracht und sie in der Semiahmoo Bay versenkt. Wir fanden genug Beweise, um nachzuweisen, dass er gelogen hatte, und er hat alles gestanden.« Direkt vor ihr, mit einem blutigen Messer in der Hand. Sie rieb sich die frisch verheilte Narbe an ihrem Arm. »Außerdem habe ich eine Zeit lang mit den Gerichtsmedizinern in Burnaby zusammengearbeitet, um Verwesungsprozesse unter Einfluss von Meerwasser zu beobachten.«
    Seine Lippen wurden noch schmaler. Er kaufte es ihr definitiv nicht ab.
    »Wenn Sie zu große Angst haben, um noch mal runterzugehen …«
    Er schnaubte und wandte sich abrupt ab. »Für wie alt halten Sie mich, acht?«
    »Wenn Sie nicht mit mir tauchen, finde ich jemand anderen, der es tut«, rief sie ihm hinterher.
    Er blieb stehen, die Muskeln über seinen Schulterblättern waren angespannt. »Ich dachte, wer die Leiche findet, gilt als Verdächtiger?«
    Kennt sich mit polizeilichen Ermittlungen aus,
registrierte sie. »In diesem Stadium ist jeder verdächtig, aber ich kann ganz gut auf mich aufpassen.«
    Ein schroffer, gepresster Laut drang aus seinem Mund. »Genau das, was ein potenzieller Tauchpartner hören will.« Er drehte sich wieder zu ihr um und kam so dicht auf sie zu, dass sie seinen Duft riechen und seine Körperwärme spüren konnte. Ohne einen Schritt zurückzuweichen, nahm sie wahr, wie sich seine Nasenflügel blähten. Er versuchte, sie einzuschüchtern, aber sie war seit mehr als zehn Jahren bei der Polizei und mit Polizisten aufgewachsen. Es gab nicht viel, was sie noch nicht gesehen oder erlebt hatte, und muskelbepackte Typen mit schlechten Manieren jagten ihr keine Angst ein. »Das hier ist kein Macho-Weitpinkeln. Wracktauchen ist gefährlich, ganz besonders in dieser Tiefe. Nur erfahrene Taucher sollten sich dort aufhalten.«
    »Ich schaff das schon.« Ihre Stimme war scharf. Mit weiblichem Charme und einem hübschen Lächeln ließ er sich nicht so leicht einwickeln. Vielleicht funktionierte es besser, wenn sie ihm bewies, dass sie verdammt gut in ihrem Job war.
    Er wollte sich abwenden und gehen, aber sie hielt ihn am Arm fest.
    »Ich habe eine Tauchausbildung.« Diesmal klang ihre Stimme sanfter. Sie hatte extra Tauchen gelernt, um diese Art von Ermittlungen durchführen zu können.
    Er hielt inne, seine Augen wirkten hart wie Diamanten. »Beweise.«
    Sie ließ seinen Arm los, bückte sich nach ihrer Tasche und öffnete den Reißverschluss, um ihr brandneues PADI -Tauchzertifikat herauszuholen. »Erst gestern habe ich die Grundausbildung abgeschlossen.«
    »So ein Zufall.« Er nahm ihr das Heft ab und blätterte es durch. »Sie haben vier Tauchgänge im offenen Wasser absolviert und glauben, Sie seien fit für einen Wracktauchgang in dreißig Metern Tiefe?« Er drückte ihr das Heft wieder in die Hand und
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