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Im Sog der Gefahr

Im Sog der Gefahr

Titel: Im Sog der Gefahr
Autoren: Toni Anderson
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Augenblick nicht retten. Pessimismus genauso wenig.
Konzentrier dich!
    »Du hast schon zugegeben, dass du Len Milbank umgebracht hast, Paps.«
    Gut zu wissen.
    Sie sah, wie Mike krampfhaft schluckte. Er stand zwischen Holly und seinem Vater. Sie glaubte nicht, dass Grant auf ihn schießen würde, auf den Sohn, für den sie so viel geopfert hatten. Aber würde sich Mike wirklich gegen seinen Vater stellen? Sie bezweifelte es.
    »Geh aus dem Weg, Sohn. Lass es mich zu Ende bringen.«
    »Du hast auch Gina umgebracht, oder?«
    »Gina war ein Flittchen. Irgendwann hätte sie dich sattgehabt und wäre zu diesem Arschloch Carver zurückgerannt, wo sie garantiert nicht nur die Beine breit-, sondern auch den Mund aufgemacht hätte.«
    »Ich habe sie geliebt!«, schrie Mike.
    Für einen Augenblick sah Grant überrascht aus, trat von einem Fuß auf den anderen. »Aber Sohn, du bist jetzt nur aufgebracht …«
    Mike ballte die Hände zu Fäusten, und einen Sekundenbruchteil später stürzte er sich auf seinen Vater. In einem Knäuel aus Armen, Beinen und aufwirbelndem Laub gingen sie zu Boden. Mikes Pistole flog durch die Luft. Holly hechtete darauf zu und landete mit dem Gesicht im Dreck.
    Anita Toben bückte sich, nahm die mattschwarze Waffe auf und richtete sie auf Holly. »Keine Bewegung.« Ihre Hände waren vollkommen ruhig.
    Endlich akzeptierte Holly, dass sie tatsächlich sterben würde. Diese Frau hatte Stillschweigen bewahrt, während ihr Mann abscheuliche Verbrechen begangen hatte. Ein kaltes, berechnendes Funkeln lag in ihrem Blick, und der Mord an einer Frau, die der Verführerin ihres Mannes zum Verwechseln ähnlich sah, würde ihr so leicht fallen wie das Impfen eines Babys.
    »Was war das für ein Gefühl, als Sie herausgefunden haben, dass er untreu war, Anita? Dass er Sex mit einer anderen Frau hatte? Ich wette, sie war nicht die Erste. Was war das für ein Gefühl zu wissen, dass Sie nicht gut genug im Bett waren, um ihn zu befriedigen?«
    »Halten Sie den Mund!« Anitas Hände zitterten heftig. »So war es gar nicht. Er war nicht so einer. Sie ist ihm hinterhergelaufen wie eine läufige Hündin. Hat ihn einfach nicht in Ruhe gelassen!« Speichel spritzte von ihren Lippen. Mit dem Handrücken wischte sie sich den Mund ab, hielt die Waffe aber weiterhin auf Holly gerichtet.
    »Haben Sie Ihr eigenes Baby getötet? Es im Schlaf erstickt, weil es nicht aufhören wollte zu schreien?«, drängte Holly.
    Entsetzt öffnete Anita den Mund. »Nein! Es war plötzlicher Kindstod. Nicht einmal eine Stunde habe ich ihn allein gelassen, und als ich zurückkam, war er … kalt.« Mit großen, erschrockenen Augen sah sie Holly an, als ihr klar wurde, was sie gerade gestanden hatte. Was sie getan hatten, sie und Grant.
    Grant kam schwankend auf die Füße, er hielt noch immer seine Pistole in der Hand. Seine Lippe blutete. Fluchend bemerkte Holly, dass Mike bewusstlos am Boden lag. Gütiger Himmel, hoffentlich war er nicht tot.
    »Ist alles okay mit ihm?«, fragte Anita mit hoher, besorgter Stimme.
    »Er hat sich den Kopf an einem Ast gestoßen.«
    Anita trat einen Schritt auf ihren Sohn zu.
    Aus dem Nichts tauchte eine Gestalt auf und riss Grant zu Boden.
Finn!
Anita richtete die Pistole auf die kämpfenden Männer und drückte ab.
    Hollys Herz kreischte auf. Sie nahm all ihre Kräfte zusammen, um auf die Füße zu kommen, Anita die Pistole aus der Hand zu reißen und die Frau zu Boden zu werfen. Holly schwankte, aber während die beiden Männer noch kämpften, nutzte sie ihren Schwung, um der anderen Frau ihr Knie zwischen die Schultern zu drücken. Sie zog ihre Handschellen und ließ sie fest um Anitas dünne Handgelenke zuschnappen. Weinend lag die Frau auf dem Boden neben ihrem gestohlenen Sohn.
    Finn boxte Grant ins Gesicht, und dieser ging zu Boden. Schwer atmend, mit verzweifeltem Blick lag der Mann da. »Du dummes Arschloch mischst dich da in etwas ein, das nichts mit dir zu tun hat.«
    »Rein zufällig liebe ich die Frau, die du gerade beseitigen wolltest, du Schwein!« Ihr Herz schlug höher, als Finn ihre Pistole aus dem Laub aufhob. »Also hat es
sehr viel
mit mir zu tun. Aber du hast recht, im Vergleich zu dir muss ich ja verflucht dämlich sein. Ich meine, du bist jahrzehntelang mit Mord davongekommen. Hast alle für dumm verkauft. Wahrscheinlich hast du dich über Thom kaputtgelacht. Dir muss glatt das Herz stehen geblieben sein, als Holly hier aufgekreuzt ist.«
    Grant spie einen Kraftausdruck aus. »Du hast
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