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Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Titel: Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
Autoren: Lynsay Sands
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flüsterte er: „Jesus!” Mortimer hatte den Motor abgestellt, gleichzeitig gingen die Scheinwerfer aus, sodass sie in ihrem Wagen schlagartig nur noch von Schwärze und Stille umgeben waren. Die Dunkelheit war so vollkommen, dass Mortimer fast glauben konnte, tatsächlich das Ende der Welt erreicht zu haben und jetzt in die Leere des Alls zu starren. Er sprach aber nicht aus, was ihm durch den Kopf ging, stattdessen saß er da und wartete, dass sich seine Augen an die Finsternis gewöhnten. Es dauerte einen Moment, dann wich die Schwärze verschiedenen Grauschattierungen.
    „Hörst du das?”, fragte Bricker leise.
    „Was?”, gab Mortimer verwundert zurück. Ihm fiel nichts auf.
    „Nichts”, antwortete Bricker. „Absolute Stille.”
    Mortimer lachte lautlos und atmete aus, dann nahm er den Rucksack vom Rücksitz, öffnete die Fahrertür und kletterte aus dem Wagen. Er streckte und dehnte sich, um seinen Kreislauf wieder in Schwung zu bekommen. Zwar hatten sie unterwegs einige Male Rast gemacht, aber der letzte Abschnitt ihrer Fahrt war der längste gewesen, und alle seine Gelenke waren steif.
    „Jesus.”
    Der erneute Ausruf, der diesmal fast ehrfürchtig hingehaucht wurde, veranlasste Mortimer, sich prompt zu Bricker umzudrehen, der neben der geöffneten Beifahrertür stand und mit weit aufgerissenen Augen in den Himmel starrte. Mortimer folgte dem Blick und betrachtete genauso gebannt den Sternenhimmel, der an eine schwarzblaue Leinwand erinnerte, auf der man eine Handvoll Diamanten verstreut hatte. Für Mortimer war das kein ungewohnter Anblick, denn vor der Bevölkerungsexplosion und dem Siegeszug der Elektrizität hatte man in jeder Nacht so etwas sehen können. Aber natürlich war Bricker nicht so alt wie er, weshalb er diese Zeit nicht hatte miterleben können. Mortimer sah den faszinierten Mann an. „Schön, nicht wahr?”
    „In meinem ganzen Leben habe ich noch nicht so viele Sterne gesehen”, murmelte Bricker, der den Anblick des Himmels begierig in sich aufnahm.
    Nach einem letzten Blick nach oben folgte er langsam dem unebenen Weg zum Cottage, das viel größer war als erwartet. Es war ein richtiges, vollwertiges Haus von überdurchschnittlicher Größe. Es war in dunklem Holz gehalten, und die Wände schienen überwiegend aus Fenstern zu bestehen. Unwillkürlich legte Mortimer die Stirn in Falten, denn so etwas hatte er vom Zuhause eines Unsterblichen nun wirklich nicht erwartet.
    „Warte auf mich”, zischte Bricker ihm zu und eilte hinter ihm her, als Mortimer die Stufen zu der um das Haus verlaufenden Veranda hinaufstieg.
    Mortimer wurde langsamer und ging die Veranda entlang zur Tür. Nirgends brannte Licht, das Gebäude war offenbar verlassen. Dennoch stutzte er, als er die Tür verschlossen vorfand. Decker hätte dort sein sollen. Nach kurzem Zögern tastete er die Oberseite des Türrahmens ab, bis seine Finger auf einen Schlüssel stießen.
    Sofort ließ seine Anspannung ein wenig nach, er schloss auf und spürte, wie ihm stickige Luft entgegenschlug. Den Lichtschalter fand er auf Anhieb, doch als er ihn umlegte, geschah nichts.
    „Vermutlich muss die Sicherung eingesetzt werden”, meinte Bricker, während Mortimer es weiter vergeblich versuchte. „Ich suche nach dem Sicherungskasten, dann haben wir gleich Licht.”
    Mortimer nickte nur und ging weiter, damit der andere Mann ebenfalls eintreten konnte. Seine Tasche stellte er auf dem Tisch ab, und als er sich umdrehte, sah er noch, wie Bricker sein Gepäck neben der Tür auf dem Boden deponierte. „Ich hole die Kühlbox, du kümmerst dich um das Licht.”
    Als er auf die Veranda zurückkehrte, hörte er Bricker zustimmend murmeln. An der obersten Stufe blieb er stehen, da von irgendwoher lautes weibliches Lachen an seine Ohren drang. Er suchte die Dunkelheit ab, da er nicht wusste, aus welcher Richtung das Gelächter gekommen war. Die Quelle schien sich ganz in der Nähe zu befinden, aber sie waren an einem See, und er wusste, über Wasser legten Geräusche weite Strecken zurück.
    Am Fuß der Treppe angekommen, ging er nicht zum Wagen, sondern umrundete das Haus, bis er sich auf der dem See zugewandten Seite befand. Zu entdecken war nichts. Vor ihm erstreckte sich eine Wiese bis zur gut fünfzehn Meter entfernten Uferlinie, die zwischen den dichten Baumreihen links und rechts des Hauses rund dreißig Meter maß.
    Ein recht großes Bootshaus stand am Ufer, der Rest war freier Strand, der einen wunderschönen Blick auf die ruhige
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