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Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Titel: Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
Autoren: Lynsay Sands
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Grant, der Nachbar auf der anderen Seite, der das ganze Jahr über dort lebte, hatte davon berichtet, dass sich im letzten Winter ein paarmal jemand in dem Cottage aufgehalten hatte. Ihm war nachts Licht im Haus aufgefallen, außerdem hatte er einen Mann gesehen, der wiederholt in dem Schuppen gleich daneben verschwunden war, der aber mit niemandem in der Gegend gesprochen hatte. Bei Grant war so etwas auch eher unwahrscheinlich, wusste Sam doch, dass er selbst ein ziemlich verschlossener Typ war, der mit den Leuten rund um den See nur dann redete, wenn er für sie Klempnerarbeiten oder Ähnliches erledigte und selbst dann beschränkte er sich auf das absolut Notwendige. Vermutlich hätte er seine Beobachtung überhaupt nicht erwähnt, wäre er nicht gefragt worden, ob er denn schon die neuen Nachbarn zu sehen bekommen habe.
    Bei diesem Gedanken musste Sam zu Grants unbeleuchtetem Cottage schauen, während sie sich einen Moment lang fragte, ob die Geräusche womöglich aus dieser Richtung gekommen waren. Die Akustik am See war höchst eigenartig, sodass es sich sogar um Lärm handeln konnte, der auf der anderen Uferseite seinen Ursprung hatte. Mit einem Schulterzucken ließ sie den Baumstamm los und ging weiter zum Haus.
     
    „Cottages!”
    Garrett Mortimer musste lachen, als er den angewiderten Tonfall seines Partners bemerkte. „Ich merke, du bist ganz begeistert von unserem Auftrag.”
    Justin Bricker verzog den Mund. „Wir sind im Reich der Cottages, Mortimer. Cottages sind gleichbedeutend mit Sonne, Sand und Spaß. Wir sind Vampire. Wir meiden Sonnenschein wie die Pest. Was haben wir hier verloren?”
    „Wir suchen einen abtrünnigen Unsterblichen”, erwiderte Mortimer ruhig, wobei es ihm gelang, nicht zusammenzuzucken, als sein jüngerer Partner den Begriff Vampire benutzte. Er konnte einfach nicht anders, ihm war so wie vielen Älteren ihrer Art das Wort schlicht zuwider. Es erinnerte ihn an aufständische Dorfbewohner mit Fackeln und Pflöcken.
    „Weiß ich”, meinte Bricker spitz. „Aber aus welchem Grund sollte sich ein Vampir hier aufhalten, wenn er noch einen Funken Selbstachtung besitzt? Seit Stunden haben wir keine Straßenlampe mehr gesehen. Da draußen ist alles stockfinster. Ich wäre wirklich erstaunt, wenn außerhalb des Scheinwerferlichts überhaupt irgendetwas existierte.”
    Mortimer lachte leise. „Außerhalb des Scheinwerferlichts existiert mehr, als du dir vorstellen kannst.”
    „Ja, natürlich. Bären, Rehe, Waschbären und Kaninchen”, sagte Bricker unüberhörbar unbeeindruckt.
    Zwar schüttelte Mortimer den Kopf, doch erst nach der nächsten, recht scharfen Kurve erwiderte er: „Seit wir den Highway verlassen haben, sind wir an Hunderten von Cottages und Häusern vorbeigekommen. Glaub mir, in der Dunkelheit halten sich unzählige Leute auf.”
    „Meinetwegen”, lenkte Bricker mürrisch ein. „Aber ich garantiere, hier draußen ist kein einziger Unsterblicher unterwegs.”
    „Tatsächlich?” Mortimer hob eine Augenbraue, während seine Mundwinkel zuckten.
    „Ja, wirklich”, beteuerte Bricker. „Kein Unsterblicher, der sich auch nur ein bisschen Selbstachtung bewahrt hat, würde sich hierher verirren. Dies ist einfach nicht die richtige Gegend für Leute wie uns.”
    „Aha. Und was soll das heißen?”, fragte er ironisch. „Willst du damit sagen, dass alle Unsterblichen mit Selbstachtung momentan auf der anderen Seite des Globus zu finden sind, weil es da Winter ist und die Tage kürzer sind?”
    „Nein, natürlich nicht”, knurrte Bricker gereizt. „Trotzdem werden sie sicher nicht in einem Cottage Unterschlupf suchen, sondern sich in Städten wie Toronto oder Montreal aufhalten, wo es ein unterirdisches System von Gängen und Tunneln gibt, damit sie nicht in der Sonne unterwegs sein müssen, wenn sie was zu erledigen haben.”
    Mortimer nickte, stimmte den Worten aber weder zu, noch widersprach er ihnen, Tatsache war, dass eine Menge von ihren Leuten sehr wohl den Sommer an Orten wie diesen verbringen würden. Während Sterbliche im Winter den unterirdischen Gängen den Vorzug gaben, weil sie dort vor der bitteren Kälte geschützt waren, und im Sommer dort Schutz vor der Hitze suchten, waren Unsterbliche dort Sommer wie Winter unterwegs, solange die Sonne schien. So wurde ihnen eine Bewegungsfreiheit ermöglicht, die lange Zeit in keiner Weise zur Debatte gestanden hatte. Am helllichten Tag konnten sie dort unterwegs sein, ohne sich Sorgen zu machen, ihr
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