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Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10

Titel: Im siebten Himmel mit einem Vampir: Argeneau Vampir 10
Autoren: Lynsay Sands
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wischte sie sich über den Hals.
    „Andere Seite”, bemerkte Jo hilfsbereit. „Das sind zwei Stiche.”
    „Hmm.” Alex ging in die Hocke, um sich die Stelle besser ansehen zu können, dann begann sie zu grinsen. „Das sind tatsächlich zwei. Dicht nebeneinander. Sieht aus wie ein Vampirbiss.”
    „Ja”, stimmte Jo ihr zu und scherzte: „Wäre ich nicht die ganze Zeit über bei dir gewesen, würde ich sagen, Dracula hat dir einen Besuch abgestattet und hinterher nicht richtig sauber gemacht.”
    „Mach mit so was keine Witze”, mahnte Sam und schüttelte sich.
    Jo lachte über die Reaktion ihrer Schwester. „Den meisten Frauen würde das gefallen. Die haben Fantasien über solche Sachen.”
    „Die haben ja auch keine Fledermausphobie”, konterte Sam. „Außerdem bezweifle ich, dass die meisten Frauen darüber fantasieren, von fliegenden Nagern gebissen zu werden.”
    „Ich rede nicht von fliegenden Nagern”, gab Jo zurück, „sondern von einem Vampir.”
    „Kommt aufs Gleiche raus”, brummte Sam angewidert. „Die verwandeln sich in Fledermäuse, Ratten, Wölfe und was weiß ich noch alles. Tut mir leid, ich stehe nicht auf so was.”
    „Oh Gott, du bist ja so eine.... so eine.... ” „Anwältin?”, kam Alex ihr zu Hilfe. „Ja, genau!”, rief Jo.
    „Sag das nicht immer so, als ob es was Schlechtes sei.” Sam warf ihren Schwestern einen finsteren Blick zu. „Ich habe lange daraufhin gearbeitet, Anwältin zu werden.”
    „Das stimmt”, beschwichtigte Alex und ergänzte dann: „Das blutet übrigens immer noch. Vielleicht solltest du es mit der Salbe gegen Insektenstiche versuchen.”
    „Gute Idee. Ich wollte mir sowieso noch was zu trinken holen”, meinte Sam, ließ ihren Hals in Buhe, stand auf und fragte: „Wenn ich sowieso gehe, soll ich noch jemandem was mitbringen?”
    „Mir nichts, danke”, antwortete Jo.
    „Ich hätte nichts gegen noch ein Bier. Eigentlich wollte ich eins mitbringen, als ich auf dem Klo war, aber dann hab ich es doch vergessen”, sagte Alex und griff nach Sams Ellbogen, um ihr Halt zu geben, da sie etwas wacklig auf den Beinen war. Amüsiert meinte sie: „Vielleicht solltest du für dich besser ein Glas Wasser mitbringen.”
    „Sie trinkt bereits die ganze Zeit Wasser”, erklärte Jo, „und nicht einen Tropfen Alkohol.”
    Alex sah besorgt zu Sam. „Nicht schon wieder eine Ohrenentzündung, oder?”
    Sam nickte zögernd und wunderte sich nicht, dass Alex zu fluchen begann. Da sie wusste, dass dies nur die erste Stufe war, der ein Klagelied über die miesen Ärzte, das nutzlose Gesundheitssystem und die endlosen Wartezeiten bei einem Facharzt folgen würde, beschloss sie, sich das nicht anzuhören.
    Vorsichtig verließ sie den Steg und ging den leicht ansteigenden Basen des Ufers hinauf, aber auf halber Strecke zum Cottage bedauerte sie bereits, dass sie nicht Jos Taschenlampe an sich genommen hatte. Sie befand sich nicht in einer Großstadt mit all den Straßenlaternen, die für Helligkeit sorgten. Sondern auf dem Land, wo die Nacht so schwarz wie dunkler Samt war und schwer über allem lag. Auf dem Steg war es ihr noch etwas heller vorgekommen, doch an Land wurde das wenige Licht der Sterne von den Bäumen abgefangen.
    Sam hielt sich am Stamm eines jungen Ahornbaums fest, um sich kurz zu orientieren. Gerade wollte sie weitergehen, da hörte sie, wie die Haustür des Cottages gleich nebenan ins Schloss fiel. Alles war dort dunkel, und genauso hatte es schon ausgesehen, als sie angekommen waren.
    Genau genommen war dort immer alles stockfinster. Vor zwei Jahren war das Cottage verkauft worden, doch bislang waren sie und ihre Schwestern den Nachbarn noch nicht einmal begegnet. Der neue Eigentümer schien sich nie dort aufzuhalten. Jedes Mal, wenn eine von ihnen dreien dort war, klopfte sie an dem anderen Haus, weil sie hofften, ihren Nachbarn endlich einmal kennenzulernen, aber es wurde ihnen nie geöffnet. Ihr Interesse kam nicht daher, dass sie besonders gesellig waren, aber das Leben dort lief anders als in der Stadt. Man war auf seine Nachbarn angewiesen, und auch wenn man sich gegenseitig mehr oder weniger in Buhe ließ, wusste man doch ganz gern, mit wem man es zu tun hatte. Dass die Menschen aufeinander achteten, war eine zwingende Notwendigkeit in einer Gegend, in der öfter mal der Strom ausfiel und in der bei einem Notfall Hilfe verdammt weit weg war.
    Im letzten Sommer war rund um den See viel über die neuen Eigentümer spekuliert worden.
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