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Im Schloss der schlafenden Vampire

Im Schloss der schlafenden Vampire

Titel: Im Schloss der schlafenden Vampire
Autoren: Stefan Wolf
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Fahrzeug kennt man ja nicht.“
    „Guter Gedanke, Tim!“
    „Es ist kaum anzunehmen, dass
der oder die Täter mit dem SXX durch die Landschaft brettern. Wenn der
Schlitten nicht bald gefunden wird, dann hieße das: Er steht hier irgendwo in
der Garage.“
    „Logo, Tim! Es besteht sogar
die Möglichkeit, dass es sich gar nicht um eine Entführung handelt. Sondern um
einen schlichten Kfz-Diebstahl.“
    „Ach?“
    „Heymwacht sagte nämlich aus —
als er wieder halbwegs bei sich war — , dass die Mädchen sich gern unter einer
Decke verstecken. Unter einer Decke auf der Ladefläche. Sie spielen Zelten oder
Höhle bauen. Wenn sie sich still verhalten haben oder fest schliefen, hat der
Dieb sie vielleicht gar nicht bemerkt. Anfangs! Inzwischen natürlich schon.“
    „Setzt er die Kinder dann aus?“

    „Frag mich was Leichteres.
Immerhin ist Lena schon sieben. Sie könnte ihn beschreiben.“
    „Hauptsache, es ist nicht so
ein Saukerl, der sich an Kindern vergreift.“
    „Auch daran müssen wir denken.
Den Eltern sagen wir das allerdings nicht.“
    „Was unternehmen Sie, Herr
Glockner?“
    „Ich kann im Moment nicht weg,
bin mit zwei mindestens ebenso dringlichen Fällen befasst. Aber mein Kollege
Holger Lützen — ihr kennt ihn — ist nach Prinzenruh unterwegs. Erreichen könnt
ihr ihn in der Villa Heymwacht. Aber bitte nur für den Fall, dass ihr eine
Beobachtung macht, dass euch was auffällt, dass ihr den SXX entdeckt und so
weiter. Eigentlich muss ich dir ja nichts erklären.“
    „Alles klar, Herr Glockner, wir
halten unsere Schnüffelnasen in den Wind.“ Tim berichtete noch von seiner
Beobachtung aus dem Zug. Der wütende Angler war also Heymwacht gewesen.
    Damit war das Telefonat beendet
und Tim informierte seine Freunde.
    „Beim bunten Hühnerfutter!“,
fluchte Klößchen. „Die Mädchen tun mir Leid. Wahrscheinlich fürchten sie sich
zu Tode. Hoffentlich dreht der Täter nicht durch. Wenn der nur ‘ne Spritztour
machen wollte und plötzlich zu dritt ist, kriegt er vielleicht die Krise und
landet am Baum.“
    Karl schob sein Handy in die
Brusttasche und sah Tim an. „Wie ich dich kenne, sind wir jetzt kreuz und quer
unterwegs auf der Suche nach einem grünen SXX.“
    Es klopfte. Tim rechnete mit
dem Herbergsvater und rief ,Herein!’, aber es war nicht Herr Gastfrey, sondern
ein Junge. Er lächelte, wirkte etwas scheu und wedelte mit einer Hand, was wohl
,Hallo!’ bedeuten sollte. Tim schätzte ihn auf 13. Er war dunkelblond, hatte
ein sympathisches Gesicht und musste unbedingt noch etwas wachsen — war nämlich
höhenmäßig unter Durchschnitt.
    „Hallo, ich bin Bastian
Kappertz. Ich wohne nebenan. Bin mit drei Freunden da. Eigentlich lausche ich
nie. Aber hier sind die Türen ziemlich dünn. Und als ich eben draußen vorbei
wollte, hörte ich, wie einer von euch sagte, dass ihr einen grünen SXX sucht.“
    „Hallo, Bastian!“ Tim gab ihm
die Hand und besorgte die Vorstellung. Dann: „Du hast Recht. Wir suchen einen
bestimmten SXX-Touring. Die Kutsche ist in was verwickelt, wurde vermutlich
geklaut.“
    „Oh!“ Bastian staunte. „Hört
sich ja spannend an. Ist es euer Wagen? Ich meine, gehört er euern Eltern?“
    Bastian stammte offenbar aus
der Gegend um Aachen, sprach zwar keinen Dialekt, hatte aber eine leichte
Klangfärbung in der Sprache.
    „Nein, das weniger“, entgegnete
Tim. „Hast du den Wagen gesehen?“
    „Ja, vorhin.“
    „Weißt du das Kennzeichen?“,
fragte Tim rasch.
    „Darauf habe ich nicht
geachtet. Ein Mann saß drin, der Fahrer. Habe ihn nur von hinten gesehen. Er
war ein ganzes Stück entfernt. Mir fiel der Wagen eigentlich nur auf, weil er
dieses neue Dschungelgrün hat. Ist ‘ne irre starke Farbe.“ Karl und Klößchen
schnappten nach Luft, Tim blieb äußerlich cool, fühlte sich aber wie mit
mindestens einer großen Zehe am Starkstrom-Anschluss.
    „Genau meine Sicht, Bastian.
Irre starke Farbe. Und wo hast du den Wagen gesehen?“
    „Wir kamen aus dem
Schloss-Wäldchen. Und der Wagen kam aus Richtung See. Ist dann vorm Dorf links
abgebogen. Ich glaube, in Richtung Schloss.“
    „In Richtung Schloss?“
    „Sicher bin ich mir nicht. Denn
da gibt es — glaube ich — noch zwei, drei Abzweigungen ins Dorf, zum Dorfplatz.
Die erste sind wir gegangen. Ist der kürzeste Weg von dort hierher zum Hostel.
Ist übrigens nett hier, nicht wahr? Nur vor der zweiten Dusche im Duschraum
müsst ihr euch vorsehen. Da kommt es brühendheiß auch aus
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