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Im Mittelpunkt Yvonne

Im Mittelpunkt Yvonne

Titel: Im Mittelpunkt Yvonne
Autoren: A. A. Fair
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es um bestimmte Schürfrechte für Mineralien. Deshalb wünschte er Mrs. Wells zu finden. Und das wußten Sie.«
    »Wieso wußte ich das?« gab ich zurück.
    »Bestimmt haben Sie es gewußt«,, antwortete DuBois. »Mein Klient berichtete mir, daß er es bei seinem ersten Besuch hier zu Mrs. Cool gesagt hat. In einem Unternehmen mit zwei Partnern, wie Sie es haben, wird die Kenntnisnahme von geschäftlichen Dingen durch den einen auch für den zweiten vorausgesetzt.«
    Ich wandte mich mit gespielter Überraschung an Bertha Cool »Hatte Mr. Corning nicht ausdrücklich abgestritten, Interesse an Schürfrechten auf dem fraglichen Grundstück zu haben, als er uns zur Suche nach Mrs. Wells engagierte?«
    »Und ob er das getan hat!« sagte Bertha. Ich merkte ihr an, daß sie kurz vor dem Explodieren war.
    DuBois sah sich nach Corning um, der etwas hinter ihm stand, und fragte ihn: »Das haben Sie doch hier gewiß nicht zum Ausdruck gebracht, Corning?«
    »Nein.«
    Ich lächelte ihn schief an. »Ein Mann, der sein Wort hält«, sagte ich, »ein echter Gentleman aus Texas! Hatte nicht nötig, eine Vereinbarung zu unterschreiben. Sein Wort bürgte voll und ganz für jede Verpflichtung.«
    Er wurde rot unter meinem verächtlichen Ton, blieb aber bei seinem Protest. »Nie im Leben habe ich bei diesen zwei Gaunern so etwas geäußert. Ich habe nur bei Mrs. Cool ganz allgemein erwähnt, ich wollte ein Geschäft, das sich um Schürfrechte dreht, vorbereiten.«
    »Hast du die schriftliche Abmachung zur Hand?« fragte ich Bertha, ehe sie losplatzen konnte.
    Sie reichte mir das Dokument.
    »Mr. DuBois, Sie sind doch Rechtsanwalt«, sagte ich. »Ein schriftlicher Vertrag schließt die vollkommene Übereinstimmung der Kontrahenten über den Inhalt des Vertrages in sich. Man kann ihn nicht einfach abändern durch irgend etwas, was vor seinem Abschluß gesagt wurde. Habe ich recht?«
    DuBois rieb sich bedächtig mit der Handfläche über den Kopf, ohne zu antworten.
    »Na also«, fuhr ich fort, »nun hören Sie bitte gut zu.« Ich las ihm die Vereinbarung vor.
    Als ich fertig war, fragte er Corning: »Das haben Sie unterschrieben, ja?«
    »Gewiß, das habe ich«, antwortete Corning, »aber zu einer Zeit, als ich glaubte, sie sei am Leben und..«
    »Haben die Partner Ihnen gesagt, daß sie am Leben sei?« fragte ihn DuBois.
    »Das brauchten die nicht, denn sie wußten ja genau, daß ich glaubte, sie sei am Leben. Dieser Lam ist doch gleich gestern morgen zur Wohnung von Wells gesaust und hat die Frau, die ich für Mrs. Wells hielt, veranlaßt, mit ihm wegzufahren.
    Ich hatte der nebenan wohnenden Mrs. Raleigh Geld gegeben, damit sie genau beobachtete, was auf dem Wellschen Grundstück vor sich ging! Und dann...«
    »Moment mal«, unterbrach ihn DuBois. »Sie sagen, Mrs. Wells sei mit Mr. Lam fortgefahren?«
    »Ganz recht.«
    »Aber sie war doch tot. Sie...«
    »Mit der Frau, die ich für Mrs. Wells hielt«, wiederholte Corning.
    »Wieso konnten Sie sie für Mrs. Wells halten?«
    »Nun, ich... Mrs. Raleigh sagte mir, sie sei es.«
    »Betätigte sich Mrs. Raleigh für diese Agentur?« fragte DuBois.
    »Aber nein doch, für mich!« erwiderte Corning.
    Ich lächelte den Rechtsanwalt an, der freilich mein Lächeln nicht erwiderte.
    »Mr. Corning, hat Ihnen entweder Mrs. Cool oder Mr. Lam gesagt - bevor Sie dies unterschrieben -, daß Mrs. Wells am Leben sei?« fragte DuBois weiter.
    »Das haben sie, glaube ich, nicht gesagt«, antwortete Corning, »aber sie wußten ja, was ich dachte.«
    »Wieso wußten sie das?«
    »Na... Ach, zum Donnerwetter, das mußten sie doch an meinem ganzen Verhalten erkennen!«
    »Wir sind keine Gedankenleser«, sagte ich zu dem Anwalt. »Er wollte Mrs. Wells erreichen, und wir erklärten uns bereit, sie zu suchen. So steht es in der Vereinbarung, die wir beiderseits schriftlich bestätigten.«
    DuBois überlegte kurz, dann wandte er sich mit einem aus der Tiefe seines Bäuchleins kommenden Seufzer an Corning. »Schreiben Sie einen Scheck über zweitausend Dollar aus.«
    Corning begann zu stottern wie die Maschine eines Motorrads in kalter Morgenstunde, doch der Blick des Anwalts genügte: Er griff nach seinem Scheckheft.
    »Zu einer Besprechung über das Uran auf dem Land da draußen stehe ich Ihnen jederzeit zur Verfügung«, sagte ich. »Da müßten Sie sich schon an mich wenden.«
    Corning ließ seinen Füllhalter auf den Schreibtisch fallen. »Wieso an Sie?« Ich nickte nur.
    »Was soll das heißen?«
    »Yvonne
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