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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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Händen. Ich habe etwas zu erledigen. O Nell, ich hätte euch vorstellen sollen. Dies ist ein alter Freund von Zack, Sam Logan. Genieß deinen Lunch«, sagte sie und ging weg.
    Sam sah die Überraschung in Nells schönem Gesicht und auch, wie jede Wärme aus ihm wich. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Nur Kaffee im Moment. Wie geht es Zack?«
    »Ihm geht es sehr gut, danke.«
    Sam trommelte mit seinen Fingern auf seine Schenkel. Noch ein Wächter am Tor, dachte er, und kein bisschen weniger furchterregend als der Drache, trotz des sanften Aussehens. »Und Ripley? Ich hörte, dass sie gerade letzten Monat geheiratet hat.«
    »Ihr geht es sehr gut, und sie ist sehr glücklich.« Nells Mund verzog sich zu einem strengen, abweisenden Strich, als sie ihm den Kaffee in einem Pappbecher zum Mitnehmen reichte. »Der ist umsonst. Ich bin sicher, dass Mia weder ihr Geld möchte noch braucht. Sie servieren sehr gutes Essen im Magick Inn, wie Sie sicher wissen.«
    »Ja, ich weiß.« Ein hübsches Kätzchen, und sehr scharfe Krallen, grübelte Sam. »Glauben Sie, dass Mia Ihren Schutz nötig hat, Mrs Todd?«
    »Ich denke, dass Mia alles allein in den Griff bekommt.« Jetzt überflog ein Lächeln ihr Gesicht, scharf wie eine Rasierklinge. »Absolut alles.«
    Sam nahm seinen Kaffee. »Ich auch«, stimmte er ihr zu und schlenderte in die Richtung, in die Mia verschwunden war.
     
    Dieser Bastard. Sobald sie die Tür ihres Büros hinter sich geschlossen hatte, entfuhr Mia ein Splitter ihrer angestauten Wut. Aber dieser reichte aus, um alle Bücher und ihren Krimskrams auf den Regalen zum Tanzen zu bringen. Dass er den Nerv hatte, die Frechheit, die Dummheit, in ihren Laden zu stolzieren.
    Einfach dazustehen und zu lächeln, als ob er erwartet hätte, dass sie Freudenschreie ausstoßen und ihm in die Arme springen würde. Und konsterniert ausgesehen hatte, als sie das nicht tat.
    Bastard.
    Sie ballte ihre Fäuste, und ein dünner Riss lief über die Scheibe ihres Fensters.
    Sie wusste genau, wann er den Laden betreten hatte. Wie sie auch genau wusste, wann er die Insel betreten hatte. Es hatte sie überschwemmt, überflutet, als sie gerade an ihrem
Schreibtisch eine Bestellung komplettieren wollte. Schmerz, Schock, Freude, Zorn, alles so intensiv, alles so plötzlich, dass ihr schwindlig davon wurde. Ein heftiges Gefühl nach dem anderen überfiel sie, machte sie schwach und zittrig.
    Und sie wusste, dass er zurückgekommen war.
    Elf Jahre. Er hatte sie verlassen, hatte sie verletzt und hilflos und hoffnungslos zurückgelassen. Scham überfiel sie immer noch, wenn sie sich an ihre wochenlange Verwirrung und überwältigende Trauer erinnerte, nachdem er weg war.
    Aber sie hatte ihr Leben auf den Trümmern der Träume, die Sam zerstört hatte, wieder aufgebaut. Sie hatte eine Aufgabe gefunden und eine ruhige Zufriedenheit.
    Jetzt war er zurück.
    Sie konnte dem Schicksal nur dankbar sein, dass die Gabe des Hellsehens ihr genug Zeit gelassen hatte, sich darauf vorzubereiten. Wie beschämend hätte es werden können, wenn sie ihm begegnet wäre, bevor sie dazu bereit war. Und wie befriedigend war es zu sehen, wie ihre gleichgültige und kühle Begrüßung ihn überrascht und verblüfft hatte.
    Sie war jetzt stärker, rief sie sich in Erinnerung. Sie war nicht mehr länger das Mädchen, das ihm ihr blutendes und zerbrochenes Herz zu Füßen legte. Und es gab mehr, viel wichtigere Dinge in ihrem Leben als einen Mann.
    Liebe, dachte sie, und schloss ihre Augen, konnte eine solche Lüge sein. Sie hatte keinen Platz, keine Toleranz für Lügen. Sie hatte ihr Heim, ihr Geschäft, ihre Freunde. Sie hatte ihren Kreis wieder, und der hatte eine Aufgabe.
    Das war genug, um ihr Kraft zum Leben zu geben.
    Als es an der Tür klopfte, schob sie ihre Gefühle und Gedanken wieder beiseite und glitt auf den Stuhl hinter ihrem Schreibtisch. »Ja, herein.«
    Sie überprüfte Daten auf ihrem Monitor, als Sam eintrat, schaute ein bisschen abwesend hoch mit einer Andeutung von Ärger in ihren Augen. »Nichts auf der Speisekarte, was dich gereizt hätte?«
    »Ich habe mich hierauf beschränkt.« Er hob seinen Kaffeebecher hoch, entfernte den Deckel und stellte ihn auf ihren Schreibtisch. »Nell ist sehr loyal.«
    »Loyalität ist eine notwendige Eigenschaft von Freunden, in meinen Augen.«
    Er machte ein zustimmendes Geräusch, trank einen Schluck. »Außerdem kocht sie exzellenten Kaffee.«
    »Das ist eine notwendige Eigenschaft für die Leiterin eines
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