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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich
Autoren: Gordon R. Dickson
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lächelnd.
    »Doch!« sagte sie lebhaft und blickte ihm in die Augen. »Ich weiß, was es heißt, wenn man mit einem unschönen Namen bezeichnet wird. Ich lasse nie zu, daß irgend jemand eines der Haustiere beschimpft. Und ich werde auch verhindern, daß man Sie beschimpft, wo ich nur kann.«
    »Vielen Dank«, sagte Jim sanft. Sie streichelte seinen Arm.
    »So, und jetzt müssen Sie meine anderen Haustiere kennenlernen.« Sie führte ihn von einem Geschöpf zum anderen. Sie schienen sich frei in dem Raum bewegen zu können, waren aber doch durch eine unsichtbare Barriere voneinander abgeschirmt, so daß sie nicht näher als vier oder fünf Fuß aneinander herankommen konnten. Offensichtlich waren sie alle Tiere. Jedes einzelne glich merkwürdigerweise bis zu einem gewissen Grad einer Tiergattung, die in irgendeiner geologischen Periode auf der Erde vorgekommen war. Diese Tatsache war sehr interessant. Sie schien auszudrücken, daß die Thronwelt annahm, die Menschen auf der Erde seien ein Teil der Erdenfauna, die man aus dem Gesichtskreis verloren und jetzt wiedergefunden hatte, nachdem sie kraft ihrer eigenen wissenschaftlichen Erfolge bis zu Alpha Centauri vorgedrungen waren. Die Alternative war, daß von Menschen bewohnte Planeten evolutionäre Parallelen bis zu einem bemerkenswerten Grad aufwiesen.
    Aber ein Parallelismus in der Fauna verschiedener Welten bewies noch nicht mit absoluter Sicherheit, daß die dominierenden Gattungen gemeinsame Ahnen hatten.
    Jim stellte auch etwas sehr Interessantes fest, das Ro selbst betraf. Die meisten Tiere schienen es zu mögen, wenn sie mit ihnen sprach oder sie streichelte. Auch die weniger gutmütigen zeigten keine offene Feindseligkeit, höchstens Gleichgültigkeit. Dies war zum Beispiel bei einer großen, katzenartigen Kreatur der Fall, die mit ihrem gefleckten Fell einem südamerikanischen Jaguar glich, wenn auch der schwere, pferdeartige Kopf die Ähnlichkeit etwas verdarb. Das katzengleiche Wesen gähnte und ließ sich streicheln, unternahm aber keinerlei Anstrengung, Ros Zärtlichkeiten zu erwidern. Hingegen griff das Affenwesen mit den schwarzen Haaren nach ihrer Hand und starrte ihr traurig ins Gesicht, während sie mit ihm sprach und es streichelte. Sonst zeigte es aber keine Reaktion.
    Schließlich wandte Ro sich wieder Jim zu.
    »Jetzt haben Sie sie kennengelernt«, sagte sie. »Vielleicht können Sie mir manchmal helfen, für sie zu sorgen. Sie würden wirklich mehr Zuwendung benötigen, als ich allein sie ihnen geben kann. Afuan vergißt oft monatelang auf sie … Oh, Ihnen wird das natürlich nicht passieren. Sie kommen auf die Thronwelt, um sich vor dem Herrscher zu produzieren. Und Sie sind, wie gesagt, auch kein Tier.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Jim ernst.
    Sie blickte ihn überrascht an, dann lachte sie. Sie strich wieder über seinen Arm, eine Geste, an die sich Jim inzwischen gewöhnt hatte.
    »So, und jetzt werde ich Ihnen Ihr Quartier zeigen.«
    In der nächsten Sekunde waren sie in einem Raum, den Jim bisher noch nicht gesehen hatte. Wie der Raum, in dem die Haustiere untergebracht waren, besaß auch dieses Gemach eine Glaswand, die einen Blick auf das Meer bot. Die realen oder vorgetäuschten Wogen rollten bis zu dreißig Fuß hoch an der Glasmauer empor.
    »Hier werden Sie wohnen«, erklärte Ro. Jim blickte sich um. Er konnte nirgendwo eine Tür entdecken.
    »Würden Sie wohl so freundlich sein und Ihrem Wolfling erläutern, wie er von einem Raum in den nächsten kommt?«
    »In den nächsten?« wiederholte sie mit verwirrtem Stirnrunzeln. Er erkannte, daß sie seine Worte wörtlich aufgefaßt hatte.
    »Ich meine, wie kann ich in irgendeinen anderen Raum gelangen? Zum Beispiel, was befindet sich denn hinter dieser Wand?«
    Sie starrte auf die Wand, auf die er wies, runzelte erneut die Stirn und schüttelte schließlich den Kopf.
    »Nun – ich weiß nicht«, sagte sie. »Aber was macht das schon aus? Sie gehen in alle Räume auf die gleiche Weise. Es spielt keine Rolle, wo auf dem Schiff sie sich befinden.«
    Jim prägte sich diese Information für seinen künftigen Bericht genau ein.
    »Aber ich müßte doch wissen, wie ich von Raum zu Raum gelange, nicht wahr?«
    »Oh, natürlich«, sagte sie. »Das Kontrollsystem bewerkstelligt dies alles. Sie müssen es ihm signalisieren, und Ihre Wünsche werden erfüllt.« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Wollen Sie das Schiff besichtigen? Ich kann Sie herumführen. Richten Sie sich hier ein, und packen Sie
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