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Im Bann des stolzen Griechen

Im Bann des stolzen Griechen

Titel: Im Bann des stolzen Griechen
Autoren: Rebecca Winters
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nahm Andreas sein Handy heraus, um Irena anzurufen – zum zweiten Mal an diesem Abend.
    „Hallo, Schatz“, meldete sie sich gleich nach dem zweiten Klingeln. „Ich hatte schon auf deinen Anruf gewartet.“
    „Tut mir leid wegen heute Abend“, begann er. „Wie ich dir schon sagte, ist ein Notfall eingetreten, sodass wir nicht an der Geburtstagsfeier teilnehmen konnten.“
    „Aber jetzt hast du ja Zeit. Kommst du zu mir?“
    Unwillkürlich verstärkte er seinen Griff um das Telefon. „Das geht nicht.“
    „Es scheint also etwas Ernstes zu sein, stimmt’s?“
    „Ja“, erwiderte er schroff. Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte, machte sich Kummer in ihm breit.
    „Du möchtest nicht mit mir darüber reden?“
    „Doch, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.“ Er schloss die Augen. Es gab keinen richtigen Zeitpunkt. Nicht hierfür.
    „Das heißt, du musst es erst mit Leon besprechen.“
    Was hatte sie gerade gesagt?
    „Deinem Schweigen nach zu urteilen, hätte ich das nicht sagen sollen. Entschuldige. Aber seit ich dich kenne, wendest du dich mit allem immer zuerst an Leon. Es sollte keine Kritik sein, nur eine Feststellung.“
    Irena hatte recht. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich rufe dich morgen an.“
    „Egal, was dich belastet, ich bin für dich da, vergiss das nicht.“
    „Natürlich nicht.“
    „ S’agapo, Andreas.“
    In den sechs Monaten, die sie zusammen waren, hatte er sie lieben gelernt. Bevor Gabi Turner in seinem Büro erschienen war, hatte er vorgehabt, sie zu heiraten, denn es war höchste Zeit für ihn, eine Familie zu gründen. Auf der Party heute Abend hatte er es seiner Familie mitteilen wollen.
    „ S’agapo“, flüsterte Andreas, bevor er die Verbindung beendete.

2. KAPITEL
    Am nächsten Nachmittag half ihre Mutter ihr dabei, die Jungen in den Zwillingswagen zu legen. „Es ist heiß draußen.“
    „Ein typischer Julitag.“ Gabi hatte die Flaschen mit der Milch schon eingepackt. „Ich habe ihnen ihre dünnsten T-Shirts und Shorts angezogen. Aber im Park ist ja Schatten. Wir werden eine Menge Spaß haben, stimmt’s, ihr beiden?“
    Liebevoll küsste sie die fröhlich strampelnden Kleinen auf die Wange. Obwohl sie nur eine Nacht weggeblieben war, hatte sie sie schrecklich vermisst.
    „O Gabi … Sie sind so süß und sehen Thea so ähnlich!“
    „Ich weiß.“ Allerdings waren sie auch jemand anders wie aus dem Gesicht geschnitten. Spontan drückte Gabi ihre Mutter. „Thea wird in ihnen weiterleben.“
    „Dein Vater liebt die beiden über alles. Ich weiß nicht, ob er damit fertig wird, wenn du sie mit nach Amerika nimmst. Ich kann es nicht. Bitte versprich mir, es dir noch einmal zu überlegen.“
    „Wir haben doch schon so oft darüber gesprochen, Mom. Dad und du habt einfach zu viel um die Ohren. Zu Hause bin ich im Kreis meiner Freunde und werde andere Mütter mit kleinen Kindern kennenlernen. Aber wir werden uns oft besuchen, ja?“
    Momentan hatte sie angesichts des bevorstehenden Treffens mit Andreas zu viele Schmetterlinge im Bauch, um sich auf etwas anderes konzentrieren zu können. „Bis später!“
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Zwillinge es bequem hatten, verließ sie das Haus im venezianischen Stil, in dem sich das Konsulat und die Wohnungen für die Mitarbeiter befanden. Von hier aus konnte man den Hafen von Heraklion im Norden Kretas überblicken.
    Die größte griechische Insel war wegen ihrer strategisch wichtigen Lage im Laufe der Jahrhunderte von den verschiedensten Völkern besetzt worden, und normalerweise schwelgte Gabi in Tagträumen über ihre geschichtsträchtige Vergangenheit. Heute sah sie allerdings angestrengt in Richtung Hafen. Dort unten musste irgendwo die Jacht liegen, mit der sie hierher gesegelt war.
    Obwohl die See spiegelglatt gewesen war, hatte sie die ganze Nacht kaum ein Auge zugetan. Andreas Simonides schien doch nicht so in das Bild zu passen, das sie sich von ihm gemacht hatte. Inzwischen wusste sie überhaupt nicht mehr, wie sie ihn einschätzen sollte.
    Deshalb war sie spät eingeschlafen. Am Morgen hatte Stavros sie geweckt und ihr ein fürstliches Frühstück in ihre elegante, mit Kirschholz verkleidete Kabine gebracht. Danach hatte sie geduscht und sich die Haare gewaschen und ein marineblaues und weißes Top angezogen, das sie mit weißen Shorts und Sandaletten kombinierte.
    Nachdem sie ihre Sachen eingepackt und Lippenstift aufgetragen hatte, hatte sie sich auf die Suche nach
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