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Im Bann des stolzen Griechen

Im Bann des stolzen Griechen

Titel: Im Bann des stolzen Griechen
Autoren: Rebecca Winters
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bevor sie nach Kreta zurückkehrte.
    Nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatte, ging Gabi auf ihr Zimmer in der vierten Etage. Kaum hatte sie es betreten, sah sie das rote Licht am Telefon blinken. Neugierig und ängstlich zugleich nahm sie den Hörer ab, um die Sprachnachricht abzuhören.
    „Vor dem Hotel wartet eine andere Limousine auf Sie, Ms. Turner. Wenn Sie bis zwanzig Uhr dreißig nicht mit Ihrem Gepäck unten erscheinen, geht es wohl doch nicht um Leben und Tod.“ Sie blickte auf die Uhr. Es war zehn Minuten nach acht. „Ihre Hotelrechnung ist schon bezahlt.“
    Als sie auflegte, hatte sie das Gefühl, als wäre alles nur ein Film und nicht das wirkliche Leben. Andreas Simonides hatte sie beobachten lassen. Offenbar waren ihm alle Mittel recht, wenn es um seine Sicherheit ging und darum, seine Privatsphäre zu wahren.
    Vermutlich stellten die Paparazzi eine große Bedrohung für ihn dar, vor allem wenn jemand wie sie auftauchte und ihm vor Augen führte, dass eine einzige leidenschaftliche Nacht Folgen haben konnte. Eine Nacht, an die er sich nicht einmal richtig erinnerte, weil er, wie alle, angetrunken gewesen war.
    Theas Schilderungen zufolge hatte Andreas Simonides wie ein griechischer Gott ausgesehen. Anders als sie selbst, die die weibliche Figur ihrer Mutter geerbt hatte, hatte ihre Halbschwester schon immer Modelmaße und zahlreiche Verehrer gehabt. Als Andreas Simonides sie unter allen anderen Frauen an Bord ausgesucht und mit in seine Kabine genommen hatte, war sie schwach geworden und seinen Verführungsversuchen erlegen.
    Was für eine Ironie des Schicksals, dass sie schwanger geworden war, als sie ihre Scheidung feierte, und dann bei der Geburt ihrer Kinder gestorben war …
    Gabi konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Andreas Simonides ihre Schwester vergessen hatte. Aber wenn er ein Mann wie Randy war, hatte es viele schöne Frauen in seinem Leben gegeben. Was für ein Schock musste es für ihn gewesen sein, festzustellen, dass er zwei Jungen gezeugt hatte, die ihm wie aus dem Gesicht geschnitten waren!
    Sie hatte nur wenige Minuten Zeit, um sich frisch zu machen und ihre kleine Reisetasche zu packen, bevor sie nach unten ins Foyer eilte. Da sie nicht geplant hatte, länger als eine Nacht in Athen zu bleiben, hatte sie nur ein Outfit zum Wechseln mitgenommen.
    Durch die Türen sah sie eine Limousine mit getönten Scheiben, neben der diesmal allerdings ein anderer Fahrer stand. Vermutlich würde er sie zu einem unbekannten Ort bringen, an dem Andreas Simonides sie erwartete.
    „Guten Abend, Ms. Turner.“ Er öffnete ihr die hintere Tür, um ihr hineinzuhelfen. „Ich bringe Sie zu Kyrie Simonides.“
    „Danke.“
    Wenige Minuten später befanden sie sich mitten im dichten Feierabendverkehr. Wieder hatte Gabi das Gefühl, dass sie in einem Film mitspielte, und bei der Vorstellung, einem Fremden gegenüberzutreten, der ihr hoffnungslos überlegen war, schauderte sie.
    Es wurde schon dunkel. Falls sie spurlos verschwand, würde ihre Familie niemals erfahren, was ihr zugestoßen war. In ihrem Bestreben, die Zwillinge mit deren Vater zusammenzubringen, hatte sie überhaupt nicht über die damit verbundenen Risiken nachgedacht. Nun gab es jedoch kein Zurück mehr.
    Gabi wusste inzwischen nicht genau, was sie zu erreichen hoffte. Ein Junggeselle, der gern feierte und wahllos mit irgendwelchen Frauen schlief, würde keinen besonders guten Vater abgeben, es sei denn, er war bereit, sein Leben zu ändern. Andererseits konnte sie die Zwillinge auch nicht einfach mit nach Virginia nehmen, ohne ihn zumindest über deren Existenz zu informieren. Würde er am Leben der beiden teilnehmen wollen?
    Sie wollte, dass er das Sorgerecht für die beiden beanspruchte, sie bei sich aufnahm und immer für sie da sein würde. Ihnen seinen Namen gab und sie als seine Erben anerkannte.
    Aber natürlich gab sie sich keinen Illusionen hin. Zweifellos glaubte er, sie wollte Geld von ihm, und ihr anbieten, sie auszuzahlen. Er würde bald erfahren, dass sie nichts Dergleichen im Sinn hatte und die Jungen mit nach Virginia nehmen würde.
    Vor ihrem Tod hatte Thea sie gebeten, die Kinder von einem griechischen Ehepaar adoptieren zu lassen, damit sie in ihrem Heimatland aufwuchsen. Ihnen war klar gewesen, dass es für ihre Eltern eine zu große Belastung gewesen wäre, und so hatte Gabi es ihr versprochen.
    Nach dem Tod ihrer Schwester war ihr allerdings klar geworden, dass sie ihr den Wunsch nicht erfüllen
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