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Im Bann des stolzen Griechen

Im Bann des stolzen Griechen

Titel: Im Bann des stolzen Griechen
Autoren: Rebecca Winters
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machen wollte. Es war ihr schwergefallen zu lügen, doch sie hatte ihnen nicht die Wahrheit sagen können.
    Bis zum fünften Schwangerschaftsmonat, als Thea ernsthafte Herzprobleme bekam und ihr Arzt sie ins Krankenhaus einwies, hatte Gabi nicht einmal den Namen des Vaters gekannt. Sobald sich dann abzeichnete, dass sie die Geburt vielleicht nicht überstehen würde, hatte Thea sie gebeten, in ihre Schmuckschatulle zu Hause zu sehen und den Umschlag mitzubringen, den sie darin aufbewahrte.
    Gabi hatte ihr die Bitte erfüllt und diesen auf ihre Anweisung hin an ihrem Krankenbett geöffnet. Als sie sah, um wen es sich handelte, war sie schockiert gewesen.
    „Das ist alles, was ich von ihm habe“, hatte Thea daraufhin geflüstert. „Wie alle anderen an Bord hatten wir beide zu viel getrunken.“
    Gabi hatte entsetzt gestöhnt.
    „Ihm hat es überhaupt nichts bedeutet. Er wusste nicht einmal, wie ich heiße. Mir ist das Ganze sehr unangenehm, und er soll nicht für einen Fehler bezahlen müssen, der genauso meiner war. Ich wollte ihn dir nur zeigen, damit du weißt, welche Gene die Kinder geerbt haben. Und nun versprich mir, es gleich wieder zu vergessen.“
    Gabi hatte Verständnis dafür gehabt und ihr den Wunsch erfüllen wollen. Von dem ahnungslosen Vater einmal abgesehen, wäre es für die Familie Simonides ein Skandal gewesen. Außerdem wollte sie ihren Eltern zusätzlichen Kummer ersparen.
    Da sie tief in Gedanken versunken gewesen war, zuckte sie erschrocken zusammen, als jetzt die Wagentür plötzlich geöffnet wurde.
    „Bitte richten Sie Ihrem Arbeitgeber meinen Dank aus“, bat Gabi den Chauffeur, nachdem sie ausgestiegen war.
    „Natürlich.“
    Zuerst eilte sie in die Snackbar, um eine Kleinigkeit zu essen, bevor sie in ihr Zimmer ging. Egal, was Mr. Simonides vorhatte, er würde bestimmen, wann ihr nächstes Treffen stattfinden würde. Falls es noch eins geben würde …
    Sie hoffte nur, er würde sich schnell entscheiden, denn am nächsten Tag musste sie zu ihren Eltern nach Heraklion zurückfliegen. Die beiden hatten mit den Zwillingen, die sechs Wochen zu früh geboren waren, alle Hände voll zu tun.
    Als Theas Gesundheitszustand sich so plötzlich verschlechterte, hatte Gabi bis auf Weiteres Urlaub in der Werbeagentur genommen und war von Virginia nach Kreta geflogen. Seit der Geburt kümmerte sie sich um die Babys, weil ihre Eltern als Diplomaten beruflich sehr eingespannt waren und die beiden nicht rund um die Uhr versorgen konnten.
    Die Zwillinge waren nun seit drei Monaten auf der Welt, und ihre Stelle als PR-Managerin bei Hewitt and Wilson war vorübergehend mit einer anderen Mitarbeiterin besetzt worden. Deswegen stand sie vor einer wichtigen Entscheidung. Falls Mr. Simonides das Sorgerecht für die beiden beanspruchen würde, musste sie ihre Tätigkeit in Virginia so schnell wie möglich wiederaufnehmen.
    Ihr Vorgesetzter war zum Gebietsleiter für die Ostküste ernannt worden und hatte ihr eine höher dotierte Position in Aussicht gestellt. Um Karriere zu machen, musste sie allerdings nach Hause zurückkehren. Noch wichtiger wäre ihr gewesen, für Theas Kinder zu sorgen, aber dann hätte sie ihren Job aufgeben müssen, bis die beiden zur Schule gingen.
    Nach der großen Enttäuschung, die sie fünf Jahre zuvor mit dem texanischen Rancher und Ölbaron Randy McCallister erlebt hatte, kamen eine Heirat und Kinder für sie nicht infrage. Wenn Andreas Simonides seine Söhne nicht wollte, würde sie die beiden jedoch aufziehen, weil es ihre Neffen waren. Aber sie würde nach Virginia zurückkehren, in ihre gewohnte Umgebung.
    Ihr Elternhaus in Alexandria wäre das perfekte Zuhause, denn es gehörte zu einer bewachten Anlage, in der zahlreiche andere Diplomatenfamilien wohnten. Immer wenn ihre Eltern nicht in Griechenland waren, hatten sie sich dort aufgehalten. Und da es ihrem Vater gehörte, musste sie auch keine Miete oder Hypothekenzinsen zahlen.
    Mit ihren Ersparnissen und der finanziellen Unterstützung durch ihren Dad würde sie sich ganz den Kindern widmen können, bis diese eingeschult wurden, und dann wieder berufstätig sein. Inzwischen hatte sie die beiden so lieb gewonnen, als wären es ihre eigenen Kinder.
    Vermutlich hatte Mr. Simonides kein Interesse an den Kindern und nur sicherstellen wollen, dass sie verschwand. Also würde sie die Zwillinge in der darauffolgenden Woche mit nach Alexandria nehmen. Bestimmt würde ihre Mutter sie begleiten und ihnen helfen, sich einzugewöhnen,
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