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Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)
Autoren: Kim Kestner
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genau dies die Prophezeiung vorausgesagt hat, zu exakt diesem Zeitpunkt, Aqulla? Es ist der Bann, der uns dieses Unheil beschert!« Darius zog bei den letzten Worten ein Pergament aus seinem Umhang. »Dies ist die Niederschrift von niemand Geringerem als Paxus persönlich, dem letzten Pacifer. Ein Auszug aus einem Art, sagen wir, Tagebuch. Ich habe es aus der Stadt der Archive bringen lassen, es grenzt an ein Wunder, aber es wurde gefunden.«
    Darius wusste, dieses Papier, wonach zu suchen er vor über drei Monden in Auftrag gegeben hatte, war sein letzter Trumpf. Er registrierte zufrieden, wie aufgeregtes Getuschel das Auseinanderrollen des Pergaments begleitete.
    »Von Paxus?«, schnappte Aqulla nun offensichtlich verunsichert. »Wie konntet Ihr –«
    »Es hat eine Weile gedauert«, meinte Darius lächelnd und ließ seinen Blick von Ältesten zu Ältesten schweifen, bevor er anfing zu lesen. Er hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. » Ich danke den Feen, dass die überaus weise Entscheidung getroffen wurde, die Drudel an diesen Ort zu bringen, den mit absoluter Sicherheit kein Lemur je finden wird. Denn um ihn finden zu können, bräuchte er die Drudel. Ein wunderbares Paradoxon, wie ich meine …«
    »Die Drudel wurde in der oberen Welt belassen«, stieß der rotgesichtige Wicht enttäuscht aus. »Nur diese könnte ein Lemur niemals betreten, es sei denn, er hätte die Drudel, um den Bann zu lösen, der uns hier unten hält.«
    »Das dachte ich zunächst auch«, antwortete Darius nachsichtig, »aber hört: Ich konnte einen Blick hineinwerfen und begreife ihre Macht jetzt, denn auch wenn die Empörung den menschlichen Hexen gegenüber nicht größer sein kann, uns hier in die karge Dunkelheit verbannt zu haben, sind doch – und jetzt ist der Text leider nur noch fragmentweise lesbar«, unterbrach sich Darius, » in die karge Dunkelheit verbannt zu haben, Blutvergießen, Krieg, zu furchtbar, dass – ein unlesbarer Name – die richtige Entscheidung … Menschen und Lemuren dürfen erst wieder zusammenkommen, wenn sich die Lemuren zu friedliebenden … Es war weise, die Drudel hier unten zu verwahren, so dass auch der Mensch bis dahin keinen Zugriff … denn wer weiß, was dieser …« Darius blickte kurz auf. »Hier unten , schreibt Paxus, ich sehe da keinen Interpretationsspielraum. Die Drudel wurde in unserem unterirdischen, im Lemurischen Reich versteckt.«
    Während die meisten der sechs anderen Ältesten nachdenklich dreinschauten, streckte sich Aqulla. Er schien wieder Oberwasser gewonnen zu haben. »Das ist ja alles schön und gut, Darius. Nehmen wir an, die Drudel wäre tatsächlich hier irgendwo«, Aqulla machte eine ausladende Geste, »und nehmen wir an, dass sie trotzdem kein Lemur, sondern tatsächlich nur ein Mensch finden könnte, wo besteht der Zusammenhang zu der Seuche?«
    Darius hatte auf diesen Einwand gewartet, und jetzt war der entscheidende Moment gekommen, die Ältesten davon zu überzeugen, das Menschenkind in das Lemurische Reich zu bringen. Er drehte mit wissendem Lächeln das Pergament um und las weiter: » Sollte jedoch der Moment gekommen sein, so fern er auch in der Zukunft liegen mag, der Moment, in dem die Prophezeiung tatsächlich eintritt … wird es genauso gefährlich wie unabdingbar sein, die Drudel zu finden und zu öffnen. Denn in ihr liegt der Schlüssel!«, beendete Darius seine Ausführungen, legte das Pergament beiseite, blieb jedoch stehen. »Paxus ist unseres Wissens nach erst kurz nach der Verbannung als einer der ersten seiner Gattung im Lemurischen Reich geboren worden. Er schreibt, er habe selbst einen Blick in das Buch geworfen. Die Drudel muss also, da sie augenscheinlich zu seiner Zeit versteckt worden ist, hier unten im Verborgenen liegen. Alles spricht dafür, dass Paxus den Inhalt der Drudel genauestens kannte und sie als die einzige Lösung im Sinne der Prophezeiung ansah.« Darius setzte sich, erwartungsvoll in die Runde blickend.
    »Aber was genau sagt denn die Prophezeiung?«, quietschte der rotgesichtige Wicht und wurde bei dieser ungeheuerlichen Frage noch etwas roter. Als Ältester die Prophezeiung nicht zu kennen, war so, als kannte man seinen eigenen Namen nicht.
    Auch Darius zog erstaunt eine Braue hoch, ließ sich seine Verwunderung aber nicht weiter anmerken. »Die Prophezeiung sagt, dass der Bann uns Dekaden an Jahren hier unten halten wird, unfähig unter freien Himmel zu treten. In diesen Dekaden sollen die friedensbringenden Pacifer die
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