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Im Anhang mein Herz

Im Anhang mein Herz

Titel: Im Anhang mein Herz
Autoren: Leo Schön
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schließlich auch nicht mehr, dass es noch lange sinnvoll wäre, mich wieder für eine Familiengründung zu interessieren. Ich möchte wieder nur mehr alleine sein, so wie es vor dir der Fall war.
    Das Programm bringe ich dir mit. Es kann recht viel.
    Den ausgedruckten schönen Vortrag erhältst du zurück, danke dir sehr.
    Welche Musik ich höre, fragst du? Welche Frage. Seit drei Wochen wieder die beste Oper überhaupt.
    Zum Rätsel um die bei dir noch nicht angekommene Post: Es dauert länger, da ich sie aus dem Ausland geschickt habe.
    Also ich rufe dich an morgen, bis dann!
    Artur

2

    Freitag, 2. Oktober, 8.00
    Betreff: Gestern
    Liebe Marlene, wie dem auch sei mit deinem Onkel, ich habe dir nur zugetragen, was böse Zungen behaupten, aber ich möchte, da es sich um deinen Onkel handelt, dich damit beleidigen. Ich selbst kenne ihn nicht.
    Das Programm ist bereits seit gestern Abend unterwegs mit der Post.
    Ich tippe für dich gerade eine Beschreibung meiner lieben Großmutter ein, weil du dich nach ihr erkundigt hast, und werde dir die Seiten einmal zukommen lassen.
    Ebenfalls schönes Wochenende und gute Gesundheit für deinen Kleineren!
    Artur

    Freitag, 2. Oktober, 11.34
    Betreff: Meine Mutter
    Meine Mutter ist vor vielen Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Sie hatte nur auf einen Sprung zu ihrer Freundin fahren wollen. Ich habe mir erst vor ein paar Jahren die Unfallstelle ansehen können.
    Gruß
    Artur
    PS Dein grauhaariger Kollege schien mich zu kennen, jedenfalls hat er nett gegrüßt. In eurer Firma scheinen überhaupt die Leute mehr Niveau zu haben.

    Freitag, 2. Oktober, 13.33
    Betreff: Gestern
    Der Mann deiner Schwester hat ein noch größeres Unglück als ich erlebt und gemeistert. Tatsachen wie diese geben mir Trost.
    Ich bin der absolut gottloseste Mensch, den du dir vorstellen kannst. Nur großartige Menschen und die rätselhafte Natur sind mir heilig.
    Hier war es heute äußerst ungemütlich. Keiner redete mit dem anderen. Nur eine Kollegin, die ich nicht leiden kann, redete mit mir. Sie hielt mir einem Vortrag darüber, dass ein Türke aus der anderen Abteilung nicht meinen Vornamen benutzen dürfe und ich ihm auch nicht den Roman zeigen solle, den ich in Pausen gerade lese. Jetzt ist sie abgedampft, Gott sei Dank.
    Darum bin ich wieder gut aufgelegt und die Sonne scheint so schön!
    Artur

    Freitag, 2. Oktober, 14.04
    Betreff: Schreibfehler
    Durch das Ausbessern auf die letzte Formulierung passierte der Fehler. Natürlich möchte ich dich nicht beleidigen. Ich sollte das an dich Geschriebene vor dem Senden noch einmal lesen. Bitte sei großzügig mit mir.
    Artur

    Montag, 5. Oktober, 8.02
    Betreff: Post
    Die heutige Aufstellung der Briefe an dich ergab: 1.10., 2.10., 3.10. ein wichtiger, 4.10. heute abgeschickt. Also nur einer täglich. Aber dennoch erschreckt es mich etwas.
    Seit gestrigem Rückfall bin ich in miserablem Zustand, zudem nicht schlafen gegangen und wahrscheinlich noch heute Abend muss ich dienstlich verreisen.
    Ich wollte dich um etwas bitten, bevor ich es vergesse: Sollte mir einmal was zustoßen, bitte nicht irgendwelche Briefe an irgendwelche antanzende Verwandte oder Bekannte von mir geben, auf keinen Fall. Welch schreckliche Vorstellung. Sondern alles wegwerfen, falls nicht schon.
    Danke,
    Artur

    Montag, 5. Oktober, 10.47
    Betreff: Schluss ?
    Das kann doch nicht dein Ernst sein? Aber du selbst hast doch gesagt, dass dir eine Freundschaft am liebsten wäre.
    Ich werde es schon schaffen.
    Ist dein Mann so eifersüchtig? Wir haben doch nichts Böses im Sinn.
    Bitte überlege es dir noch. Sonst bleibt mir doch nichts mehr, worauf ich mich freuen kann.
    Artur

    Montag, 5. Oktober, 11.03
    Betreff: Bitte lesen
    Liebe Marlene! Ich habe dir doch selbst geschrieben, dass ich weiß, dass es noch eine Weile dauern wird mit der Freundschaft und dass es Rückfälle geben wird. Daher besteht doch jetzt kein Grund, mir nicht zu glauben.
    Gib mir doch wenigstens eine Chance, bevor du mir gleich ganz und gar nicht mehr glaubst.
    Artur

    Montag, 5. Oktober, 12.19
    Betreff: o.k., akzeptiert
    Also gut, ihr seid gegen mich eingestellt, ich akzeptiere es. Kein Kontakt mehr erwünscht, bitte sehr. Es hätte mich auch gewundert, dass es auf einmal großzügige Ehemänner gäbe.
    Deine Bemerkung, unsere Freundschaft wäre eine Bereicherung für dich, war Höflichkeit.
    Aber, bitte, lies wenigstens noch den Brief vom 3.10. er hat absolut nichts mit dir zu tun. Du wirst dann schon
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