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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt
Autoren: Courtney Cole
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Zug.
    Sie zuckt mit den Schultern und sieht dabei überhaupt nicht so aus, als hätte sie Angst.
    »Muss beides besser sein, als dadrin zu Tode gequetscht zu werden.«
    Sie deutet geringschätzig auf die geschlossene Clubtür.
    Ich sehe sie mir noch mal genauer an. Sie trägt die richtigen Klamotten, um hier zu sein … enge pinkfarbene Lederhosen, ein cremefarbenes Neckholder-Bustier, ebenso eng anliegend, und ein Paar extrem hochhackige glitzernde Schuhe. Während ich sie mustere, fällt mir auf, dass sie keinen BH unter dem hellen Oberteil trägt. Irgendwie sieht das bei ihr unpassend aus, als würde sie nicht zu den nuttigen Klamotten passen.
    Das Problem ist, dass die nuttigen Klamotten
ihr
passen, und zwar an allen richtigen Stellen. Mein Schwanz erwacht wieder zum Leben, als ich den Blick über ihre kurvigen Hüften und den festen Hintern gleiten lasse.
    »In dem Fall – willst du eine?« Ich halte ihr die Packung hin.
    Sie sieht überrascht aus, dann kichert sie und schüttelt den Kopf.
    »Nein danke. Ich bin allein in dieser Gasse. Ich denke, das ist genug Risiko für heute Nacht.«
    Ich grinse und stecke die Zigaretten in meine Tasche. »Aber jetzt bist du nicht mehr allein. Ich bin hier.«
    Sie mustert mich, und ich kann sehen, dass ihre Augen blau sind.
    »Irgendwie«, meint sie nachdenklich, »habe ich so meine Zweifel, dass ich dadurch mehr in Sicherheit bin.«
    Ich lächle. »Irgendwie denke ich, dass du recht hast.«
    Komischerweise wirkt sie nicht besorgt. Tatsächlich kommt sie noch näher und lehnt sich neben mir gegen die schmutzige Ziegelwand. Sogar in dem schmuddeligen gelblichen Licht der Straßenlaternen sieht sie makellos aus.
    »Du machst dich schmutzig«, bemerke ich. Sie schaut unschuldig mit großen blauen Augen zu mir hoch.
    »Manchmal mache ich mich ganz gern schmutzig.«
    Und dann zeigt sie mir ein sündhaftes Grinsen.
    Ich fühle mich, als hätte ich aus dem Nichts einen Schlag in den Magen bekommen, der mir alle Luft aus dem Leib jagt. Ein derart vielsagendes Grinsen von diesem verirrten Model ist mehr, als mein logisch denkendes Gehirn verarbeiten kann. Mein gesunder Menschenverstand ist offenbar gerade eine Geisel meiner Hormone.
    Ich werfe die Zigarette auf den Gehweg und drücke sie mit dem Absatz aus. Ich habe, verdammt noch mal, keine Ahnung, was ich da tue, aber im Augenblick ist mir das ziemlich egal. Ich bin unruhig, denn sie ist umwerfend. Das ist ein so perfektes Zusammentreffen, wie man es sich nur vorstellen kann. Die Luft zwischen uns knistert praktisch vor Erotik.
    Ich sehe sie an und lehne mich ein wenig an sie. Sie ist weich, und ihr Duft ist sogar noch weicher.
    »Ich bin Gabriel.«
    »Und ich bin Madison«, antwortet sie. Sie hat nicht ein einziges Mal den Blick von mir abgewandt. Sie steht definitiv auf mich, obwohl nur Gott weiß, warum. Wir beide sind so verschieden, wie man nur sein kann.
    »Warum bist du hier, Madison«, frage ich. »Du kommst mir ein wenig deplaziert vor.«
    Sie sieht auf einmal verlegen aus. »Eine Freundin hat mich überredet mitzukommen. Sie dachte, ich hätte eine Nacht in der Großstadt nötig. Aber in Wirklichkeit wünschte ich, ich wäre zu Hause. Ich bin müde, und von diesen Absätzen tun mir die Füße weh.«
    Ich grinse. Ihre Schuhe sehen echt so aus, als wären sie eine Höllenqual. Ich habe nie begriffen, warum Frauen so einen Mist anziehen.
    »Dann lebst du also nicht hier?«
    Als sie den Kopf schüttelt, ist es, als würde ihr Duft uns einhüllen und die penetranten Gerüche der Stadt aussperren. Ihre Nähe ist berauschend, und ich wehre mich innerlich dagegen, um mich nicht noch weiter in etwas hineinziehen zu lassen.
    »Nein. Ich komme aus einer kleinen Seegemeinde, nur etwa eine Stunde von hier. Aber es kommt mir so vor, als läge eine ganze Welt dazwischen. Ich bin nicht gerade ein Großstadtmädchen. Jedenfalls nicht mehr.«
    Darauf wäre ich jetzt tatsächlich nicht gekommen. Sie hat dieses perfekte Aussehen eines Großstadtmädchens und auch diese vollkommen selbstsichere Art.
    Sie stößt mich mit ihrer schmalen Schulter an. »Warum bist du hier? Du siehst auch nicht so aus, als würdest du hierhergehören. Zumindest nicht hier in diesen Club.«
    Ich ziehe eine Augenbraue hoch. »Ach?«
    Das
Underground
ist ein angesagter Treffpunkt. Und sie hat recht. Ich passe nicht hierher. Ich gehöre in einen Humvee und in die Hügeln von Afghanistan. Abgesehen von der Tatsache, dass das nicht so ist. Nicht mehr.
    Madison
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