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Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Jesse Andrews
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Sommer , Greg?
    GREG GAINES
    Heiß und langweilig. Jammerschade, dass er schon vorbei ist.
    JUSTIN HOWELL
    HA HA HA HA HA HA HA HA HA .
    OH HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA
    HA HA HA HA .
    Dieser scheinbar harmlose SCHERZ bewirkt, dass Justin Howell komplett die Kontrolle verliert. Vielleicht ist es jene die ZURECHNUNGS FÄHIGKEIT VERNICHTENDE ANGST , wieder in der Schule zu sein.
    Abgesehen davon war es nicht ganz die Reaktion, die Greg sich gewünscht hätte. Er hatte etwas Nichtssagendes und Uninteressantes sagen wollen. Jetzt sieht man ihn, wie er sich ACHSELZUCKEND und VERLEG EN WINDET und versucht, AUGENKONTAKT zu vermeiden, seine übliche Reaktion, wenn Leute über eine Bemerkung von ihm lachen.
    JUSTIN HOWELL ( FORTGESETZT )
    verdreht die Augenbrauen, bis sie komische Formen annehmen
    HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA HA.
    MRS . WALTER , die Bibliothekarin, trifft ein. Sie funkelt beide feindselig an. Mit ziemlicher Sicherheit ist sie ALKOHOLIKERIN .
    JUSTI N HOWELL
    Hallo, Mrs. Walterrrr.
    MRS . WALTER
    voller Abscheu
    Hmmpf.
    JUSTIN HOWELL
    Greg, das war so was von komisch .
    GREG
    Alles klar, Mann, ich seh dich später.
    Ich hatte eindeutig nicht vor, die Bibliothek zu betreten und noch länger mit Justin Howell abzuhängen – aus Gründen, die ich euch bereits erläutert habe. Es war Zeit, sich aus dem Staub zu machen.
    I NNEN . F LUR VOR DEM ÜBUNGS R AUM DER S CHULB AND – MORGEN .
    LAQUAYAH THOMAS und BRENDAN GROSSMAN stehen vor dem noch verschlossenen Übungsraum der Schulband. Obgleich sie keine Instrumente dabeihaben, sind sie in irgendwelche NOTENBLÄTTER   vertieft. Man gewinnt den Eindruck, dass sie das tun, um allen zu zeigen, wie unglaublich musikalisch sie sind, weil sie einfach nur herumsitzen und Notenblätter lesen können.
    BRENDAN GROSSMAN
    Gaines . Machst du dieses Jahr beim Orchester mit?
    GREG
    bedauernd
    Hab’s nicht mehr im Stundenplan unterbringen können.
    BRENDAN GROSSMAN
    Echt nicht?
    LAQU AYAH THOMAS
    ungläubig
    Aber du hättest doch dieses Jahr die Pauke gekriegt. Und wer soll jetzt Pauke spielen?
    BRENDAN GROSSMAN
    traurig
    Wahrscheinlich macht’s dann Joe DiMeola.
    GREG
    Ja, wahrscheinlich Joe. Er ist sowieso ein besserer Schlagzeuger als ich.
    LAQUAYAH THOMAS
    Joe schwitzt immer die Schlegel voll.
    GREG
    Weil er sich voll reinhängt .
    I NNEN . A ULA – MORGEN
    Zwei Gruftis aus der zwölften, S COTT M AYHEW und A LLAN M c C ORMICK , haben in den hinteren Reihen Stellung bezogen und spielen mit ihren Magic-Karten. GREG kommt vorsichtig herein; seine Augen huschen hin und her. Die Aula ist möglicherweise der wertvollste Grund und Boden der Schule. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Kleinkolonie von Gruftis die Angriffswellen von J OCKS , T HEATER - KIDS und GANGS TERN, die im Laufe des Vormittags noch anrücken werden, überstehen kann.
    GREG
    Morgen, die Herren.
    S COTT M AYHEW
    Auch dir einen schönen guten Tag.
    A LLAN M c C ORMICK
    Zwinkert hektisch und angestrengt, wahrscheinlich völlig ohne Grund
    Ja, guten Tag.
    Die Gruftis stehen in der sozialen Hierarchie ganz unten, sind aber andererseits fast unmöglich zu infiltrieren. Vielleicht ist das so, weil sie so tief unten stehen. Sie sind wahnsinnig misstrauisch gegenüber jedem, der versucht, sich mit ihnen zu unterhalten. Das liegt daran, dass alle ihre Eigenschaften Zielscheiben des Spotts sind: ihre Begeisterung für Elfen und Drachen, ihre Trenchcoats und ihr langes, ungepflegtes oder möglicherweise auch zu gut gepflegtes Haar, ihre Angewohnheit, viel zu schnell durch die Gegend zu stiefeln und dabei stark durch die Nase zu schnaufen. Sie so weit zu kriegen, dass sie einen akzeptieren, ist schwierig, wenn man nicht selber ein Grufti werden will.
    Eigentlich habe ich sogar eine kleine Schwäche für sie, weil ich ihre Sicht der Welt total verstehe. Sie hassen die Highschool, genau wie ich. Sie versuchen ihr permanent zu entkommen und flüchten sich in eine Fantasiewelt, in der sie ihre Zeit damit verbringen, in irgendwelchen Bergen herumzustiefeln und im gespenstischen Schein von etwa acht verschiedenen Monden Leute mit Schwertern zu erstechen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich in einem Paralleluniversum einer von ihnen hätte sein können . Ich bin käsig und moppelig und ein hoffnungsloser Fall, was den gesellschaftlichen Umgang betrifft. Und wenn ich ehrlich sein soll: Leute mit Schwertern anzugreifen ist doch super.
    So etwas in der Art habe ich gedacht, als ich da bei ihnen in der Aula hockte.
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