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Ich kuesse dich in meinen Traeumen

Ich kuesse dich in meinen Traeumen

Titel: Ich kuesse dich in meinen Traeumen
Autoren: Rebecca Winters
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wir uns verstehen, erlaube ich dir nicht, vor mir in den Ruhestand zu gehen. Bis später."
    "Was ist los mit Stavros?" erkundigte sich Leon, sobald Dimitrios die Verbindung unterbrochen hatte.
    "Ihm wird plötzlich bewusst, dass er älter wird", antwortete er, während er es sich auf dem Beifahrersitz bequem machte.
    "Ich weiß, wie er sich fühlt", erwiderte Leon, und Dimitrios hätte gelacht, hätte sein Neffe nicht so ernst geklungen.
    "Du hast gesagt, dass du mit mir reden möchtest. Da du Ionna erwähnt hast, frage ich mich, ob du mit mir über ein Mädchen sprechen willst, in das du dich verliebt hast und das deiner Mutter nicht gefällt."
    Leon schüttelte den Kopf. "Deshalb haben wir uns nicht gestritten. Ich habe ihr erzählt, dass ich nicht weiter Betriebswirtschaft studieren möchte und die Universität verlassen will. Wir haben jetzt September. Das Wintersemester beginnt in drei Wochen, so dass ich mich jetzt noch ohne Strafgebühr exmatrikulieren kann."
    "Wenn du so entschlossen bist, musst du einen sehr guten Grund haben."
    "Ich bin einfach nicht mit dem Herzen dabei! " stieß Leon hervor. "Ich glaube, ich war es nie. Mutter hatte immer diese Vorstellung, dass ich eines Tages meinen Platz in unserem Unternehmen einnehme. Ihrer Meinung nach bin ich das dem Andenken meines Vaters schuldig. Aber diese Art von Arbeit reizt mich nicht. Bin ich deshalb ein Verräter?"
    "Natürlich nicht", antwortete Dimitrios spöttisch und hätte seinem Neffen jetzt einige Wahrheiten sagen können. Zum Beispiel, dass sich sein Vater ebenfalls nicht für das Unternehmen interessiert hatte.
    Außerdem gab es mehrere Dinge, die Leon nicht über seine Mutter wusste.
    Wenn er sie ihm erzählte, würde sein Neffe zwar besser verstehen, warum sie unbedingt wollte, dass er sein Geburtsrecht wahrnahm, wäre aber so verletzt, dass es letztlich nicht hilfreich wäre, ihm die Wahrheit zu offenbaren.
    "Was möchtest du aus deinem Leben machen, oder bist du dir darüber noch nicht im Klaren?"
    Leon seufzte. "Es ist bislang nur eine Idee, die aber bei jedem Ausflug zum Berg Athos immer mehr Gestalt annimmt. Du hast mich zum ersten Mal dorthin mitgenommen, erinnerst du dich noch? Wir haben eine Wanderung gemacht und in mehreren Klöstern übernachtet."
    Ja, er, Dimitrios, erinnerte sich noch und besonders daran, wie fasziniert Leon von den Mönchen gewesen war ... Unwillkürlich setzte er sich wieder aufrecht hin. Er wusste, was sein Neffe ihm sagen wollte, noch bevor dieser es aussprach.
    "Gestern Abend habe ich Mutter erzählt, dass ich überlege, ob ich in einen Orden eintrete. Sie ist hysterisch geworden und aus meinem Zimmer gelaufen.
    So hat sie noch nie reagiert. Würdest du vielleicht mit ihr darüber reden? Du bist der Einzige, dem sie zuhören wird. "
    Du meine Güte, dachte Dimitrios bestürzt. Leon vergötterte ihn wie einen Helden. War es möglich, dass sein Neffe deshalb die Liebe zu einer Frau als unwichtig ansah?
    Plötzlich erschien ihm Anankes überraschender Besuch vorhin in seinem Zimmer in einem ganz neuen Licht. Seit dem Tod ihres Mannes hatte Onkel Spiros sie unter seinem Dach geduldet, und nach dessen Ableben hatte er, Dimitrios, sich ihrer angenommen. Wenn Leon nun auf alle weltlichen Güter verzichtete und ins Kloster ging, würde sie nicht nur ihren Sohn an die Kirche verlieren, sondern auch keine andere Wahl haben, als in ein zweifellos kleineres Haus zu ziehen, das er, Dimitrios, ihr zur Verfügung stellen würde. All ihre Träume würden sich zerschlagen.
    "Bevor ich mit deiner Mutter rede, möchte ich gern mehr darüber hören, wie du empfindest."
    "Ich sagte ja schon, dass ich noch darüber nachdenke."
    "Unser Ausflug zum Berg Athos liegt zehn Jahre zurück. Das ist eine lange Zeit zum Nachdenken."
    Dimitrios beobachtete, wie Leon rot wurde, und spürte, dass es ihn berührte.
    War sein Neffe vielleicht wirklich zu einem Leben als Ordensmann berufen?
    Wenn es Leons Bestimmung war, würde er nicht versuchen, ihn davon abzuhalten. Doch könnte es nicht auch sein, dass Leon seinen Weg noch nicht gefunden hatte und ihm das Kloster deshalb erstrebenswert erschien?
    Er, Dimitrios, hatte nie daran gezweifelt, wie er sein Leben gestalten wollte. In diesem Punkt unterschied er sich sehr von seinem Neffen. Aber er war sein Vormund und fühlte sich darum verpflichtet, Leon erst einmal reden zu lassen und ihm genau zuzuhören. Anschließend würde er ihm die Folgen einer solchen Entscheidung aufzeigen, über die sich ein
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