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Ich habe auf dich gewartet, Darling

Ich habe auf dich gewartet, Darling

Titel: Ich habe auf dich gewartet, Darling
Autoren: Maxine Sullivan
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es Gabrielle durch den Kopf, sie hat mir durch eine furchtbar schwere Zeit geholfen.
    Das galt auch für Lara und Kayla, Eileens Töchter. Die drei Frauen hatten Gabrielle ausgesprochen herzlich aufgenommen, als sie in Sydney ankam und kein Dach über dem Kopf hatte. Wären sie nicht gewesen, hätte Gabrielle nach ihrem Unfall ihren Stolz überwinden und ihren Vater um Hilfe bitten müssen.
    Wie immer, wenn sie an den Unfall mit seinen schrecklichen Folgen dachte, wurde ihr das Herz schwer. Sie ließ ihren Blick zu Damien wandern, der ihr gegenübersaß und in einer Finanzzeitschrift las. Wenn er nur wüsste … Oh Gott.
    Aber dann riss sie sich zusammen. Nein, daran wollte sie jetzt nicht denken. Lieber betrachtete sie Damien. Das würde sie ablenken.
    Damien Trent war Anfang dreißig und hatte sich überhaupt nicht verändert. Er wirkte topfit und sehr dynamisch. Sein tiefschwarzes Haar und die lebhaften moosgrünen Augen gefielen ihr noch genauso gut wie früher. Ja, sie fand seine ganze Erscheinung immer noch ungemein attraktiv und aufregend männlich.
    Mein Damien.
    Fünf Jahre zuvor hatte sie sich unsterblich in ihn verliebt. Er war ihr erster Liebhaber gewesen, der Mann, dem sie gestattet hatte, in ihre Seele zu blicken, der Mann, für den sie alles getan hätte. Wie konnte ich es nur fertigbringen, ihn zu verlassen, obwohl ich wusste, dass ich sein Kind unter dem Herzen trug?
    Das hatte Gabrielle sich unzählige Male gefragt und stets die gleiche Antwort gefunden. Ich konnte nicht bei ihm bleiben, weil er mich nicht wirklich liebte. Sie waren beide noch so jung gewesen und voller Leidenschaft. Aber darüber hinaus war ihre Beziehung nie besonders innig gewesen. Irgendwie hatte Gabrielle geglaubt, etwas zu vermissen.
    Sie hatte jedoch nie daran gezweifelt, dass Damien sie geheiratet hätte, wenn er gewusst hätte, dass sie schwanger war. Aber darauf hatte sie keinen Wert gelegt.
    Als sie sich dann auch noch mit ihrem Vater gestritten und er sie im betrunkenen Zustand des Hauses verwiesen hatte, hatte sie die Gelegenheit genutzt, um aus Darwin fortzugehen. Lieber wollte sie ihr Kind ohne Vater allein großziehen, als eine ungeliebte Ehefrau zu werden. Ihr Kind sollte nicht in einer Familie aufwachsen, in der sich die Eltern gegenseitig verachteten. Denn Gabrielle war selbst so ein Kind gewesen. Sie hatte jahrelang die endlosen Streitereien zwischen ihren Eltern mitbekommen.
    So hatte sie es für die beste Lösung gehalten, alle Brücken hinter sich abzubrechen, und sich dazu entschlossen, sich zukünftig nur noch auf sich selbst zu verlassen. Ihre Seele würde sie niemandem mehr öffnen, schon gar keinem Mann. Denn Liebe, so hatte sie erfahren, brachte nur Schmerz. Also wollte sie sich nicht mehr verlieben, und Männer waren bis zum heutigen Tag uninteressant für sie gewesen.
    Bis zum heutigen Tag.
    Bis Damien wieder in ihr Leben getreten war.
    Plötzlich schaute er von seiner Zeitschrift auf. „Ist alles in Ordnung?“ Es klang nicht wie eine reine Höflichkeitsfloskel, sondern er schien sich tatsächlich dafür zu interessieren, wie Gabrielle sich fühlte und was sie gerade dachte. Das machte sie wiederum unsicher.
    Sie nickte hastig und wandte den Blick von ihm ab. Durch das kleine Fenster betrachtete sie den blauen Himmel und die unermessliche Weite, die sich tief unter ihnen ausdehnte. Seit einiger Zeit hatten sie die rote staubige Erde des zentralen australischen Outbacks hinter sich gelassen. Der Boden war von einem zarten Hellgrün überzogen. Und Meile für Meile, je näher sie der Küste kamen, wurde das Land waldreicher und grüner.
    Endlich konnte Gabrielle von Weitem das Meer erkennen, das die einsame Nordspitze Australiens umspülte. Gabrielle hatte jedes Zeitgefühl verloren und genoss diesen Anblick.
    Hier, im äußersten tropischen Norden, am Top End, war sie geboren und aufgewachsen, hatte heitere und traurige Tage durchlebt, Liebe und Leid erfahren.
    „Du bist wieder zu Hause“, erklärte Damien fast feierlich, als das Flugzeug über dem Meer wendete und zum Rollfeld einschwenkte. Unter ihnen lag die Stadt Darwin.
    Gabrielle fühlte einen dicken Kloß im Hals und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen. Damien hatte recht. Wie sehr sie auch versucht hatte, es all die Jahre zu verdrängen, hier im Norden war sie zu Hause. Ihr Herz schlug immer noch für die Heimat.
    Das würde sich niemals ändern.

2. KAPITEL
    Als der Privatjet gelandet war, stiegen Gabrielle und Damien aus. Wie ein
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